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Fear, and Loathing in Las Vegas – Superstark?
FEAR, AND LOATHING IN LAS VEGAS – „HYPERTOUGHNESS“
Veröffentlichungsdatum: 04.12.2019 (Japan)
Länge: 36 Minuten
Label: Warner Music Group
Genre: Post-Hardcore, Trancecore
Direkt am Anfang gleich ein kleiner Disclaimer: Wer elektronische Elemente und Metal irgendwie eklig findet und auf Autotune allergisch ist, dem wird dieses Review sicher nicht gefallen. Wen das nicht abgeschreckt hat: Hereinspaziert, ich habe hier wieder etwas Besonderes mitgebracht!
Zugegeben, ich bin mit diesem Artikel etwas spät dran, da mir keine physikalische Kopie des Albums vorlag und ich dem digitalen EU-Release schlichtweg verschlafen habe. Mit „Hypertoughness“ haben FEAR, AND LOATHING IN LAS VEGAS allerdings ein Album veröffentlicht, das ich keineswegs unkommentiert lassen möchte.
Nach dem Tod von Bassist Kei im Januar letzten Jahres wurde der ursprüngliche Release aufs Jahresende geschoben und Konzerte bis auf weiteres abgesagt. Das sollte jedoch längst nicht das Ende der Band bedeuten, im Gegenteil: Zum Sommeranfang wurde verkündet, dass Tetsuya die Band von nun an am Bass unterstützen wird. Kurz darauf folgten dann die ersten Konzerte sowie einige Musikvideos, die einen ausgiebigen Vorgeschmack boten. Selbstverständlich inklusive der verrückten Outfits von Gitarrist Taiki, die teilweise heller strahlen als meine Zukunft.
Zurück zu alter Stärke
Mit den beiden bereits veröffentlichen Singles „The Stronger, The Further You’ll Be“ und „The Gong of Knockout“ steigen FaLiLV direkt abwechslungsreich in die neue Platte ein. Der Eröffnungssong „The Stronger, The Further You’ll Be“ schlägt härtere Klänge an und beginnt direkt mit Minamis intensiven Screams, die sich direkt mit Sos Klargesang abwechseln. Als kleine Überraschung gibt es zum Ende wieder einen Rap-Part von Minami. Nachdem Minamis Rap auf dem vorherigen Album „New Sunrise“ prämierte und scheinbar sehr gut angekommen ist, liefert „Hypertoughness“ davon einiges mehr. „The Gong of Knockout“ ist musikalisch deutlich elektronischer, setzt gesanglich aber deutlich mehr auf härte. Auch dieser Song ist mit einem kurzen, instrumentalen Part wieder für eine Überraschung gut. Schon direkt am Anfang ist klar, was es auf diesem Album nicht gibt: Langeweile.
„Cure“ eröffnet mit einem mitreißenden Instrumentalpart, welcher glatt aus einem Anime stammen könnte. Im Kontrast zu den vorhergehenden Tracks wird hier etwas Tempo herausgenommen, nur um den Hörer dann wieder mit unerwarteten Wechseln zu konfrontieren. Definitiv einer der Anspieltipps des Albums. Auch „Great Strange“ führt mich anfangs aufs Glatteis. Nach dem Intro habe ich quasi ein Party Boys 2.0 erwartet – falsch gedacht! „Great Strange“ ist ebenfalls etwas langsamer und benötigt etwas Zeit, gibt aber in den letzten Sekunden enorm Gas. Ein perfekter Übergang zum „Interlude“, das übrigens direkt aus einem Videospiel stammen könnte.
Den Schatz in Händen (Oder: der Schatz auf einem Streamingdienst deiner Wahl)
… könnte ich wohl sagen, wenn ich eine physikalische Kopie des Albums hätte. Interessierten bleibt leider keine andere Wahl, als die CD aus Japan zu importieren. Wem das zuviel Aufwand ist, dem steht selbstverständlich eine breite Auswahl an Streamingdiensten zu Verfügung.
Aber weiter im Text! Sowohl „Keep the Heat and Fire Yourself Up“ als auch „Treasure In Your Hands“ sind bereits vor einiger Zeit als Singles veröffentlicht worden. FaLiLV bleiben sich ihrem klassischen Sound treu. Leider fehlt mir genau an dieser Stelle ein bisschen Innovation: Autotune ist zwar eines der Markenzeichen der Band, aber ein oder zwei Songs mit etwas weniger Effekten oder der klaren Stimme von So wären eine Erfrischung!
Mit „Karma“ wird es wieder deutlich spannender. Der Song ist mein persönlicher Favorit und vereint eine breite Palette an verschiedenen Elementen, weshalb der Track einige Male auf Repeat lief. Ich könnte ja etwas verpassen. „Thoughtless Words Have No Value But Just a Noise“ sollte Freunde der härteren Klänge ansprechen, wobei es (Spoiler!) später eine sehr eigenwillige Passage aus der Stimmverzerrungs-Trickkiste gibt.
Zum Ende schlägt „Where You Belong“ ruhige Balladentöne an, sehr gelungen und eine angenehme Abwechselung zu den sonst sehr schnellen Beats. „Massive Core“ bildet das Grande Finale des Albums und gehört ebenfalls zu der Kategorie der klassischen FEAR, AND LOATHING IN LAS VEGAS Songs. Nämlich denen, die einfach unheimlich Spaß machen.
Fazit
Wer es bis hierhin geschafft hat und noch nicht von meinem kleinen Disclaimer verschreckt wurde, dem lege ich „Hypertoughness“ sehr ans Herz. FEAR, AND LOATHING IN LAS VEGAS liefern wieder ein sehr starkes Album ab, dass vor allem Liebhabern von japanischer Musik und Trancecore viel Freude bereiten wird. Der Sound ist eigenwillig und aus der Kategorie „Muss man mögen“, wer sich aber darauf einlässt, wird nicht enttäuscht werden. Die Songs sind abwechslungsreich, machen Spaß liefern einen „Entdeckungsfaktor“. Auch nach mehrmaligem Hören bleibt das Gefühl, man könne immer noch neue Elemente innerhalb der Songs entdecken.
Autorenbewertung
Vorteile
- Interessante Melodien und Strukturen, hier kommt keine Langeweile auf
- "Entdeckungsfaktor"
Nachteile
- Eine Überraschung à la "LLLD" fehlt mir persönlich
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