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Die Prise Punk machts!

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HERETIC – „Underdogs Of The Underworld“
Veröffentlichungsdatum: 20.05.2016
Dauer: 33:13
Label: Ván Records

Misfits meets Mentors“ – so, oder so ähnlich, könnte man die Musik der niederländischen Black ´n´ Roll-Kapelle HERETIC bezeichnen.

Wenn ihr ein Problem (natürlich nur zwischenmenschlicher Natur) mit irgendeinem Gleichstellungsbeauftragten habt, solltet ihr ihm unbedingt diese Platte vorstellen. Auf „Underdogs Of The Underworld“ vereinen die 4 Rüpelrocker aus unserem Nachbarland perfekt den Geist alter Punk-Kapellen mit der ranzigen Attitüde neuerer Sleaze-Bands. Bei der Auswahl der Titel wird hier absolut kein Blatt vor den Mund genommen. Bei Titeln wie „Sexkommander“, „Nuclear Pussy“ oder „Hellbound Doomslut“ schäme ich mich aber zu keiner Umdrehung dieser Platte fremd, da das Ganze mit einem gewissen „Augenzwinkern“ um die Ecke kommt.

Die Rüpelrocker aus Best!
Die Rüpelrocker aus Best!

Es ist schon eine interessante Geschichte, die HERETIC im Laufe ihrer Karriere geschrieben haben. 1995 als reines Black Metal-Projekt von Sänger Thomas Goat (jaja, sehr einfallsreich) gegründet, versuchten sie die ersten 14 Jahre in der Black Metal-Szene Anschluss zu finden. Das Ganze funktionierte auch zugegebenermaßen ganz gut. Mir sagen aber die alten Werke der Band bis heute nicht wirklich zu. Eher schlecht als recht haben unsere Käsefreunde versucht, monotonen Black Metal mit einem gewissen Thrash-Einschlag attraktiv zu machen.
Dann kam allerdings das Jahr 2009. Mit einem Schlag relativierte sich meine Meinung über die Band. Mit „Gods Over Humans, Slaves Under Satan“ wurde ihre Musik revolutioniert. Weg vom stumpfen „Gerumpel“ – hin zum punkigen Sleaze! Mit „Underdogs Of The Underworld“ scheinen sie jetzt endgültig ihre Berufung gefunden zu haben.

I AM THE SEXKOMMANDER READY TO ATTACK

Im Moment kenne ich kaum eine Band, die so rotzig – aber gleichzeitig auch aktuell – klingt, wie HERETIC. Mal abgesehen von den Texten, könnte man glatt denken, dass die Misfits mal wieder nen Sängerwechsel vollzogen und ne neue Platte auf das Pack losgelassen haben. Was mir bereits auf der 2015 erschienenen EP „Alive Under Satan“ auffiel ist, dass Sänger Thomas Goat sich scheinbar sein ganzes gesangliches Können bis zum letzten Song aufhebt. In diesem Falle ist es „This Angel Bleeds Black“, bei dem er mich besonders überzeugt. Aber das soll seine Gesangsqualitäten in den anderen Tracks überhaupt nicht schmälern. Wer auf kneipenfähige Mitgröhlhymnen steht, wird diese Platte lieben. Unter diesen Hymnen sind besonders „Black Metal Punks“, „Sexkommander“ und „Raw Infernal Bitchfuck“ zu erwähnen. Wer die Misfits (oder allgemein Punk) liebt,  sollte unbedingt in „Godless Masters, Savage Bastards“ reinhören. Da lebt der Geist des Horror-Punks mal wieder so richtig auf!

Mit ihrem Wechsel vom kratzigen Black Metal zum niemals langweilig werdenden „Satanic Sleaze“ haben die 4 Niederländer in meinen Augen nahezu alles richtig gemacht. Hoffentlich ist ihr „sleaziger“ Weg nicht so schnell beendet!

LINKS:
hereticmaniacs.com/

facebook.com/HereticManiacs/

Bild mit freundlicher Genehmigung von Heretic

Autorenbewertung

7
"Underdogs Of The Underworld" ist HERETICs Höhepunkt auf der Reise vom Black Metal zum Sleaze. Teilweise fehlt es mir hier und da an ein paar Ecken und Kanten, die die Band besser charakterisieren würden. Für den gemeinen Metalpunk kann ich aber trotzdem nur eine große Kaufempfehlung aussprechen!
ø 4.6 / 5 bei 3 Benutzerbewertungen
7 / 10 Punkten

Vorteile

+ herrlich rockig
+ sofort eingängig
+ ordentlich produziert
+ mit das Beste, was der Metalpunk im Moment zu bieten hat

Nachteile

- gewisses Alleinstellungsmerkmal fehlt
- nichts Neues, aber in dieser Form trotzdem lange nicht mehr gehört

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1 Kommentar

  1. Max
    26. Juni 2016 bei 18:57 — Antworten

    oha. gerne mehr davon

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