Die werden mal groß! – ALL ELSE FAILS
ALL ELSE FAILS – The Forever Lie
Veröffentlichungsdatum: 17.02.2017
Dauer: ca. 28 Min.
Label: Suicidal Bride Records
Stil: Metalcore
Mit TRIVIUM, KILLSWITCH ENGAGE oder KORN auf der Bühne zu stehen ist wahrscheinlich eine der größten Ehren für aufstrebende Metalbands. Die vier Jungs von ALL ELSE FAILS aus Edmonton, Kanada, können dies bereits von sich behaupten. Wir werden sehen, ob diese Ehre ihrem musikalischen Talent zuzuschreiben ist. Der Erfolg gibt ihnen schon mal Recht. Nachdem die 2013 erschienene „Fucktropolis“-EP als vierte Veröffentlichung der Kanadier erstmals weltweite Aufmerksamkeit erlangte, folgte nun der ebenso kurze wie mitreißende Nachfolger „The Forever Lie“. Mal schauen, ob die sechs Tracks dem Potenzial der Jungs gerecht werden und die EP womöglich zum kleinen Konkurrenten ihrer großen Bühnen-Partner wird.
„The Forever Lie“ beginnt kraftvoll. „Beneath The Waves“ schafft es durch Einsatz von Synthesizern schon am Anfang, die Spannung auf das, was nun folgt, zu erhöhen. Der Track packt dich nach dem Intro und zwingt dich schon kurz nach dem Einsetzen der Drums zum Headbangen. Der Chorus bricht anschließend wie eine Naturgewalt („She’s a Hurricane…“) in Form von tiefen Clean-Vocals über dich hinein.
ALL ELSE FAILS beginnt nun den gelungenen Start in „The Sons Of Plenty“ mit einer ordentlichen Prise Darkness abzurunden und rennt dich kurz gesagt „über’n Haufen“. Nachdem der Beginn kurzzeitig an die Alkohol verherrlichenden Hip-Hop-Hardcore-Boys von DEEZ NUTS erinnert, nimmt der Song schnell immer mehr Fahrt auf. Die sich immer wieder ins Ohr drängende Bassline und die schnellen Tempowechsel schaffen es, den Track mit Abwechslung vollzupumpen, ohne dass dieser überläuft und zu überladen wirkt. Ein Highlight der EP!
Der Titeltrack „The Forever Lie“ knüpft nun nahtlos an den soeben aufgebauten Groove an. Wenn das live keine absolute Hymne der Band wird, weiß ich auch nicht mehr weiter. Eingängige Gitarrenriffs, ein Tempo, welches nie zu schnell wird und die perfekt abgemischten Cleans gehen so sahnig runter, wie das Feierabend-Bier am Freitag.
„Twice Broken“ schraubt nun das Tempo noch ein Stück runter und kommt fast wie eine Ballade daher. Ein beinahe wohliges Gefühl breitet sich durch die eindringlichen Lyrics aus, bevor der Track langsam aber sicher immer mehr anschwillt und dir schließlich rohe Gefühle entgegenschleudert.
„Bones“ verabschiedet sich dann schnell von der ganzen Gefühlsduselei und gibt endlich wieder voll aufs Fressbrett. Besonders die stark rhythmischen, cleanen Parts in Kombination mit den kraftvollen Shouts und schnellen Riffs schaffen wieder einmal die richtige Portion Abwechslung. Die EP wird somit nie langweilig. NIE! DAS IST GUT!
Und nun folgt mein persönlicher Liebling. Den Abschluss bildet „Terracide“. Mit dem Bewusstsein, dass das nun der letzte Song ist, wartete ich mit einem weinenden und einem lachenden Auge auf das hoffentlich große Finale. Und wie soll ich sagen … man will einfach, dass dieser Song nie endet! NIEMALS! Der hat einfach alles. Geiles Intro, geiler Rhythmus, einen geilen Refrain der einfach mitgesungen werden muss, Gefühl und pure Gewalt. Ach ja … und ein Outro, welches erst spät nach dem Ende des Songs einsetzt und die Beatbox-Talente der Jungs aufzeigt. Kann mir kein besseres Finish vorstellen.
Dies ist ein Gastautorenbeitrag von: Rudi
Autorenbewertung
Vorteile
+ „Hitpotenzial“
+ kraftvolle Clean-Vocals
Nachteile
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