H.E.A.T. – Diabetes auf CD
H.E.A.T. – Into The Great Unknown
Veröffentlichungsdatum: 22.09.2017
Dauer: 44:48 min.
Label: earMUSIC/Edel
Stil: Hard Rock/ Glam Rock
Eigentlich wollte ich ja die neue HEAT (ohne Punkte) bewerten, doch auf dem Weg zu einem Konzert erklärte mir unser Don Promillo, dass es sich mitnichten um die Berliner Retrorocker handelt und ich stattdessen die schwedische Variante bekommen habe.
„Die gehen eher in die Richtung Glam/Hard Rock.“
Prima, damit kann ich ja … auch nichts anfangen.
H.E.A.T. vertonen den Regenbogen
Und dann beginnt die Folter. „Bastard Of Society“ ist zwar ein ultraeingängiger Hit im Uptempo geworden, aber dieser Bombast ist nicht auszuhalten. WHITESNAKE-Einflüsse hin oder her. Support von den SCORPIONS? Respekt! Macht aber die Musik von H.E.A.T. nicht erträglicher. Diese Nummer macht mich in knapp 4 Minuten verrückt. Das Lied gaukelt mir mit seiner heroischen Art vor, dass ich, während ich diese Zeilen tippe, etwas heldenhaftes erledige. Wie in einer miesen Action-Komödie. Oder SOUTH PARK (die Wildschweinszene aus der Folge „Make Love Not Warcraft“). Nach so einem heftigen „Partyhit“ gibt es dann „2 Gute-Laune-Kandidaten“, die wohl höchstwahrscheinlich beim Radiosender Rockland als hartes Eisen verkloppt werden. Das ist so viel Zucker, dass mir schon vom Hören die Zähne ausfallen.
Keyboard hier, Wattebausch da. „Shit City“ ist hier ein passender Titelname für die Stadt, wo Gitarren nur Beiwerk sind und statt Hähnen die Eunuchen auf dem Misthaufen krähen. Aber es wird noch schlimmer. Wenn ihr bei „Time On Our Side“ den Gesang ausblendet und eine gewisse Frau Fischer einfügt, dann handelt es sich hier um üblen „Heavy Schlager Rock“. Nee, das tue ich mir nicht am Stück an. Ich brauche eine Pause.
Plastikgedudel
Die Auszeit tat gut, aber jetzt darf ich wieder in die Manege des Pop Rock. „Best Of The Broken“ hat wenigstens ein paar schmissige Töne zu bieten und lässt die Hoffnung wieder aufkeimen. Vielleicht fällt ja der Rest nicht so schmalzig aus. Ihr könnt euch ja denken, was folgt. In „Eye Of The Storm“ haucht mir der Sänger mit seiner (technisch einwandfreien) schmalzigen Stimme etwas über Liebe und Kampf in die Ohren. Selbst das Solo der E-Gitarre ist nur ein paar Sekunden lang.
Zwischen „Blind Leads The Blind“ (annehmbar) finden sich noch putzige Karamellbomber wie „We Rule“ (die typische Ballade) und „Do You Want It?“ (NEIN!), welche nicht cheesiger sein könnte. Gerade der vorletzte Track ekelt mich mit seinem kindlichen Melodien zutiefst an. Und am Ende gibt es keinen Rausschmeißer, der es noch mal richtig wissen will. Dafür aber 7 Minuten beschwingter Schnulzigkeit, die mir den letzten Zahn zieht.
Höreindrücke gibt es HIER
Anm.d.Red.: Der Hannes hatte sich, der Jahreszeit geschuldet, seinen ersten selbstgekauften Pollunder während dieser Niederschrift übergeworfen und nun sieht das Ding aus wie Schwein. Das Lektorat freuts zwar, dass er nun wenigstens ein paar Leerzeichen, wenn schon nicht im Text, dann wenigstens in der Schnauze hat, das hilft ihm styletechnisch aber nicht weiter. Falls ihr irgendwo nochn Fleischerhemd oder ne Metzgerschürze rumliegen habt, signiert sie, pappt nen Foto davon in die Kommentare und gewinnt ein Meet & Greet mit Hannes himself!
Autorenbewertung
Vorteile
+ 2 Songs, die tatsächlich überzeugen
Nachteile
- zu viel Bombast und Kitsch
- kaum Wiedererkennungswert
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1 Kommentar
[…] ich mich mit den Schweden H.E.A.T. befassen “durfte”, ist es nun Zeit für die Berliner Kombo, welche ohne Punkte unter […]