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FULL FORCE 2024 – Back To The Beach

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Ach Ferropolis, schön wieder hier zu sein! Und irgendwie hat sich das Jahr nach dem letzten Full Force 2023 auch gar nicht so lang angefühlt, wie ich dachte. Mag vllt. auch daran liegen, dass ich zwischendurch mal einen Familienausflug zum Gelände gemacht hab, um mir das alles mal von innen anzuschauen. Sehr beeindruckend, aber mit all den Gleichgesinnten hier doch etwas ganz anderes. Nun sind wir also wieder da und freuen uns auf ein spannendes Festivalwochenende zur 30. Ausgabe meines  Lieblingsfestivals. 

FREITAG

Die Anreise war wieder sehr entspannt, der Check In ebenso, also auf zur Suche eines geeigneten Spots, um unser Lager aufzuschlagen. Dieser ist recht schnell gefunden, nicht so nah am Trubel und eher am Rand gelegen. Man will ja doch auch irgendwie in Ruhe schlafen. Für den heutigen Freitag war bereits im Vorfeld klar, dass wir wohl nicht die ganze Zeit trocken bleiben werden. Als wir uns nach Ankunfts- und Aufbaubierchen auf den Weg Richtung Infield machen wollen, fallen uns nun auch direkt ein paar sehr hässliche Wolken auf. Also entscheiden wir uns auf Höhe der Fressmeile am Campground doch lieber zurückzugehen, denn einfach nur nach Regen sieht das nicht aus. Auch über die Full Force App trudeln Warnungen vor Unwetter ein. Wieder zurück beginnt das Chaos dann auch direkt. Wir sind klatschnass und halten unseren Pavillon fest, denn neben dem wirklich starken Regen stürmt es auch recht heftig. Genau EINE Böe reicht auch aus, um den Pavillon direkt zu zerstören. Toll! Allzu lange geht das Spektakel auch nicht, also ab in trockene Sachen und die Überdachung mit Tape versuchen zu fixen. Klappt leider nur bedingt, das Ding is Schrott! Durch den ganzen Ärger haben wir auch übersehen, dass das Festivalgelände tatsächlich geräumt und einige Auftritte abgesagt werden mussten. Wirklich schade, aber wat willste machen?! 

Buster Shuffle

Die erste Band die wir also am heutigen Tage sehen sind BUSTER SHUFFLE. Hab ich noch nie vorher gehört, macht aber unglaublich Laune! Ein richtig gut aufgelegter Frontmann animiert die Meute vor der Medusa Stage am Strand zu allerlei Interaktion und die Mischung aus Rock, Punk und Ska lässt auch die letzten Reihen hüpfen und zappeln. Witziger Auftakt für uns! 

Ähnlich unmetallisch geht es weiter mit SIMPLE PLAN. Das ist ist für mich so eine Band, die immer mal irgendwo läuft, aber jetzt nicht unbedingt meinen Dunstkreis bedient. Aber ich wollte sie gern mal gesehen haben. Und so wie ich die Sache sehe, machen sie ne gute Show, welche das Publikum auch feiert und zu schätzen weiß. Den Auftritt schaue ich mir auch nicht in Gänze an, denn das angestrebte Ziel ist nun die Backyard Stage

Pest Control

Dort lockten uns PEST CONTROL, welche ich bis heute auch noch nicht kannte, aber eine Empfehlung meiner Begleitung ist. Ich bin ja immer offen für neues. Die Band um Frontfrau Leah spielt eine wilde Mischung aus Thrash und Hardcore und hat laut Publikum schon eine ordentliche Fanbase. Die Stimmung auf dem matschigen Gelände ist jedenfalls klasse und auch der eher unpraktische Untergrund hält niemanden vom Moshen ab. Für mich schonmal eine coole Neuentdeckung!

Nun freue ich mich auf ein Wiedersehen mit CASEY auf der Hardbowl Stage. Diese habe ich zwar schon live erlebt, allerdings gab es eine längere Bandpause und nun sind sie wieder da. Musikalisch definitiv in alter Stärke! Wie gewohnt ist der Auftritt ein Wechselbad der Gefühle, denn wenn die Band eine Sache wirklich beherrscht, dann ist das Emotionen übertragen. Fans glücklich, ich glücklich, auf zur Main Stage

