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Drei Zentner Prügel zum Mitnehmen – Noise Forest
NOISE FOREST – Boiling Blood
Veröffentlichungsdatum: 01.02.2017
Dauer: 19 Min.
Label: /
Stil: Feste-Druff-Metal
One-Man-Show
Lange ist es her, seit NOISE FOREST neue Musik veröffentlicht haben. Über zehn Jahre sind vergangen, seit die Kieler ihr letztes Album „Morbid Instincts“ veröffentlichten, danach folgten interne Kriseleien und ein paar Live-Auftritte. Nun liegt mit „Boiling Blood“ ein neues Werk vor, das nicht gerade unter dem besten Stern geboren ist: Nachdem die Drums eingespielt wurden, machten sich bis auf Bandkopf Boris Kronenberg wieder alle aus dem Staub. Keine Sorge, die turbulente Bandinfo schließt damit, dass zwischenzeitlich wieder neue Mitstreiter gefunden sind, mit denen das Material von „Boiling Blood“ auch live dargeboten werden kann.
Lange Rede, kurzer Sinn: Während es sich bei NOISE FOREST wieder um eine vollwertige Band handelt, wurden die fünf Titel der EP mit Ausnahme der Drums von Frontmann Boris Kronenberg im Alleingang eingetrümmert. Wie eine verfahrene One-Man-Show klingt die Angelegenheit aber zum Glück nicht. Vielleicht liegt es daran, dass „Boiling Blood“ anfangs als Album konzipiert war, dann aber im Zuge der vielen Rückschläge zur EP komprimiert wurde. Somit haben nur die stärkeren Songs den Sprung geschafft, Ausschuss braucht man hier gar nicht erst zu suchen. In der Tat servieren NOISE FOREST hier tonnenschwere Kost in der Schnittmenge von Sludge, Hardcore und Death Metal und geizen dabei nicht mit gelungenen Riffs.
Wäre da nicht …
Ja, das hat Biss, und ja, das Zeug reißt auch mit. „Among Enemies“ ist ein kleiner Ohrwurm, während „The Evil Within“ einen herrlich bösartigen Mittelteil an Bord hat. Der Opener „Backbite“ groovt dafür ganz schön und weist durchaus ein paar Parallelen zu frühen SEPULTURA auf. Dass auch CROWBAR als Influenz in jeder Note mitschwingen, ist auch nicht überraschend. Nun gibt es aber leider nicht nur Gutes über „Boiling Blood“ zu berichten. Das ist insofern schade, weil es eben viel Gutes darüber zu sagen gibt, eine Kleinigkeit die Sache aber – zumindest für mich – verdirbt.
Der Gesang stört. Es ist schwer, das Problem hierbei treffend zu beschreiben, denn an und für sich macht der Frontmann alles richtig. Die Gesangslinien sind das, was man vom Genre gewohnt ist, nämlich kurze, wütende Phrasen – schlicht und mit genug Druck vorgebracht. Womöglich liegt es daran, wie der Gesang gedoppelt und in der Produktionsphase eingebettet wurde. An dieser Stelle kann ich nur spekulieren, welche Stellschraube hätte nachjustiert werden müssen, damit es mir gefällt. Im Endeffekt ist es nun eben so, dass mir der Gesang die Scheibe doch sehr vermiest, weil ich dadurch ständig herausgerissen werde.
NOISE FOREST auf Facebook.
Autorenbewertung
Vorteile
+ tonnenschwer
+ Genre-Konventionen werden fast makellos abgearbeitet
Nachteile
- Gesang fällt im Gesamtbild unangenehm auf
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