Godsmack, P.O.D. und Drowning Pool – Oder auch Down the Memory Lane!

Als ich die Ankündigung für die Tour gelesen hatte, war mir klar: da muss ich hin. Denn zumindest GODSMACK und P.O.D. höre ich bereits seit ihrer Hochzeit im Jahre 2001. Geguckt, wer der Veranstalter ist, meinem Freund und Fotografen Patrick Burkhardt bescheid gesagt und dank Hamburg Konzerte zum Konzert. Also zurück zum Freitag den 11.04. in Hamburg, Wilhelmsburg in die dortige Inselpark Arena. Wenn ihr ein wenig mehr zu den Bands erfahren wollt, dann werft doch gerne mal einen Blick in meinen Vorbericht.
Wenig Erwartung
17:10 – Die Schlange am Eingang ist noch nicht lang. Aber DROWNING POOL sollen ja auch erst um 19:00 beginnen. Einlass ist schonmal pünktlich und auch mit dem Einlass für die Presse funktioniert alles sehr gut. Ein kurzer Blick auf den Merch und die Preise lässt dann auch direkt Patrick Lust auf nen neues Shirt oder was auch immer vergehen. 45€ fürn T-Shirt und 90€ fürn Pulli. Schnell weiter in die Halle, die noch recht leer wirkt. In der Ecke für die Fotografen gibt es dann noch ein wenig Zeit zum Plaudern und einen letzten Informationsaustausch mit dem Security Personal. Für mich geht es dann in die erste Reihe ziemlich weit Links. So habe ich zwar die Boxen direkt vor der Nase, aber erste Reihe ist erste Reihe!
Langsam, irgendwie sehr langsam füllt sich dann die Halle. Paar Pläuschchen mit meinem First Row Nachbar halten und die Mukke vom Band genießen! Das meiste von der Musik stammt aus dem NuMetal. Fünf Minuten vor Beginn wird die Musik auf einmal sehr laut. Gleich geht’s los.
„One – Something’s got to give“
18:59 ist es soweit, Drummer Mike Luce betritt die Bühne zum Sound von „I Was Made For Loving You“ von KISS, gespielt vom Band. Gleichzeitig animiert er das Publikum zum Klatschen. Dieses fügt sich dem Wunsch auch direkt, mitgesungen haben wir ja schon. Aber hier merkt man, dass die Jungs schon über 20 Jahre Erfahrung auf dem Buckel haben. Dann folgt der Rest von DROWNING POOL. Die Stimme des Sängers gefällt mir. Schön dreckig, aber leider habe ich das Gefühl, dass er sie nicht komplett ausnutzt. Dafür ist sein Mikrofon Halter unterhaltsam, denn es wirkt wie ein Wanderstock, da er das Konstrukt die ganze Zeit mit sich rumschleppt. Was das Licht betrifft, so setzt man meistens auf blau-weißes Licht. Sechs Lieder gibt es auf die Ohren und direkt bei Song drei „Step Up“ gibt es einen Moshpit. Des weiteren ein Cover zum BILLY IDOL Klassiker „Rebel Yell“. Gerade bei diesem Song ist die Stimmung natürlich sehr stark. Was will man hier auch falsch machen.
Falsch machen es DROWNING POOL aber direkt im Anschluss. Denn die Ansprache zu „Tear Away“ ist einfach zu lang. Auch wenn es immer wieder sehr geil aussieht, wenn die Leute ihre Smartphones als Lampen nutzen, so wie nach Sänger Ryan McCombs Aufforderung. Dann ist es soweit: „One more Song. One more Song. I bet you know what it is, right?“
Sänger Ryan lässt das Publikum die Worte „Let the bodies hit the floor“ steigernd wiederholen um noch einmal mit dem bekanntesten DROWNING POOL Song „Bodies“ den Auftritt zu beenden.
„Boom! Here comes the Boom!“
Und auch bei P.O.D. wird die Musik knappe fünf Minuten vor Beginn auf einmal sehr laut. Dann läuft „Für eine Handvoll Dollar“ vom Band aus dem gleichnamigen Film komponiert von ENNIO MORRICONE. Die Fotografen werden in den Graben geführt und ich meine zu Patrick „Das ist ja wie bei Metallica.“. Zur Erklärung: METALLICA betreten die Bühne grundsätzlich zu „The Ecstasy Of Gold“ von ENNIO MORRICONE.
