ETHERNITY – Die Erschaffung des Next Level-Human
ETHERNITY – „The Human Race Extinction“
Veröffentlichungsdatum: 14.09.2018
Länge: 70:47 Min.
Label: AFM Records
Genre: Progressive Power Metal
Ja, diese Band hat sich mit diesem Album definitiv die Genrezuschreibung Progressive Power Metal verdient. Da steckt drin, was drauf steht. Nein, kein Songfragment-Gepuzzel, sondern schön auskomponierte und ausladende sowie verspielte Episoden. Stark.
Doch von vorn. Der Sechser aus Belgien kleckert nicht – er klotzt. Mit einem 14 Song starken Album präsentieren ETHERNITY eine wahre Wuchtbrumme mit über einer Stunde Spielzeit, die sich aber ganz wunderbar weghört. „The Human Race Extinction“ ist der zweite Langspieler, nachdem das Debütalbum 2015 auf die Welt losgelassen wurde. Und er ist – um es in einem Wort zu sagen – mächtig.
Power Metal und ich, wir sind nie wirklich Freunde geworden, weil dieses alberne Drachentötertum für mich oftmals ein ganz, ganz, ganz kleines bisschen zu viel der polierten, epischen, hoffnungsvollen Schnulzerei in sich trägt. ETHERNITY merkt man aber an, dass sie es ernst meinen. Wenn sie schroten, dann hört man die Musiker ordentlich um sich prügeln. Und das können sie auch verdammt schnell! Dabei vergessen sie nicht, immer wieder ruhigere Songs zur Erholung von diesen wahnwitzigen Ritten einzubauen.
Die Vocals von Sängerin Julie bringen eine stattliche Portion Power mit und beeindrucken noch einmal mehr, als das Reibeisen ausgepackt wird. Ich bin kein großer Fan von Frauengesang, ihrer ist nach einer kurzen Gewöhnungsphase und dank regelmäßigen der Stilwechsel aber selbst für mich gut hörbar.
Was aus den über 70 Minuten Hörerlebnis hängenbleibt?
Leckere (auch mehrspurige) Gitarrenläufe, schöne Keyboard-Soli und ein äußerst ausgewogener und moderner Mix aller Instrumente, der mit etablierten Genregrößen durchaus mithalten kann. Mit einer Songlänge von durchschnittlich fünf bis sechs Minuten gibt es genug Raum für synapsenschmeichelnde und mitreißende Instrumentalsoli. ETHERNITY haben viel Melodie und ebenso viel Cojones. „The Human Race Extinction“ spricht mich vor allem aufgrund der DREAM THEATEResken Anleihen an. Sie sind auch neueren SYMPHONY X-Sachen vergleichbar.
Wer Progressive Power Metal erwartet, bekommt ihn hier auch wirklich in einer angemessenen Form geboten.
Hier geht’s zur Facebook-Seite der Band.
Autorenbewertung
Vorteile
+ drin ist, was drauf steht
+ abwechslungsreich in voller Spieldauer
Nachteile
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