Hackepeters Eiterbeulen
EITER – „GEWALT“
Veröffentlichungsdatum: 30. Juni 2023
Länge: 19:18
Label: Deathinteresse Records
Genre: Powergrind
EITER sind eine Band aus Münster in Westfalen, deren Mitglieder auf jahrelange Erfahrung im Musikgeschäft zurückblicken. Vor etwa zehn Jahren wurden dann die Fundamente für die Formation mit dem unangenehmen Namen gelegt. Seitdem gab es zwei Releases: das Debutalbum „Hassbatzen“ im Jahr 2015 und die eitrige Weihnachtsbescherung „Es eitert sehr…“ im Jahr 2019. Das Nachfolgewerk ist unter den im Jahr 2020 aufgetretenen Umständen entstanden. Lockdown hier, Kontaktbeschränkung da, und im Handumdrehen sind Proberaumsessions oder gar gemeinsame Aufnahmen kompliziert bis unmöglich. So fanden Songwriting und Recording vorerst in unterschiedlichen Wohnungen statt, bevor das Schlagzeug nachträglich nochmal bei Go-Recording eingeprügelt wurde. Wer jetzt noch nicht vom Bandnamen EITER abgeschreckt wurde, mag denken, das klinge alles ziemlich nach Gewalt. Und so heißt das Album ja auch.
Knochenmühlenpunk
„Gewalt“ ist ein wütendes Album. Das Quintett aus der Stadt des westfälischen Friedens verwöhnt unsere Ohren mit einer zuckersüßen Mischung aus Grindcore, Crustcore, Death Metal und kleinen Portiönchen Sludge und Black Metal. Man mag stellenweise an Bands wie JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE, POOSTEW oder YACØPSÆ erinnert werden. In diesem Sinne geht es kurz, knackig und stets schmerzhaft zur Sache. Dreizehn Lieder, von denen nur zwei Stück über zwei Minuten dauern hacken mit der sanften Geschmeidigkeit von 666 Fleischermessern drauf los. Dabei sind EITER keineswegs von blinder Wut oder stumpfem Zerstörungswahn getrieben. Nein, ganz im Gegenteil: die Agenda der Lärmattacken steht klar im Zeichen des Antifaschismus, und auch der Transphobie versetzt die Band im Song „Geschlechtsverkehrt“ eine donnernde Schelle.
Für fast zwanzig Minuten leuchtet die Welt blutrot, wenn „Gewalt“ im CD-Fach liegt. Was danach bleibt ist viel Rauch und vielleicht auch das Verlangen, noch einmal auf PLAY zu drücken. EITER sorgen für kurzweiligen Spaß, gezielten Stressabbau und verbreiten dabei wichtige Inhalte. Für Letztere muss man stellenweise gut hinhören – es ist eben immer noch Grindcore.
Das Bildmaterial wurde uns freundlicherweise von Jan Hoffmann / Anger Management zur Verfügung gestellt.
Line Up:
Kotze: Striego
Axt: Flo
Säge: Matthes
Beil: Tom
Kessel: Leo
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Autorenbewertung
Vorteile
+ gezielter Lärm
+ zugänglich und abwechslungsreich
Nachteile
- sehr schnell vorüber
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