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Früher war alles Besser!

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Früher, da haben die noch richtige Musik gemacht, aber heute kann man sich das gar nicht mehr anhören.“

Ja. Bestimmt.

Das hat mit Sicherheit jeder schon mal gehört oder auch gar selbst geäußert. Aber warum ist das so? Ist es nur die Angst vor Veränderungen? Die Nostalgie, welche wir mit alten Alben verbinden? Wahrscheinlich eine ungesunde Mischung aus beidem. Jedoch werden die Musiker selbst bei solchen Aussagen meist nicht weiter beleuchtet.

IHSAHN, der Kopf hinter EMPEROR und mittlerweile Solokünstler, antwortete mal auf die Frage, warum es kein neues EMPEROR Album mehr geben werde, dass dann ein neues „Anthems“ von ihm erwartet werden würde. Das Album schrieb er in seiner Jugend und natürlich ist er mit 40 nicht mehr so wie mit 20. Das trifft es eigentlich, mehr oder weniger, auf den Punkt. Die Künstler werden älter und entwickeln sich natürlich auch weiter. Warum wird aber von den Künstlern erwartet, dass sie nur auf der Stelle treten?
Nichts gegen
AC/DC, aber bei ihnen funktioniert es nun einmal. Die Alben sind alle ähnlich. Die Songs sind vom Stil her alle gleich. Es gibt keine Überraschungen, nichts Neues, nichts Gewagtes und dennoch funktioniert es.

AC/DC ist eine der erfolgreichsten Bands der Welt und füllt riesige Stadien. Warum bleiben alle Musiker dann nicht auch bei ihren altbewährten Mustern? Ganz einfach. Dann meldet sich nämlich eine andere Abteilung zu Wort, welche nicht ganz so laut schreit wie die Früher-war-alles-besser-Fraktion. Und zwar das Mach-doch-mal-was-Neues-Komitee.

Künstler wollen sich ausleben, und meiner Meinung nach sollen sie das auch. Ja, sie bekommen dafür oft harsche Kritik, was man sehr gut an IN FLAMES sehen kann. Dadurch gehen die Plattenverkäufe zwar zurück, aber dafür haben die Künstler oft einfach mehr Spaß an ihrer Musik.

Nun kommen natürlich auch noch die Plattenfirmen dazu. Sie sorgen für noch mehr Druck auf die Künstler und schränken die kreative Phase ein, weil diese natürlich gewinnorientiert arbeiten (müssen). Jetzt bringt es aber nichts, zu sagen: „Uuhh die bösen Plattenfirmen“. Es sind einfach Unternehmen, die auf Gewinn aus sein müssen, und die Künstler wollen ja schließlich auch Geld verdienen.
Meiner Meinung nach braucht man doch kein Album hören, wenn es einem nicht gefällt. Wenn dir ein neues Album nicht zusagt, dann bleib  halt bei den alten Veröffentlichungen der Band, oder such dir vergleichbares Material.

Metal ist nicht mehr so klein, als dass man auf dem Schulhof mit Kassetten dealen muss, um an neue Musik zu kommen. Es gibt so viele Möglichkeiten neue Musik zu entdecken und Alternativen zu finden. Wenn das nicht reicht, dann kann man sich immer noch die alten Sachen anhören.
Bands mit Bühnenerfahrung legen ihre Songs auch oft für Live-Auftritte aus. Hier kann man wieder
IN FLAMES als Beispiel nehmen. Die alten Lieder sind echt gut und man kann immer noch ein Konzert besuchen und sich über diese freuen. Die neuen wirken jedoch live viel runder und wie für die Bühne optimiert.

Wenn man nun aber doch meint, diese Band aus Gründen XY nicht mehr beachten zu wollen, oder über sie herziehen muss, dann versucht einfach mal, euch die Alben ohne Hintergedanken anzuhören. Egal was diese Band irgendwann einmal vollbracht hat. Betrachtet die Musik und entscheidet demnach, ob sie euch gefällt oder nicht. Es zählt nicht was draufsteht, sondern was drin ist.

