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Du bist Wacken, mein Land!

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Du bist Wacken, mein Land!

das ferne leuchtet;

vom Meere dampfet dein erwärmter Sand

den Regen, so der Götter Wange feuchtet.

Uralte Kapellen steigen

Verjüngt um deine Hüften, Metaller!

Vor deinen Haaren beugen

Sich Fans, die deine Wärter sind

 

Wäre Eduard Mörike Metalfan gewesen, würde sein „Gesang  Weylas“ wohl so klingen. Ein Jahr ist schon wieder vorbei und unser aller Weihnachten steht vor der Türe:

WACKEN

 

Heerscharen von Langhaarigen, Tätowierten, mittlerweile auch viele mit fleischfarbenen Badekappen und natürlich den Ladies in ihren kurzen Röcken und hochgeschnallten Busen, kommen aus allen Teilen der Welt, um am größten Metalspektakel überhaupt teilzunehmen.

Meine Mitbewohnerin Skuldi-Moon kann das alles nicht verstehen, schaut mich kritisch an und sagt:

„Wacken ist doch der Ballermann der Heavys! Was? Du fährst dorthin? Da hängen doch nur Idioten rum! Das Line Up ist scheiße! Das ist doch Kommerz pur! Wo geht es da noch um Metal?“

Stimmt, denke ich mir, kommerziell ist WACKEN längst geworden, jedoch sollte dabei immer berechnet werden, bei dieser Größe ist Kommerz unumgänglich.

Das Billing liest sich wie die Speisekarte beim Italiener um die Ecke: alles köstlich und lecker.

(Achim Raschka)

Bis auf ein paar Tagesgerichte wie DRAGONFORCE, ESKIMO CALLBOY oder 9mm ASSI ROCK N ROLL, die ich wohl nicht probieren möchte, präsentiert sich das Stelldichein der Metalszene ganz oben auf meinen Gaumen:

IRON MAIDEN, BLIND GUARDIAN, TRIPTYKON, THERION, ENTOMBED A.D. usw., sie kommen, sie kommen alle in das friedlichste und lauteste Dorf der Welt.

Es wird hart werden, es wird schwer werden, diese Tage stehen ganz im Metal.

„Da laufen Menschen in Tierkostümen rum, die vollig besoffen zweieinhalb Bands erleben oder ansonsten voll wie eine Haubitze vor ihrem eigenen Zelt vegetieren.“, sagt Skuldi-Moon.

Ich glaube sie hat recht, ich weiß sie hat recht, ich muss die ganze Zeit an mich und meine Freunde denken, wir entsprechen ihrer Beschreibung ziemlich genau.

Achim Raschka

 

Ich ziehe mich in mein Zimmer zurück, lese mir die weiteren Bands durch:

CLUTCH, RED FANG, YEAR OF THE GOAT und was lese ich da: BORKNAGAR. Jetzt werde ich nervös, schaue auf mein schon gekauftes Bier und weiß: jetzt wird es schwierig. Doch was lese ich da: TARJA. Mmmhhh, endlich bleibt auch mir die Zeit, mich vor meinem Zelt in Alkohol zu wälzen und auf das erste Schlammbad zu warten.

Ich freue mich auf die nächsten Tage, schaue Skuldi-Moon an und denke einfach nur:

„Fahr doch zu deinen tollen Underground Festivals, ich fahre nach WACKEN und ergebe mich einem einmaligen Flair und Charme, einem verführerischen Headbang-Tanz der Champions-League-Klasse mit über 150 Musikgruppen der härtesten Art und dem obligatorischen Bier früh um acht, wenn die Sonne niemanden mehr schlafen lässt.“

 

Oh WACKEN, du bist mein Land…

 


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