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FLOGGING MOLLY – SIE HABEN ES NICHT VERLERNT

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FLOGGING MOLLY – „Anthem“

Veröffentlichungsdatum: 9. September 2022
Länge: ca. 39min.
Label: Rise Records
Genre: Celtic/ Irish Rock

Sie bestehen seit 1997 und gehören für mich definitiv zu den bekannten und relevanten Namen im Genre des Celtic- beziehungsweise Irish Rock: FLOGGING MOLLY. Und nach fünf Jahren war es mal wieder höchste Zeit für ein neues Album! „Anthem“, so sein Name. Was es wohl für uns in sich birgt?

So dance, dance

Auf jeden Fall – wie könnte es auch anders sein – jede Menge Melodien zum Tanzen und Schunkeln. Unter den insgesamt elf Songs finden sich sowohl ruhige, nachdenkliche, ja fast schwermütige Exemplare, aber ebenso fröhlich-beschwingte Werke. Eintönig wird es also ganz und gar nicht. Übrigens kommen FLOGGING MOLLY nicht aus Irland, sondern aus dem fernen Los Angeles. Wobei Dave King, Sänger und Kopf der Band, durchaus irische Wurzeln hat und selbst in Dublin aufgewachsen ist. Wusstet ihr übrigens, dass er in den 80er Jahren gemeinsam mit Fast Eddie in der Band FASTWAY aktiv war?

Aber zurück zu „Anthem“. Das Album beginnt mit dem hitverdächtigen Track „These Time Have Got Me Drinking/ Tripping Up The Stairs“. Ein schwungvolles Stück mit Fiddle und Akkordeon, ein Lied für die Pubs. Für meine Ohren ein sehr angenehmer Start. Der zweite Track „A Song Of Liberty“ taugt mir hingegen weniger. Mit den Strophen komme ich noch wunderbar zurecht, vor allem, was die instrumentelle Gestaltung betrifft. Aber der Refrain klingt für mich sehr generisch und die Gesangsmelodie ziemlich eintönig. Es geht zwar schnell in’s Ohr, aber gerade deshalb, weil es so simpel ist. Nur bedeutet simpel für mich in diesem Fall leider auch reizlos. Besser gefällt mir da schon der vierte Track No Last Goodbyes“, ein eher ruhiges Lied zum Schunkeln und gemeinschaftlichem Hin- und Herwippen – ein Lied für den späten Kneipenabend.

FLOGGING MOLLY spielen aber ja nicht einfach Folk, sondern lassen deutliche Punk-Rock-Einflüsse in ihrem Schaffen erkennen. So auch im sechsten Track This Road Of Mine“. Dieser Song ist spiegelt für mich den Albumtitel „Anthem“ mit am Besten wieder. Eine punkig-rotzige Note, vor allem auch im Gesang, Dave Kings kratzige Stimme kombiniert mit schwungvollen Banjo- und Geigentönen sowie treibenden Drums: „This Road Of Mine“ ist meine persönliche Hymne. Und auch der nächste Track „(Try) Keep The Man Down“ will erwähnt sein! Ein fideles Stück zum Tanzen und Spaß haben, mit einer fröhlichen Tin-Whistle-Melodie. In diese Kerbe schlägt dann auch der neunte Track „Lead The Way“. Unbekümmerte Lieder, die einfach Freude bereiten.

Last but not least

Wer es ruhiger mag, für den sind die abschließenden Songs These Are The Days“ und „The Parting Wave“ bestimmt etwas. Letzterer sorgt mit Gitarre und Flöte für einen sanften Ausklang des Albums, auch der Gesang ist hier wieder schön rau. Zusammenfassend muss ich sagen, dass FLOGGING MOLLY die Mischung aus Folk- und Rockinstrumenten quasi perfektioniert haben. Das klingt einfach wunderbar harmonisch. Und auch, wenn mich nicht jeder Song begeistern konnte (was bei elf Tracks auch sehr ambitioniert wäre), ist „Anthem“ für meinen Geschmack ein durchaus überzeugendes Album, welches sich der geneigte (Irish-)Folk-Hörer auf jeden Fall zu Gemüte führen sollte!

FLOGGING MOLLY

Bild mit freundlicher Genehmigung von Flogging Molly

Autorenbewertung

8
FLOGGING MOLLY zeigen mit "Anthem" eindrucksvoll, dass sie auch nach 25jährigem Bestehen noch begeistern können und von der Freude am Musizieren kein bisschen eingebüßt haben. Nicht jeder Track ist eine Hymne, aber das Album als Ganzes ist ein Plädoyer für Freiheit, Freu(n)de und Zusammenhalt. Ein wenig thematischer Tiefgang bei heiteren Melodien und schmirgelndem Gesang - das Konzept ist aufgegangen. Jedenfalls für meine Ohren.
ø 0 / 5 bei 0 Benutzerbewertungen
8 / 10 Punkten

Vorteile

+ "These Time Have Got Me Drinking/ Tripping Up The Stairs"
+ "No Last Goodbyes"
+ "This Road Of Mine"
+ "(Try) Keep The Man Down"
+ "Lead The Way"
+ "Now Is The Time"

Nachteile

- "A Song Of Liberty" ist für mich nicht die Hymne, die der Name vermuten lässt
- nicht unbedingt ein Contrapunkt, aber "Drunken Lullabies" bleibt einfach unangefochten

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