Dann geht es Schlag auf Schlag und die Band betritt die Bühne. Sänger Paul Joshua Sandoval hat einfach krass viel Energie, springt wild herum und begrüßt das Publikum direkt zu beginn mit einem „Hello Hamburg!“. Und los geht die Reise in die Jugend mit „Boom“ bei welchem im ruhigen Part auch erstmal ein „Hamburg Moin. Moin Hamburg“ rausgehauen wird und das Publikum begeistert. Auch zum nachfolgenden „Satellite“ wird das Publikum ordentlich angeheizt. Die Jungs haben einfach knapp 30 Jahre Erfahrung und das merkt man. Das Publikum springt auch sonst auf Ansagen bezüglich Klatschen und dergleichen an.
Eins stört mich dann aber doch am an der Setlist. „Drop“ haut nochmal richtig einen raus um dann mit „I Got That“ einen so krassen Wechsel in der Stimmung einzuleiten. Das mag in der Vorbereitung auf den ebenfalls langsameren und eher HipHop artigen „I Won’t Bow Down“ ja auch passend sein. Aber zu „Drop“ für mich zu krass.
Bevor P.O.D. von der Bühne gehen, gibt es noch Publikumsinteraktion, bei der sie zum „Ole ole ole ole, P.O.D.“ aufrufen und sich mehrfach bedanken, dass man die Band hört. Beim nachfolgenden „Youth Of The Nation“ darf das Publikum dann das „We all, we are, Youth of the Nation“ singen. Hier gibt es dann auch die ersten Crowd Surfer, die von der freundlichen Security in Empfang genommen und wieder in die Menge geschickt wurden.
Inmitten von „Southtown“ dann eine Bandvorstellung, wofür das Publikum zum Klatschen animiert wird. Diese mündet dann in einen riesen Circlepit, der wiederum in einen Moshpit übergeht. Bei „Afraid To Die“ werden dann nochmal ordentlich die Arme hin und her gewedelt und Sänger Paul spricht zum Publikum „Don’t be afraid to live!“
Zum Abschluss dann noch passender weise „Alive“! ein geiler Abschluss. vor allem für einen Special Guest wie P.O.D.! Das Publikum ist angeheizt und wartet aufs nächste Higlight des Abends: GODSMACK!
„Now I’m stronger than before“
In der Umbauphase wird ein schwarzes Frontdrop mit dem weißen Symbol von GODSMACK vor der Bühne aufgehangen. Im Nachgang betrachtet ist das für mich unnötig, denn als es losgeht und das Banner fällt, steht da nicht etwa die Band auf der Bühne, sondern ein riesiger Monitor an der hinteren Wand. Auf diesem läuft erst ein Video von MIX MASTER MIKE, einem DJ aus den USA. Dieser macht, was ein DJ so macht und soll die Menge vermutlich schon mal aufheizen. Auf dem Bildschirm laufen den ganzen Abend die Musikvideos der Songs und die Wechsel werden mit einer Uhr dargestellt, die rückwärts läuft. Dann wechselt das Bild und wir sehen wie die Jungs von GODSMACK durch die Gänge der Inselpark Arena zur Bühne geht. Das bringt das Publikum dann wirklich zum Jubeln.
Mit der Gitarre in der Hand hüpft Sänger Sully Erna auf der Bühne zum Mikrofon und begrüßt das Publikum: „Yeah, Hamburg! Do you guys come here to party with Godsmack?“
Der Mann hat das Publikum in der Hand, aber bei seiner unglaublich sympathischen Ausstrahlung auch kein Wunder. Los geht’s also mit „Surrender“ und die Stimmung kocht jetzt schon. Das darauffolgende „You And I“, ist dann auch direkt mein erster Downer.
Dafür merkt man beim Track „When Legends Rise“, dass auch GODSMACK Freude daran hat, das Publikum singen zu lassen.
Mittlerweile befinden wir uns in der zweiten Hälfte des Konzerts und Sully leitet den Song „Keep Away“ damit ein, wie er damals in den 90ern seine erste Gitarre geholt hat und anfing Musik zu machen. Denn eigentlich ist er ja Drummer. Diese erste Gitarre hat er auch dabei und präsentiert sie uns stolz. Immerhin 30 Jahre alt. Respekt!
Dann folgt „Voodoo“. Und hier wird auf dem Bildschirm das Symbol des Dämonen Astaroth immer wieder dargestellt. Daher die Frage, wie P.O.D. als christliche Band dazu stehen.
