Ensiferum – Etwas mehr Liebe zum Detail zur Freude Aller, bitte!
Compilation: Two Decades of Greatest Sword Hits
Veröffentlichung: 01.04.2016
Dauer: 74:15 min
Label: Metal Blade Records
Herzlichen Glückwunsch, ENSIFERUM! Zwanzig Jahre Bandgeschichte! Junge, Junge, das ist schon eine verdammt lange Zeit für eine Band. Als ich meinen Zwanzigsten gefeiert habe, sind Sätze gefallen, wie: „Öööööööööhhhhhhh, saufeeeeen!“ oder „Kotz‘ mir bloß nicht in die Karre!“ oder „Atmet der noch?“ Das waren noch Zeiten. Diese Sätze sind bei ENSIFERUM zur Party sicher nicht in der Form gefallen, die Bandmembers sprechen schließlich kein Deutsch. Dafür haben die Finnen ihr zwanzigjähriges Bestehen zum Anlass genommen, eine Greatest-Hits-Compilation zu veröffentlichen.
Während ich bei den vorherigen ENSIFERUM-Platten in der Regel ab dem zweiten oder dritten Hören doch den einen oder anderen Song geskipt habe, findet sich auf „Two Decades of Greatest Sword Hits“ ein Klassiker neben dem anderen wieder. Weit über eine Stunde könnt ihr euch die erfolgreichsten Hymnen der Horde aus dem Land der 1000 Seen auf die Ohren jagen. Tracks wie „One More Magic Potion“, „Lai Lai Hei“ und der „Victory Song“ machen nach wie vor großen Spaß und laden zum Mitgröhlen ein.
Es gibt auf dieser Scheibe so ganz und gar nichts Neues zu entdecken …
Das Mitgröhlen dürfte schon beim ersten Hören des Werkes problemlos funktionieren, was für mich gleichzeitig einen großen Minuspunkt darstellt: Es gibt auf dieser Scheibe so ganz und gar nichts Neues zu entdecken – kein bisher unveröffentlichter Bonustrack oder dergleichen. Natürlich: Es ist ja auch ein Best Of. Aber eine winzige Überraschung würde gerade die eingefleischten ENSIFERUM-Fans sicherlich besser bei Laune halten, als ein reiner Mix der tollsten Lieder ihrer Lieblingsband, den sie sich zu Hause vermutlich ohnehin schon selbst fürs Autoradio gebrannt haben. Da hilft als kleiner Trost lediglich, dass seit kurzer Zeit eine neue Frau das Bild und natürlich auch die Klänge der Band verschönert, nämlich keine Geringere als Netta Skog (ehemals Turisas).
Kurzum: Die Compilation ist ein wahres Energiebündel. Sie strotzt nur so vor Kraft, und es macht Freude, sie zu hören. Allerdings macht ihr Kauf meiner Meinung nach nur dann Sinn, sofern man nicht mit den gängigen Ensiferum-Alben versorgt ist. Kennt man die bisherigen Alben der Finnen, kann man, so finde ich, in der dann etwas lieblos wirkenden „zusammengeschweißten“ Scheibe keinen Mehrwert erkennen. Das gibt gewaltig Punktabzug.
Webseite: Ensiferum
Facebook: Ensiferum FB
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