Drin ist, was draufsteht? USURPRESS – The Regal Tribe

USURPRESS – The Regal Tribe
Veröffentlichungsdatum: 23.09.2016
Dauer: 37:55 Min.
Label: Agonia

USURPRESS sind eine schwedische Death/Sludge Band, die aus Uppsala stammt und seit 2010 existiert. Bei dem vorliegenden Album „The Regal Tribe“ handelt es sich bereits um die dritte Full Length Veröffentlichung des Quartetts.
Im Vorfeld war mir die Band kein Begriff. Doch angeblich sind USURPRESS Meister darin, ihren Death Metal mit Prog- und Psychedelic-Elementen aufzuhübschen. Tja Jungs, da seid ihr bei mir erstmal an der richtigen Adresse.

 

Allerdings muss ich diese Aussage sofort entkräften. Denn im Kern spielen die Schweden auf diesem Album schlicht und ergreifend punkigen Death Metal, der ihrer Heimat entsprechend klingt. Das heißt, wer auf irgendwas zwischen WOLFBRIGADE und ENTOMBED steht, wird wohl auch hier nicht enttäuscht werden. Was USURPRESS dann an Experimenten wagen, beschränkt sich weitestgehend auf kurze Zwischenspiele, die als Instrumentals auf der Platte Verwendung finden. So zum Beispiel bei dem Song „The Halls Of Extinction“, welcher die Melodielinie aus dem vorherigen Stück „The Mortal Tribes“ aufnimmt und in einer Art und Weise wiederverwendet, die an PINK FLOYDs „Shine On You Crazy Diamond“ erinnern könnte. Was dieser Assoziation allerdings im Wege steht, ist die beschränkte Länge des Stückes, die dafür sorgt, dass kaum Stimmung aufkommt. Der Song verkommt somit leider zu einem Lückenfüller, der trotz interessanter Idee nicht zu zünden vermag. Dieses Phänomen findet auf „The Regal Tribe“ leider öfters statt, da die interessanten Anleihen, die sich etwas vom standardisierten Death Metal Sound abheben, hier zu bloßem Stückwerk verkommen und kaum organisch in den Gesamtsound integriert werden können.

Nach dem gleichen Schema soll dann „On A Bed Of Straw“ funktionieren – tut es aber nicht. Die Kadenz des vorherigen Songs wird weiterverwendet, was ja erstmal keine schlechte Idee ist, um einen roten Faden zu generieren. Dazu kommen fast schon fröhliche Gitarrenleads mit schwarzmetallischem Twist (phrygisch machts möglich), die allerdings auch nicht wirklich zünden, da sich eine Wiederholung an die andere reiht, Wiederholung an die andere reiht, Wiederholung an die andere reiht, Wiederholung an die andere…

Ansonsten bieten USURPRESS auf ihrem Drittling durchaus gut gemachten Death Metal, der Fans der schwedischen Schule ohne Wenn und Aber zusagen dürfte. Für mich bringt das Vierergespann allerdings nichts Neues mit an den Tisch, was mich vom Hocker reißen würde.

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Autorenbewertung

5
USURPRESS liefern auf ihrem Drittlingswerk einen groben Knüppel angeschwärzt-punkigen Death Metals. Wer TRAP THEM schon immer etwas entschleunigter haben wollte, sollte hier zugreifen. Sound- und Produktionstechnisch gibt es nichts zu bemängeln, allerdings zünden die Songs für mich einfach nicht. Alles schon mal gehört – für Liebhaber trotzdem empfehlenswert.
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5 / 10 Punkten

Vorteile

+ guter Sound
+ gute Songideen

Nachteile

- Songs die nicht wirklich zünden
- gute Songideen werden schlecht umgesetzt

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