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Genug Schwarzmalerei – GODSLAVE haben die Schnauze voll

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GODSLAVE – „Reborn Again“

Veröffentlichungsdatum: 09.03.2018
Länge: 53:07 Min.
Label: Green Zone Music
Genre: Thrash Metal

10 Jahre – 100 Prozent Thrash!

Thrash Metal war nie so mein Genre – aber was GODSLAVE hier liefern, ist so vielfältig, melodisch und episch, da musste ich einfach was dazu schreiben. Denn leider findet man so eine Vielfalt nicht immer in dem Genre. Die meisten Bands, die ich kenne, gehen immer schnell voran, die Drums und Riffs müssen möglichst fix sein und es gibt keine Zeit zum Atmen für den Sänger. Aber vielleicht hab ich da bisher auch nur mittelmäßige Erfahrungen gemacht.

Ganz anders ist das bei GODSLAVE. Der Gesang erinnert etwas an eine Mischung aus KREATOR, OVERKILL und AC/DC – aber im positiven Sinne. Sänger Thommy Pickard fällt es leicht, zwischen tiefen und hohen Tönen zu wechseln, auch wenn er sich in den höheren Tönen eindeutig besser anhört.  Die Gitarren wechseln ab und zu ins akustische und es wird viel mit dem Tempo gespielt. Zumindest im Verhältnis zu anderen Bands des Thrash. Die häufigen Wiederholungen von eingängigen Passagen und das treibende Schlagzeug bleiben aber trotzdem nicht aus. Neben frischen, kreativen Titeln gibt es immer wieder mal klassische Headbang-Songs oder Ausflüge in Richtung Hardrock.

Auffällig ist vor allem der letzte Song „Jetzt erst recht!“ – der einzige Song in deutscher Sprache und sehr ehrlichen Textzeilen.

„Vielen Dank, ihr füllt nur unsern Tank.“

Aber auch der kurze Track „Instrumental Illness“ hält, was er verspricht. Ein ziemlich schnelles, chaotisches Solo mit ääh… allen Arten von Gitarren. Lasst euch einfach überraschen! Generell sind alle Titel recht kurz und oft gibt es im Intro und Outro noch eingespielte Filmzitate u.a. von Bud Spencer/Terence Hill. In „No Complaint“ gibt es auch mal ein Feature mit einer Frau, die sich ein wenig wie eine junge Doro anhört. Das passt, meiner Meinung nach, leider nicht ganz so und driftet eher in Richtung Power Metal ab. Aber: GODSLAVE machen gute Laune und wollen auch gute Laune verbreiten. Denn anders als fast alle mir bekannten Thrash-Bands, die nur von Gewalt und Aggressionen singen, gibt es hier durchweg positive Texte. Die Band ist anders, und das macht sie besonders.

GODSLAVE touren derzeit mit ERADICATOR, die ihr Album „Into Oblivion“ am gleichen Tag und beim gleichen Label veröffentlichten. Mit den Jungs feiern sie ihr Jubiläum, denn 2008 nahmen sie die erste Platte unter dem Namen GODSLAVE auf. Davor hießen die Saarbrücker noch SLAVERY. Daher darf das obligatorische POWERWOLF-Poster, da diese ebenfalls aus Saarbrücken stammen,  in GODSLAVEs Proberaum im übrigen auch nicht fehlen.

Wer mal eine typische Probe der Jungs miterleben will, kann das in diesem 360°-Video tun! Spoiler: Es lohnt sich, mehrmals zu gucken, um die Kleinigkeiten mitzubekommen 😉

Autorenbewertung

8
GODSLAVE haben viele gute Ideen, die auch großartig umgesetzt werden. Sie erfinden das Genre zwar nicht neu, sollten den Underground aber endlich mal verlassen. Verdient hätten sie es mit "Reborn Again" auf jeden Fall.
ø 4.5 / 5 bei 1 Benutzerbewertungen
8 / 10 Punkten

Vorteile

+ akustische Parts, eingängige Melodien
+ positive Texte, kein typisches schlechte Laune Geschrei
+ sehr gut gewählte Filmzitate

Nachteile

- teilweise etwas eintönige Titel, in denen sich Parts häufig wiederholen
- Gitarrenarbeit ist oft zu sehr im Vordergrund, auch wenn sie gut ist

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