Alligatoah

Was gibt es da jetzt zu sehen? Für mich und sicherlich viele andere ein wirklich interessanter Auftritt. Nämlich: ALLIGATOAH. Zumindest in meinem Fall eigentlich überhaupt nicht meine Musik, aber mit dem letzten Album durchaus verdient auf dem Force platziert. Sein Erscheinen auf der Bühne ist jedenfalls schonmal ein echter Hingucker und Spaßmoment. Fällt er doch augenscheinlich von oben nach unten auf die Stage, um dann hinter dem Büro-Setup aufzustehen. Nice! Ich hoffe, dem Dummy geht’s gut. Was nun folgt ist eine Performance, die nicht nur musikalisch, sondern auch optisch mehr als überzeugen kann. Die Band spielt in Anzügen, das Büro wird stückchenweise zerkleinert, die Ansagen sitzen und das Publikum feiert die Show. Naklar darf dann auch „Willst Du“ nicht im Set fehlen, welches mit Gitarren echt Bock macht und laut mitgesungen wird. Für mich ein sehr spaßiger Auftritt, hätt ich in der Form wirklich nicht erwartet. 

Nun geht’s wieder zum Strand, also zur Medusa Stage, auf der sich DARK TRANQULITY die Ehre geben. Den Auftritt bekommen wir nicht in Gänze mit, denn irgendwann muss man ja auch mal essen. Aber die Songs, die wir sehen, wissen sehr zu gefallen. Auch die neue Single, welche heute erst erschien, wird vorgestellt. Ich habe ein Herz für Melo Death und genieße die Show sehr. 

Im Anschluss huschen wir zur Main Stage, denn es ist mittlerweile Zeit für den heutigen Headliner: die ARCHITECTS. Auch diese hab ich schon das ein oder andere Mal erlebt, aber bisher noch nicht auf dem Full Force. Ich freu mich. Geboten wird ein schöner Mix aus neuen und alten Songs, wobei man wirklich sagen muss, dass die Band ihr Hauptaugenmerk auf die Härteren legt. Und das macht unfassbar Bock! Frontmann Sam ist super drauf und zollt auch dem 2016 verstorbenen Gitarristen Tom gebührend Tribut. Mein Lieblingssong „Hereafter“ rührt mich wie immer zu Tränen und ein den Auftritt begleitendes Feuerwerk und Pyroeffekte untermauern das alles vortrefflich. Ein mehr als würdiger Headliner für den ersten Festivaltag. Danke!

Architects

Bevor für uns nun der Tag auch langsam zu Ende geht, begeben wir uns nochmal gen Strand, denn dort gibt es noch SKYND zum Freaky Friday. Also sozusagen ein Midnight Special, denn es ist bereits 0:30 Uhr. Das ist nun wirklich nochmal ne ganz besondere Show, denn musikalisch lässt sich das alles schwer einordnen. Aber es macht Spaß, dem Duo bei ihrer Show zuzusehen und natürlich zu lauschen. Mit Metal hat das zwar wenig zu tun, aber gerade um diese Uhrzeit weiß das alles sehr zu fesseln. Die Atmosphäre macht eben viel aus. 

SAMSTAG

Fixation

Der heutige Tag startet mit meinem persönlichen Highlight, was die Vorfreude angeht. Wir sind so pünktlich am Strand, dass wir auch den Soundcheck von FIXATION schon mitbekommen, was mir bereits jetzt schon erste Gänsehaut beschert. Das Set selbst dann bietet nicht nur das. Gut, dass wir hier eh am Strand sind, denn so kann ich aus vielerlei Hinsicht von „nah am Wasser“ sprechen. Was für eine Show! Zu Beginn noch in ein rotes Tuch gehüllt, liefert Sänger Jonas alles, was sein Kehle hergibt. Auch die Band ist in absoluter Spiellaune und sichtlich bewegt vom Auftritt auf dieser coolen Stage mit dieser Aussicht. Ich kann nur Danke für diesen Start in den Tag sagen! 

Weiter geht’s auf der Hauptbühne mit BLEED FROM WITHIN. Eine der coolsten Metalcore Bands, die sich so momentan in der Szene rumtreiben. Hier gibt’s wirklich voll auf die Fresse! Sinnbildlich versteht sich. Nun wird mir auch klar, warum PALEFACE Frontmann Zelli ein Zeltlager unweit unserem hat, denn dieser gibt sich bei einem beeindruckenden Feature auf der Bühne (und im Publikum) die Ehre. Bringt zusammen, was eben zusammenpasst. 🙂 

Future Palace

Weiter geht’s nun mit FUTURE PALACE, back to the beach also. Ein riesiger Banner schmückt den Background und die Show geht direkt mit Partystimmung los. Diese Band strahl einfach eine Freude aus, die ansteckt. Jeden. Auch hier gibt es einen coolen Gastauftritt, denn AS EVERYTHING UNFOLDS Sängerin Charlie stimmt im Set mit ein. Auch das könnte kaum passender gewählt sein. Außerdem bietet es sich ja quasi an, spielen sie doch selbst auch in Kürze. Ein rundrum gelungener Auftritt!  