Wirklich spektakulär ist dann „Batalla De Los Tambores“, denn hier fährt Schlagzeuger Will mit seinem Schlagzeug nach vorne um sich diese dann mit Sully zu teilen, der ebenfalls auf einem beweglichen Schlagzeug sitzt und damit auf die Bühne fährt. Zu hören sind dann ungefähr 10 Minuten Drumparts aus Songs wie „Walk This Way“ , „Enter Sandman“ und weiteren. Es folgt noch „Whatever“ und die Band verlässt für die Zugabe die Bühne. Alles wird Dunkel und das Publikum klatscht. Auf der Bühne kann man noch sehen, dass das Drumset von Will wieder hergerichtet werden muss, da Sully beim letzten Song dran rumgehangen hat.
Encore
Dann geht der Monitor wieder an und zeigt uns Sully Erna hinter der Bühne. Dort scherzt er mit jemandem von der Crew herum, ob das Publikum noch einen Song hören wollen würde. Gezeigt durch einen erhobenen Finger Richtung Kamera. Der Kerl von der Crew zeigt dann zwei Finger und das Publikum johlt lauter. Ebenso als der Crew Typ drei zeigt. Erna schüttelt fassungslos den Kopf und zeigt uns dann den Fuckfinger, gefolgt von drei Fingern. Dann geht er zur Bühne. Das Publikum ist begeistert.
Auf der Bühne ist nun ein Klavier, zu dem Sully geht. An der Seite ist die Internetadresse scarsfoundation.org zu sehen.
Der GODSMACK Sänger bedankt sich erstmal beim Publikum für den Support und dass wir weiterhin auf Konzerte gehen und Auftritte wie diese erst möglich machen. Auch hob er hervor, was für ein schönes Gefühl es ist, dass man auch so junge Besucher da hat.
„Thank you for raising your Children to good music!“
Dann wird es ernster, denn er erzählt von der Nonprofit Organisation, deren Adresse weiter oben steht. Er erklärt, dass diese gegründet wurde um Opfern von Sucht, Mobbing, PTBS, Depression und weiterem zu helfen. Er bittet auch, wenn man drunter leidet, oder jemanden kennt, der drunter leidet, ihn gerne an diese Organisation zu verweisen, die weltweit operiert. Und dann spielt er den Song „Under Your Scars“ auf dem Klavier. Und ich muss echt heulen. Das kommt für mich sehr unerwartet und dementsprechend emotional ist der Song für mich. Mitten im Song erinnert Sully dann nochmal an all die Künstler, die durch Sucht und/oder Depression gestorben sind. Unter anderem CHRIS CORNELL, CHESTER BENNINGTON, AMY WINEHOUSE und EDDIE VAN HALEN! Dann sollen wir unsere Lichter rausholen und den Saal erhellen und gemeinsam einen Ohoh-Chorus starten, für all die geliebten, die wir verloren haben. Das ist wirklich emotional, Teil dieser Masse zu sein und seinen Verlust raussingen zu können!
Dann wird das Video von „Bulletproof“ begonnen und das Klavier von der Bühne geschoben.
Zum Ende dann mein absolutes Highlight: „I Stand Alone“. Sofort startet das Publikum soweit ich es sehen kann Moshpits. Für mich einfach einer der geilsten GODSMACK Songs. Umso geiler als Publikum den Refrain mitzusingen.
Abschließendes Fazit
DROWNING POOL war der schwächste Akt des Abends. Hin und wieder wollte der Funke nicht so richtig überspringen. Und dann wiederum gab es Moshpits. Ein auf und ab der Stimmung.
P.O.D. hatten für mich einen zu drastischen Cut in der Songauswahl. Ansonsten geiler Auftritt.
GODSMACK haben einfach gerockt.
Alle drei Bands haben mit dem Publikum interagiert, was gerade bei US Bands nicht immer der Fall ist. Und alle drei Bands kannten nur die Farben weiß, blau, gelb und rot für die Lichtanlage. Zumindest bei GODSMACK gabs auch nochmal einen Mix aus grün und blau. Und wenn man drauf geachtet hat, fiel einem auf, wie gut sich die beiden Ersatzmusiker Will Hunt (Drummer bei EVANESCENCE) und Sam Bam Koltun (Gitarrist bei DOROTHY) ins Zusammenspiel der Band eingefügt haben.
Hier findet ihr den Weg zu GODSMACK.
Hier findet ihr P.O.D.
Hier geht es zu DROWNING POOL.
Hier findet ihr die INSELPARK ARENA.
Und hier Hamburg Konzerte.
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