FAUN – Warum bis zur 20 warten? 15 Jahre Jubiläum!

FAUN – „XV Best Of …“

Veröffentlichungsdatum: 16.02.2018
Länge: 2:04:00 Min.
Label: Electrola/Universal
Genre: Folk

Nach 15 Jahren nur noch Schlager?

FAUN ist wohl eine der Mittelalterbands schlechthin, zumindest für die Leute, die ihre alten Songs noch kennen. Heutzutage sieht man die Gruppe eher im Fernsehen, wo sie sich mit Schlagergrößen wie SANTIANO und ERIC FISH mit seinem BANNKREIS um die Werbeplätze streiten. Erstere haben auch mit „Tanz mit mir“ ein Feature auf der Platte. Ebenfalls ist „Buntes Volk“ mit Michael Rhein von IN EXTREMO auf dem Best of vertreten.

Ich hatte mir von der Deluxe-Edition zumindest eine schöne Zusammenfassung der Geschichte von den alten Zeiten bis zur Kommerzialisierung erhofft.  Jaja, immer schön Bands haten, weil die erfolgreich werden. Nicht falsch verstehen, ich freu mich durchaus, dass FAUN mittlerweile bekannter sind. Aber wer sich diese Best Of … mal anhört, erkennt den deutlichen musikalischen Unterschied zwischen damals und heute. Und das FAUN ihre aktuellen Songs auch präferieren, bemerkt man daran, dass 16 der 26 Lieder von den letzten drei Alben sind – also alles, was seit „Von den Elben“ erschien. Diese kam 2013 auf den Markt und zauberte den ersten altbackenen Fans ein Stirnrunzeln ins Gesicht.

Eine Entwicklung, die vom Plattenlabel geprägt ist

Die Lyrics sind weitaus einfacher geworden, zumal es kaum noch zum Einsatz von anderen Sprachen kommt, wie z.B. in „Egil Saga„, was auf altisländisch gesungen wurde oder „Tinta“ (spanisch), welches leider als Live-Version auf die Scheibe kam. Leider deshalb, weil in dem Track die Band vorgestellt wird. Fand ich etwas Schade, da es den Titel immer etwas kaputt macht. Könnte aber auch daran liegen, dass ich generell kein großer Fan von Live-Versionen bin. Von den „alten“ FAUN ist sonst auch nicht mehr viel zu merken, nur der Titel „Odin„mit Einar Selvik von WARDRUNA erinnert noch halbwegs an die einstige Atmosphäre. Melancholisch, nachdenklich und düster, mit einem tragenden Rhythmus. Ansonsten gibt es nur eine Reihung von Klischee-Worten, halbwegs sinnig zusammengewürfelt.

Das Best Of … konzentriert sich also vor allem auf auf die neueren Lieder von FAUN, wo die Melodien oft in Dauerschleife wiederholt werden. Erst letztlich versuchte die Band mit „Hörst du die Trommeln“ den Einstieg in den ESC. Der Titel ist hier ebenfalls vertreten und befindet sich, wie die meisten neuen Songs, am Anfang des Albums. Wer sich eher auf die alten Songs freut, sollte aber schon mal vorspulen und die Bonus-CD einlegen.

Wer sich beim Video gucken wundert: Katja Moslehner hat im letzten Jahr die Band verlassen und wurde von Laura Fella ersetzt. Sie sang bereits live bei ELUVEITIE.

Autorenbewertung

5
FAUN beweisen, dass sie mit 12 Alben einige unvergessliche Titel geschaffen haben. Meiner Meinung nach ist das Best Of ... trotz allem eher für Mutti und Papa geeignet, die mal ganz gerne SANTIANO hören und sich nicht viel mit richtigem Folk auseinandersetzen möchten. Von einer positiven musikalischen Entwicklung ist hier leider nicht viel zu spüren.
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5 / 10 Punkten

Vorteile

+ viele Features
+ Live- und Studioaufnahmen gemischt

Nachteile

- zu wenig alte Lieder und diese auch noch versteckt
- sehr einseitige Präsentation der Band
- eher ein Best Of ... der letzten drei Alben

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