Nun mal wieder Richtung Backyard, DYING WISH schauen. Irgendwie gibt’s hier Unstimmigkeiten mit der Security wegen des Fotograbens. Niemand von uns wird vorgelassen. Erklärungen gibt’s keine, dafür aber gute Erhöhungen an den Zäunen drumrum, auf denen man sich auch gut positionieren und mit Kollegen abwechseln kann. So konnte man auch wunderbar auf die Pits im Matsch schauen, die die coole Show der Band herrlich umrahmen. Starker Auftritt, gerne wieder 🙂

Kataklysm

Ich schnappe kurz noch ein paar Momente von AS EVERYTHING UNFOLDS auf und begebe mich zur Main Stage, auf der nun KATAKLYSM mit einer guten Portion Death Metal locken. Habe ich bisher noch nicht gesehen und finde wirklich Gefallen an der Show. Eine weitere Band, die ich hier entdecke und mir zu Hause mal näher anschauen werde. Auch genau für sowas mag ich den Besuch von Festivals, besonders eben diesem.

Nun legen wir mal ein kurze Pause am Zelt ein. Einfach mal kurz Füße hoch und abmatten. Allzu lang ist die Pause für mich nicht, denn ein spontaner Blick in den Timetable lässt feststellen: „Oh, ich sollte mich beeilen, um pünktlich zu MAKE THEM SUFFER wieder oben zu sein!“. Das Unterfangen glückt und ich bekomme sogar noch „Agent Orange“ von SODOM mit. Aber nun ab zur Hardbowl wegen eben genannter Band. Auf diese habe ich mich auch arg gefreut und werde nun nicht enttäuscht. Ob „Bones“ oder „Doomswitch“, alle meiner Favoriten werden gespielt. Und das dabei wirklich eindrucksvoll. Die Vocals sitzen auf den Punkt und der Sound knallt. 10 von 10! 

Make Them Suffer

Nun ein weiteres Special. Dass ich BAD RELIGION mal live sehen werde, hätte ich nicht gedacht. Ist grundsätzlich nicht so meine Musik, aber wie oben schonmal erwähnt: will ich gesehen haben. Immerhin haben sie mit „Punk Rock Song“ schon einen Klassiker aus meiner Vergangenheit im Repertoire. Ich freue mich auch sehr, als dieser gespielt wird und fühle mich direkt wieder ein ganzes Stück jünger. Wann der Song rauskam, könnt ihr gern selbst mal googeln. Coole Show, die aufgrund der recht kurzen Songs auch sehr reichhaltig wirkt. 

Ein Abstecher zu COUNTERPARTS, welche ich aufgrund von Hunger nicht komplett schaffe, geht es dann später zu HÄMATOM an den Strand. Hier muss ich sagen, dass ich mit deren Musik nicht viel anfangen kann, ich aber durch unseren Sven einiges von ihnen mitbekommen hab. Auch ihren schweren Schicksalsschlag vor nicht allzu langer Zeit. So finde ich es sehr bewegend, dass sie die Maske ihres verstorbenen Mitglieds West als riesigen Bühnenbackground nutzen. Auch wird dieser während der Show natürlich geehrt und vom Publikum gefeiert. Alles in allem hat die Show schon Spaß gemacht, für mich privat ist die Musik aber nichts. Extrem cool find ich aber das „Drum Surfing“, geile Idee!

Und damit sind wir auch schon wieder beim Headliner für heute. Die DROPKICK MURPHYS auf der Main Stage. Von vielen vorher schon hier und da als unpassend bewertet, kann man sich aber nun eines besseren belehren lassen, denn diese Show steckt einfach an. Ich gebe zu auch skeptisch gewesen zu sein, denn auch das ist musikalisch nicht so mein Steckenpferd, aber man, macht das Bock! Das ist halt ne Band, die live einfach begeistert. Ob man das zu Hause nun hört, oder nicht – hier machste nix falsch!

Dropkick Murphys

Das Midnight Special am heutigen Tag sind KANONENFIEBER. Da wollte ich eigentlich hin, friere aktuell aber wie ein junger Hund und gehe lieber in’s Bett. Sorry Oimel, wollt ich mir für dich eigentlich anschauen. 

