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Ein Schippchen Heavy-Doom schadet nie – NAKED STAR

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NAKED STAR – Ancient Rites
Veröffentlichungsdatum: 16.12.2016
Dauer: 44 Min.
Label: The Church Within Records
Stil: Heavy/Doom Metal

Retro-Freude

Es kann so einfach sein: Statt im Besser-Schneller-Härter-Wettkampf mit tausend anderen zu wetteifern, wer am extremsten aufschlagen kann, hilft manchmal auch ein Blick in die Vergangenheit. Die Klassiker funktionieren schließlich auch heute noch, gerade was die beiden Sparten des Heavy und Doom Metal betrifft. Da ändern auch mehrere Jahrzehnte Genre-Evolution nichts dran, dass BLACK SABBATH heute nach wie vor zu den größten Namen der Szene gehören. NAKED STAR haben das offenbar verstanden, auch wenn sie in ihrer Bandinfo behaupten, die zweiköpfige Band sei in einer durchzechten Nacht durch den Konsum einiger Horrorfilme entstanden – unter dem Blutmond selbstredend! Hört sich wie Spinnerei an, ist es vermutlich auch, aber das Image will ja gewahrt werden.

Das ist auch nicht so verkehrt, denn „Ancient Rites“ zehrt in der Tat viel von diesem leicht okkulten Anstrich, der die Sache umweht. BLACK SABBATH wurden auch nicht umsonst genannt, handelt es sich hierbei doch um eine klare Inspiration der beiden Musiker. Auch Kollegen wie SAINT VITUS und ELECTRIC WIZARD wurden unter dem Blutmond wohl gehört, sodass „Ancient Rites“ zu gleichen Teilen dem Heavy Metal, dem Doom Metal und dem Stoner Rock angehört. Schamtzig-schleppende Riffs bilden das Fundament, darüber steht die Charakter-Stimme von Frontmann Jim Grant. Erinnert irgendwo auch an Chris Birx von MOTORJESUS.

Vorzeigesound

Alles andere als unschuldig an der gesteigerten Hörfreude ist der Sound. Die Gitarren röhren gut und haben etwas Rauschiges an sich – im positiven Sinne –, dazu ein naturbelassenes Schlagzeug und ein kantig scheppernder Bass. Der Gesang scheint für seinen Teil über allem zu schweben, ist aber tatsächlich passend eingebettet. Klingt irgendwo nach Kneipe, auch diesmal im positiven Sinne gemeint. Glänzen können NAKED STAR vor allem dann, wenn Songs wie „Spawn Of The Witch“ in einer sehnsüchtigen Melodie gipfeln, oder im Fall von „Alter Ego“ locker gerockt werden.

Ein kleines Wehwehchen lässt sich dann doch nicht von der Hand weisen: Viel bleibt am Ende nicht hängen. Das liegt zum einen daran, dass es „Ancient Rites“ zwar auf eine knappe Dreiviertelstunde bringt, dabei aber neben dem Intro nur sieben etwa gleichlange Songs enthalten sind. Während die Scheibe zwar die ganze Zeit über schlüssig bleibt, und sich auch ein paar Ausreißer wie das erwähnte „Alter Ego“ an Bord geschmuggelt haben, verschwimmen hin und wieder die Grenzen. Ein besseres Händchen für langfristig wirksame Parts hätte auch in diesem unaufgeregten Kontext noch eine Menge herauskitzeln können.

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Autorenbewertung

7
Ein moderner Klassiker wird "Ancient Rites" vermutlich nicht, eine gelungene Verbeugung vor den Klassikern ist es aber allemal. Wer empfänglich für diese Art von Klangsphären ist, wird hier mit ziemlicher Sicherheit glücklich.
ø 0 / 5 bei 0 Benutzerbewertungen
7 / 10 Punkten

Vorteile

+ schön unaufgeregt
+ absolut passender Sound
+ rockt zwischendurch auch gut los
+ hat einen charmanten, leicht okkulten Anstrich

Nachteile

- zwischendurch etwas gleichförmig
- manche Songs blasser als andere

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