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Die ultimative Bestimmung – STREAMS OF BLOOD

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STREAMS OF BLOOD – Ultimate Destination MMXVII
Veröffentlichungsdatum: 12.05.2017
Dauer: 43 Min.
Label: Blasphemy Halls
Stil: (Raw) Black Metal

Vor Kurzem wurde ich auf eine interessante Konzertveranstaltung im kommenden Herbst aufmerksam. „Die Zeremonie der Schatten“ wird dem Untergrund-Black-Metal huldigen und dabei mit illustren Acts der deutschen Szene, wie etwa dem Geheimtipp MEMBARIS und den fanatischen CHAOS INVOCATION, aufwarten. Auch die aus Bayern stammenden Schwarzheimer STREAMS OF BLOOD werden zugegen sein und sicher neben Material ihres aktuellsten Outputs „Allgegenwärtig“ einige Brecher aus der hier rezensierten Platte „Ultimate Destination“ zum Besten geben. Ein Fest für Freunde rohen, ungeschliffenen Black Metals? Zumindest auf Konserve werde ich mich davon überzeugen können.

Denn „Ultimate Destination“ erfährt nun 4 Jahre nach der Erstveröffentlichung mit dem Zusatz „MMXVII“ (2017) eine aufgearbeitete Neuauflage. Neben leichten Farbanpassungen im Coverartwork wurde vor allem am Drumsound gewerkelt, welcher nun durchaus druckvoller und tiefenlastiger daherkommt. Insgesamt gesehen bleibt der Sound jedoch rau, ziemlich derb und nichts für Schöngeister.

 

Altbewährte Rezeptur

Doch was bietet uns das Duo in musikalischer Hinsicht? Nach einem durchaus stimmigen, aber dennoch schon tausendmal in dieser Form gehörten, „Intro“ geht es bei „Road to Ruin“ sofort mit extremen Blasts und schneidenden Gitarrenwänden in die Vollen. Dazu spuckt Sänger und Gitarrist Thymos Gift und Galle und packt zuweilen eine ordentliche Schippe Brutalität in Form von Growl-ähnlichen Lauten darauf. Das Ganze erinnert mich teils stark an des Debüt „Rabids Death Curse“ von WATAIN. Leider fehlt es auf „Ultimate Destianation MMXVII“ jedoch ein wenig an der Spielfreude, die zumindest damals noch die schwedischen Schwarzheimer in ihrer Musik an den Tag legten.

Die Drums ballern unaufhörlich, die Gitarren sägen und alles in allem wird extrem solide Kost geboten, nur fehlt mir persönlich ein wenig der eigene Charakter in der Musik. Auch zeitweilige Ausflüge in den Midtempobereich, wie bei „The Master“ oder leichte Thrash-Metal-Einflüsse wie bei „Inner Tyrant“, können die Musik nur für kurze Zeit auflockern.

 

 

Die ultimative Bestimmung?

Letztendlich wissen STREAMS OF BLOOD jedoch genau was sie tun. Teils manisch prügelnd wie DARK FUNERAL zu ihren besten Zeiten, teils rauh und unnahbar wie DARKTHRONEs Klassiker, stellt „Ultimate Destination MMXVII“ alle Jünger der alten Schule zufrieden. Speziell in Songs wie dem Rausschmeißer „New World Order“ oder dem mächtigen „Temple of Blood“ geht das Rezept vollends auf. Dies verdankt der Sound und Stil definitiv dem sehr direkten und tighten Schlagzeugspiel von Fellverdrescher Blood Hammer, welcher mittlerweile auch bei den Ösis von BELPHEGOR die Trommelstöcke schwingt.

Zudem ist der Klang der Platte sehr treffend gewählt. Das Schlagzeug hämmert nun, zumindest in der Neuauflage, extrem heftig und der Gitarrensound ist, wenn auch die Saitenfraktion häufig extrem simpel spielt, kalt und erbarmungslos. Der Bass dröhnt vor sich hin und setzt Old School Black Metal-typisch nur wenig Akzente.

Letztendlich liefert „Ultimate Destination MMXVII“ bewährte Kost. Der aktuelle Langspieler der Bayern „Allgegenwärtig“ hingegen gefällt mir eine ganze Ecke besser. Gereifter und fokussierter wirkt die Band auf diesem Album. In der Retrospektive zeigt die Neuauflage des Vorgängeralbums, was roher Black Metal aus deutschen Landen liefern kann. Ähnliche Highlights, wie die letzten Alben von KATHARSIS, liefern STREAMS OF BLOOD nicht ab, stärken jedoch meiner Meinung nach den deutschen Metal-Untergrund.

 

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Bandcamp

Bild mit freundlicher Genehmigung von Streams of Blood

Autorenbewertung

6
"Ultimate Destination MMXVII" ballert, zerrt und reißt deine Anlage in Fetzen. Grundsolider Black Metal der härteren Gangart stellt alle Freunde klassischen Black Metals zufrieden. Für den großen Wurf hat es jedoch nicht gereicht. Zu repetitiv und zitierend geht die Band zu Werke. Ein grundsolider Release.
ø 0 / 5 bei 0 Benutzerbewertungen
6 / 10 Punkten

Vorteile

+ heftiges Schlagzeugspiel
+ brutaler Sound
+ der Song "New World Order"

Nachteile

- unoriginelles Songwriting
- arm an Highlights
- wenig Abwechslung in den Songs

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