Auch wenn Bands dann nicht mehr als „trve“ gelten, heißt das noch nicht, dass sie schlecht geworden sind. Lasst die Künstler sich austoben und konsumiert das, was ihr auch konsumieren wollt. Und bitte fangt nicht mit Diskussionen à la „die sind doch mittlerweile voll schlecht geworden“ an. „Nein! Sie haben sich weiter entwickelt und das auf eine Art, die dir nicht gefällt.“


Dies ist ein Gastautoren-Beitrag von: Chris


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5 Kommentare

  1. Sascha
    8. Juni 2016 bei 6:51 — Antworten

    Das Problem der st doch, das Musik pure Emotion ist, bzw. sein sollte. Zu meiner Sturm und Drangzeit (Anfang/Mitte der 90’er) habe ich natürlich mit den Scheiben von Metallica, Sodom, Pantera, Manowar, Slayer, Maiden und Co. eine Menge erlebt. Höre ich heute die alten Scheiben, weckt dies auch die Erinnerungen an die Partys von damals. Gerade Blind Guardian haben wir viel im Park gehört und gespielt. Eine Akustikklampfe war immer dabei.
    Höre ich heute die Beyond the red mirror, ist dies vielleicht eine ganz tolle Scheibe. Aber ich verbinde damit keine mega Emotionen. Hier sind es dann wieder eher die Konzerte, die ich besuche und wo sich neue Emotionen aufbauen. Oder Festivals. Manchmal ist eine Band vom schöpferischen her vielleicht nicht die tollste Band, aber ich habe ganz wichtige Erinnerungen, die ich mit ihr verbinde. Und so hat sie einen Platz in meinem Herzen. Beispiel? Die Legacy of Kings. War ich damals nie ein großer Freund von, doch höre ich sie in melancholischen Augenblicken.

    Daher nie vergessen: wer nur Musik hört, hört auch Techno! Wer Musik richtig hört, Emotionen und Erinnerungen verbindet, der macht es richtig. Metal is religion! Rock on!

  2. Dead
    7. Juni 2016 bei 19:01 — Antworten

    Ja musiker entwickeln sich eben weiter so wie jeder andere mensch auch und ich finde musikalische entwicklung ist auch wichtig.Komisch ist halt nur egal was ein musiker macht irgendwie ist es immer falsch.Da ist das Emperor beispiel von dir nahezu perfekt.Es wird gemeckert wenn ein Album auf ein anderes folgt und es zu sehr nach dem davorigen klingt und es wird gemeckert wenn mal was neues eingebracht wird.Meistens heißt es dann immer das klingt garnett mehr nach Bands xy.Ich persönlich höre selbst querbeet sei es nun Black oder Death Metal,Heavy Metal oder Doom und Stoner Rock,Industrial oder psychedelic oder sogar Grindcore und Aggrotech.Wobei es mir auch des öftern schon passiert ist das eine Band ne 360° wende gemacht hat die beibehalten hat und ich so absolut garnichts mehr mit ihr anfangen konne.In der heutigen zeit wie ich finde, sind viele zu viel leute darum besorgt, das ihre Bands die sie mögen eventuell in den Augen anderer nich Trve genug seien.Dabei ist es doch eigentlich scheiß egal was man hört solange es einem gefällt ^^

  3. Aggronorm
    7. Juni 2016 bei 12:24 — Antworten

    Super Beitrag
    Ist mir persönlich besonders bei dem neuen Bring me the Horizon Album That’s The Spirit aufgefallen. Als sich jeder im inet das Maul darüber zerrissen hat wie „pop“ sie jetzt auf einmal wären. Zugegeben beim ersten Mal hören ging es mir genauso weil die Erwartungshaltung an das neue Werk eine vollkommen andere war als das was sie einem dann geboten haben. Als ich dann aber an das Album ran bin ohne mir vor Augen zu halten wer es gerade spielt, ist mir erst aufgefallen wie gut es eigentlich ist. Und so ist es am Ende in meine top 5 aus 2015 gerutscht.

    • Diana
      7. Juni 2016 bei 14:36 — Antworten

      Ich finde das neue nicht schlecht ,dennoch finde ich es mies,dass sie nicht beim core geblieben sind. Oder zumindest in die Richtung .
      LG

    • Chris
      7. Juni 2016 bei 16:42 — Antworten

      Danke, Danke 😀
      Ja bei diesem Album ging es mir auch so. Dann ist es halt pop, und? Nur weil es dann vielleicht pop ist, kann man es sich immer noch anhören. Ich höre auch viel Musik, die rein gar nix mit Metal zu tun hat und falsch ist daran auch nix.

      Habe damals (nicht gestern) viel Linkin Park gehört. Heute mögen mich einige dafür steinigen, aber das hat mir halt nun einmal gefallen und ich war der größte Fanboy vor dem Herrn. Ich fand sie noch lange sehr sympatisch auch wenn ich ab einem bestimmten Punkt mit der Musik nicht mehr konform gehen konnte (Wenn von Interesse: Recharged war der Schlussstrich). Ich mochte die Menschen hinter der Musik, aber die Musik selbst sagte mir nicht mehr zu.

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