SONNTAG

The Butcher Sisters

Unser Sonntag startet mit folgenden Rufen am Strand: „TBS, TBS, TBS!“ Ja, THE BUTCHER SISTERS haben geladen. Dass das lustig wird, war mir vorher klar, aber so? Hier gibt’s wirklich ein Highlight des Wochenendes! Eine so spaßige und unterhaltsame Show habe ich lange nicht erlebt. Eine witzige Einlage jagt die Nächste und auch die Mukke überzeugt in allen Punkten. Wenn man natürlich nicht nur auf bierernste Texte steht, versteht sich. Das Crowdsurfen mit Mikrofon auf nem Banana Boot ist nur einer von vielen Gags. Solltet ihr euch wirklich mal anschauen!

Nun eins meiner größten Vorfreude-Highlights: BRAND OF SACRIFICE. Was hab ich mich über diese Ankündigung gefreut! Und die Main Stage wird auch von Sekunde 1 an regelrecht befeuert. Frontmann Kyle ist einfach ein Biest und weiß das auch auf die Fans zu übertragen. Mal von der prallen Sonne abgesehen stimmt bei diesem Auftritt einfach alles. Besonders mein Liebling „Lifeblood“ zaubert mir sämtliche Emotionen ins Gesicht. Wer etwas für modernen Deathcore übrig hat, kommt an dieser Band nicht vorbei. Ganz stark! 

Ich schnappe noch ein paar Songs von DAMONA auf, welche coolen Pop-Punk liefern und mich obendrein mit einem Cover von „Teenagers“ von MY CHEMICAL ROMANCE begeistern und freue mich nun auf SHADOW OF INTENT

Brand Of Sacrifice

Diese liefern definitiv den lautesten Auftritt bisher ab. Meine Fresse, hier vorn werden einem echt die Organe neu angeordnet! Diese Energie und Spielfreude, die die Band ausstrahlt ist wirklich beeindruckend. Frontmann Ben ist nicht zu unrecht einer der beliebtesten Vokalisten in der Szene, der hat echt ne Stimme… unglaublich! An Songs wird auch alles geboten, was man sich wünschen kann. Sogar was neues, aber ich will nich spoilern 🙂 

Nun kommen wir zwar nicht zum Headliner für den finalen Tag, allerdings zu unserer letzten Band. Ich habe meinem Sohn versprochen, pünktlich zum Deutschland Spiel heute wieder zu Hause sein, um es mit ihm zu schauen. Ich bitte um Verständnis 🙂 Nun wird’s aber Zeit für BURY TOMORROW. Vor 2 Jahren standen sie auch schon hier auf der Main Stage und haben der Hitze getrotzt. Daran erinnert sich die Band auch und kommentiert, dass es damals knapp 40 und heute „nur“ 23 Grad sind. In der prallen Sonne merke ich aber ehrlich gesagt kaum nen Unterschied. Jedenfalls weiß die Band, wie man das Publikum mitzieht und liefert ein regelrechtes Hitfeuerwerk ab. Für mich wirklich ein perfekter Abschluss für ein wieder gelungenes Full Force 2024!

Bury Tomorrow

UND SONST?

Zusammenfassend kann ich wieder kein graues Haar am Full Force lassen. Wir haben uns überall wohl gefühlt und haben tolle Leute getroffen. Allen voran die üblichen Verdächtigen im Fotograben 🙂 Der Sound war an jeder Stage stets angenehm und die allgemeine Orga immer gut. Auch mit einigen Securities konnte man coole Gespräche führen. Das System des Shuttle Bus könnte noch etwas angepasst werden, da die Fahrzeiten irgendwie nie das waren, was uns gesagt wurde und praktisch jeder darüber verwirrt war. Außerdem hab ich im Nachgang etwas von Bakterien im Wasser an manchen Stationen gelesen, weshalb diese wohl außer Betrieb genommen werden mussten. Ich selbst hab davon aber nichts mitbekommen, weil ich meist an anderen Wasserstellen war. Von daher kann ich dazu jetzt auch nichts sagen, gehe aber davon aus, dass die Veranstalter sich der Sache annehmen werden. Verpflegung war auch gut, die Preise halt normal für ein Festival. Meckern kann ich da aber nich drüber. Grundsätzlich war wieder für jeden Geschmack etwas dabei. 

Ich füg euch hier unten noch ein paar übrige Bilder ein und sage einfach mal: bis nächstes Jahr! 


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