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Düstere Melodien und Brecher-Riffs – PENTARIUM

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PENTARIUM – Schwarzmaler
Veröffentlichungsdatum: 09.12.2016
Dauer: 48 Min.
Label: /

Fleh um dein Leben!

Mit diesen Worten geben PENTARIUM den Startschuss in ihr neuestes Werk „Schwarzmaler“. Es handelt sich hierbei um einen Auswuchs melodischen Todesmetalls, unterlegt mit deutschem Gekrächze. Wer allerdings oldschooligen Gothenburg-Stil erwartet, kann getrost woanders weitersuchen – denn „Schwarzmaler“ weist einen deutlich moderneren Anspruch auf.

Gleich zu Beginn wird schon ordentlich gepumpt und die Moshpits bleiben sicherlich nicht lange leer. Düstere Melodien, bestärkt von Keyboard-Akkorden, reiten auf den stampfenden Brecher-Riffs durch vernebeltes, sumpfiges Gelände. Etwa so ließe sich das Feeling des Albums beschreiben. Die Keyboard-Tracks wirken leider gelegentlich etwas überflüssig, insbesondere dann, wenn sie nur die Akkorde der Gitarren doppeln. Diese Kombo stört zwar insgesamt nicht die Atmosphäre, hemmt aber ab und an die Durchschlagskraft der Äxte. Etwas weniger Keyboard und etwas mehr Power im Sound hätten der Sache gut getan. Die Vocals holen das dann aber wieder raus. Für diese muss ich wirklich meinen Respekt zum Ausdruck bringen – kraftvoll und sich vor allem auf hohen Frequenzen haltend, wissen die Screams von Sänger Carsten Linhs durchgehend zu überzeugen.

Was mich persönlich ein bisschen stört, ist, dass sich das Album größtenteils im Midtempo-Bereich hält. Es legt so zwar eine gewisse Wucht zu Grunde, aber nicht selten wünscht man sich beim Durchhören der Songs etwas mehr Geschwindigkeit. Die Snare könnte öfters mal auf 2 und 4 einsetzen, anstatt sich immerwährenden Halftime-Beats zu unterwerfen. Diese tempomatische Eingrenzung verhindert leider, dass die Songs in den richtigen Momenten über sich hinauswachsen können – wirkliche Höhenflüge bleiben so dem Album leider verwehrt. Selbst die Songs, die vielversprechend schnell anfangen, verfallen immer wieder ins alte Schema. Warum nicht mehr von den stürmischeren Parts, wie etwa bei „Vanitas“? Ich verstehe ja, wie es gedacht ist, aber mit etwas mehr Wind hätte man die düstere Landschaft definitiv interessanter gestalten können.

„Schwarzmaler“ ist, alles in allem, ein ganz stabiles modernes Melodeath-Werk. Trotzdem hätte es definitiv noch den einen oder anderen Feinschliff gebrauchen können. Das Keyboard ein wenig geschickter einsetzen, mehr Abwechslung in Tempo und Feeling reinbringen – mehr hätte es gar nicht gebraucht. Für ein Debüt-Album klingt das Ganze allerdings schon sehr ordentlich.

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Autorenbewertung

6
"Schwarzmaler" ist alles in allem ein ganz stabiles modernes Melodeath-Werk. Trotzdem hätte es definitiv noch den einen oder anderen Feinschliff gebrauchen können. Das Keyboard ein wenig geschickter einsetzen, mehr Abwechslung in Tempo und Feeling reinbringen - mehr hätte es gar nicht gebraucht. Für ein Debüt-Album klingt das Ganze allerdings schon sehr ordentlich.
ø 4.7 / 5 bei 2 Benutzerbewertungen
6 / 10 Punkten

Vorteile

+ gute Vocals
+ guter Sound
+ wuchtig und doch melodisch

Nachteile

- zu viel Midtempo und Halftime-Beats verhindern wirkliche Höhenflüge
- Keyboard wirkt gelegentlich eher überflüssig denn sinnvoll

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