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Explosionen am Himmel Norwegens
INFANT DEATH – Violent Rites
Veröffentlichungsdatum: 16.09.2016
Dauer: 30:08 Min.
Label: Apocalyptic Empire Records
Stil: Thrash Metal/Black Metal
WARNUNG: Es folgt ein Lobgesang auf eine der schönsten Hasstiraden des Jahres!
Sind die Ohren wieder verstopft? Möchtest du die passende Hintergrundbeschallung um deine Bahn rechtzeitig zu kriegen? Brauchst du den perfekten Weckruf auf deinem Handy? Wenn du all diese Fragen mit ja beantwortet hast, dann habe ich genau das Richtige für dich. Ohne einen Funken der Barmherzigkeit, pulverisieren INFANT DEATH auf ihrem dritten Album alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Beim Ersteindruck dachte ich mir: „Habe ich die Geschwindigkeit richtig eingestellt?“ Die Antwort lautet: ja. Innerhalb der ersten 6 Minuten überfallen mich die Norweger derart, dass ich kaum hinterherkomme. Ich LIEBE solche Scheiben, wo man den Eindruck eines brennenden Zuges vor Augen hat, der in jeder Kurve zu entgleisen droht. Was für ein vertonter Orkan! Das ist die Aggression, die mir im heutigen Thrash Metal gefehlt hat.
Absolute Verwüstung
Ihr könnt euch einen Song aussuchen, egal welchen, es gibt immer mit der groben Kelle auf die Zwölf. Bei der vierten Nummer, „Subhuman Elimination“, täuschen INFANT DEATH anfänglich einen boshaften Schunkelpart vor, exakt 17 Sekunden später habe ich das Gefühl, dass davon nie die Rede war. Sofort rauscht das Trio in Überschallgeschwindigkeit durch den nächsten Blastbeattunnel. In der Haut des Gitarristen möchte ich nur ungern stecken. Was dieser verrückte Saitenhexer durchschreddert ist nicht mehr feierlich, der tollwütige Schlagzeuger hat nach dem Album Arme wie ein junger Arnold Schwarzenegger und wird wohl in die Klinik eingewiesen. Gott sei Dank gibt es hier aber kurze Verschnaufpausen, sonst würde ich wohl vollends durch die Wohnung eskalieren.
Bitte hier durchdrehen:
Während in „Mutilation Hammer“ der atonale Wahn regiert und gegen Ende dieses Massakers im Hintergrund die Glocken läuten (kein Scherz!), bereitet mir das Riff im Nachfolger „Blasphemy Prevails“ pure Freude. Diese Tonabfolge atmet den Geist der Achtziger perfekt ein (der Schrei am Ende! 1:57 min.). Serviert wird das Ganze regelmäßig mit chaotischen Soli, die mein Adrenalin nur noch weiter in die Höhe treiben. Das Schlusslicht „False Prophesies“ bildet eine Huldigung mit seinen erhabenen Gitarren an DESTRÖYER 666. Von solchen Ideen hätte es ruhig mehr sein können. Alles in allem bin ich mehr als zufrieden mit „Violent Rites“. Hier stimmt fast alles, aber nach über 10 Durchläufen (davon 4 hintereinander), ist dann meine Ausdauer erschöpft. Schließlich muss sich mein Nacken von meinen spontanen Anfällen des Headbangings erst mal erholen und ein ausgerenkter Halswirbel zum Morgen ist nicht gerade das, was ich brauche.
Autorenbewertung
Vorteile
+der Albumtitel "Violent Rites" ist Programm
Nachteile
- mehrere Durchläufe hintereinander sind kaum möglich
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