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DOGBANE – Eine kleine (Metal-)Zeitreise
DOGBANE – „Idylls of Woe“
Veröffentlichungsdatum: 20.06.2019
Dauer: 35:46 Min.
Label: Heaven and Hell Records
Genre: Heavy/Doom Metal
Klischeehafter kann ein Cover wohl kaum sein: ein zersplitterter Tierschädel, umkränzt von Stacheldraht, unter dem Kunstwerk auf Stahl der Albumtitel: „Idylls of Woe“– die 80er lassen grüßen. Und tatsächlich klingen DOGBANE einschlägigen NWOBHM-Pionieren erstaunlich ähnlich. Aber auch andere Schwermetaller der ersten Stunde hatten hörbar ihre Finger im Spiel. Ein gelungener Rückgriff also auf die Anfänge der harten Musik?
King Diamond trifft auf seine britischen Kollegen
Bei DOGBANE handelt es sich um gestandene Musiker – und das stellen die Jungs aus North Carolina auch gleich mit dem Opener „The One I Was Warned Of“ unter Beweis. Instrumental eher an den frühen IRON MAIDEN (noch mit Paul Di’Anno am Mikrofon) und SAXON orientiert, wirft Frontmann Jeff Neal gesanglich eher ein Auge auf die dänischen Zeitgenossen der Bandidole MERCYFUL FATE. Hier wird den Genreanfängen gebührend Tribut gezollt. Anspieltipp für alte Heavy-Hasen und eine vor allem durch das Windrauschen und das prägnante Bass-Intro besonders atmosphärisch daherkommende Komposition ist dabei „Riddle Of Steel“.
Natürlich darf angesichts der Genre-Mixes nicht die Referenz an die Doom-Urväter BLACK SABBATH fehlen. Diesen werden vor allem in der zweiten Hälfte des Albums verstärkt Tribut gezollt. Das Rumgeflitze auf dem Griffbrett weicht nun schweren, dröhnenden Riffs, die durchaus auch von „Masters Of Reality“ oder „Sabotage“ entlehnt sein könnten. Freunde des gepflegten Dooms sollten hingegen bei „Land of Shadows“ ein offenes Ohr riskieren. Eine durchaus gelungene und sinnige Zweiteilung der Scheibe und ein Lob auf die alten Tage!
Zurück in die 80er – wirklich?
DOGBANE kommt es sicher zu Gute, in den Fahrwassern von NWOBHM-Bands wie RIOT V oder SPARTAN WARRIOR zu schwimmen, die aktuell neue oder bisher gänzlich ungekannte Anerkennung erfahren. Neu erfinden die Amerikaner das Rad aber ganz sicher nicht. Das wäre wegen der mehr als deutlichen Referenzen an die Vorbilder auch eher schwierig gewesen. Immerhin bescheren aber die vielen Einflüsse einen erfrischend ungewohnten Klangteppich, der streckenweise leider etwas unter der dünnen Produktion leidet. Besonders in den „Heavy Metal“-Passagen hätten die Klampfen mehr Druck vertragen können, und auch Drummer Jerry Cloer fehlt etwas der Punch. Lässt sich darüber hinwegsehen, dann steht der musikalischen Zeitreise aber nichts mehr im Wege!
Dies ist ein Gastautorenbeitrag von: Tom
Autorenbewertung
Vorteile
+ Retrofeeling durch Referenzen an Stilikonen
+ Gelungene Heavy/Doom-Zweiteilung
Nachteile
- Relativ kurze Spielzeit
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