DYSTERSOL erzählen eine Mörderische Geschichte
DYSTERSOL – „ANAEMIC“
Veröffentlichungsdatum: 06. April 2023
Label: Black Sunset / MDD
Dauer: 45:23
Genre: Modern Death Metal
DYSTERSOL wurden im Jahr 2014 im steirischen Aflenz gegründet und sind noch immer in der ländlichen Steiermark zwischen Mur und Mürz beheimatet. Noch im Gründungsjahr erschien mit „Welcome The Dark Sun“ das Debutalbum und im Jahr 2018 folgte „The Fifth Age Of Man„. Mit ihrer modernen Herangehensweise an Death Metal erlangten DYSTERSOL schnell Aufmerksamkeit und wurden in den österreichischen, wie den deutschen Metalsphären zu einem Geheimtipp. Bevor das zehnjährige Bandjubiläum gefeiert wird, hat das Quintett seinen dritten Langspieler fertig gestellt und veröffentlicht. Black Sunset – das Sublabel von MDD Records aus Nordhausen in Baden-Württemberg – beschert uns auf Jewel Case CD das Album „Anaemic“.
Making a Murderer
Bei „Anaemic“ handelt es sich um ein Konzeptalbum, auf welchem DYSTERSOL die fiktive Geschichte eines Serienmörders erzählen. Hierbei greifen die Musiker aus Österreich vor allem bei den äußeren Umständen an. Dementsprechend erzählt „Anaemic“ von einem Menschen, der durch negative, äußere Einflüsse, sowie gesellschaftliche Zurückweisung immer tiefer in eine Spirale aus Selbstzweifel und daraus resultierendem Hass hinabgestoßen wird. So ist er isoliert vom gesunden Austausch mit anderen Menschen und gefangen im ewig erfolglosen Versuch, sich hieraus zu befreien. Von hier an driftet der Protagonist letzten Endes in Wahnsinn und Wut ab. Ohne weitere Hindernisse werden aus Rachegelüsten blutige Taten.
Frisches Blut
Zwischen dem Intro „Things To Come“ und dem Outro „Into The Void“, welche beide von einem Klavierthema getragen werden, erstreckt sich über zehn Kapitel das besagte Narrativ. Wie schon auf den beiden vorigen Alben präsentieren DYSTERSOL hierbei eine innovative Spielart des Death Metal. Den MeloDeath haben sie wiederum nahezu komplett zurückgefahren und stattdessen brachiale Riffs, rasende Blast Beats sowie scharfkantige Hardcore-Breakdowns eingesetzt. Es ist ein wütender Klang, der die Geschichte auf „Anaemic“ nach vorne treibt.
Insgesamt wirken die zehn Songs auf dem dritten DYSTERSOL-Album sehr durchdacht und sind auch technisch alles Andere als stumpf oder einfallslos. Abzüge müssen dennoch verteilt werden, denn der Sound erscheint etwas unausgewogen. Hierdurch und durch die Flüchtigkeit der vielen unterschiedlichen Motive ist „Anaemic“ leider nicht sehr einprägsam. So wird aus den mächtigen Flammen dieser Präsentation schnell wieder dünner Rauch.
Das Bildmaterial wurde uns freundlicherweise von The Metallist PR zur Verfügung gestellt.
Autorenbewertung
Vorteile
+ innovativer Sound
+ technisch anspruchsvoll
Nachteile
- sehr flüchtig
Du liest diesen Beitrag, weil unsere Autoren lieben, was sie tun - wenn du ihre Arbeit liebst, kannst du uns, wie andere schon, unterstützen. Wie? Mit einem kleinen monatlichen Beitrag über Patreon
Keine Kommentare