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HEAT – Besuch in die Vergangenheit
HEAT – Night Trouble
Veröffentlichungsdatum: 13.10.2017
Dauer: 46:59 min.
Label: This Charming Man Records
Stil: Classic Rock
Nachdem ich mich mit den Schweden H.E.A.T. befassen „durfte“, ist es nun Zeit für die Berliner Kombo, welche ohne Punkte unter dem Namen HEAT fungiert. Beim Öffnen des auf 1000 Einheiten limitierten Digipaks (600 Exemplare auf Vinyl) lese ich folgende Worte:
„Das Konzept hinter „Night Trouble“ war es, ein ehrliches und organisches Stück Musik zu schreiben. Es wurde auf analogem Band gemixt und gemastered. Kein anderer Aufnahmeprozess spiegelt die Philosophie von HEAT wieder, als eine 16 Spuraufnahme auf 1″ Analogband. Was du hörst, ist 100 % HEAT. In diesem kreativen Prozess wurden keine Computer verwendet.“
Das klingt natürlich großspurig und selbstsicher, aber wer das Glück hatte HEAT live zu erleben und die ersten 2 Platten kennt, der weiß, dass es sich hier mitnichten um heiße Luft handelt.
HEAT bringen euch zurück in die Siebziger
Zwischen all den Vintage-Rock-Bands hervorzustechen ist dieser Tage anspruchsvoll geworden. Überall sprießen diese Gruppen wie Pilze aus dem Boden. Am besten mit Frauengesang und vermeintlich okkulten Texten. HEAT gehen das anders an. „Night Trouble“ überzeugt mit internationaler Klasse und reifem Niveau, ohne dabei als blasse Kopie an die glorreichen Zeiten abgestempelt zu werden. „Night Trouble“ entpuppt sich als vitaler Hard Rock-Output („Burden“, „Sullen Eyes“), streift dabei die großartigen THIN LIZZY und punktet im Gegensatz zum Vorgänger („Labyrinth“) mit direkteren Klampfen. Dadurch wirken die neuen Songs von HEAT zeitloser und vor allem spontaner.
Überraschungen haben HEAT natürlich auch im Gepäck. Bei den ersten Höreindrücken von „Granny Notes“ bekommt man einen soliden Rocksong, der als vollkommene Hommage an die 60er und den Rock ’n‘ Roll erinnert. Verfeinert wurde diese lockere Nummer durch den Gastgesang von Alia (TRAVELIN JACK), mit denen sich die Band rein zufällig den Proberaum teilt. Erinnert jedenfalls an die ROLLING STONES und überrascht mit tollen Bläsern.
Scorpions und akustische Ausflüge – HEAT entwickeln sich weiter
Doch die Berliner begnügen sich nicht mit einfachen Vergleichen, sie wollen mehr erreichen. Ihre Einflüsse gekonnt verweben. Liebevoll tauften sie ihre Huldigung an die SCORPIONS „Hide And Seek“ am Anfang noch „Klaus Meine“. Pfiffige Kerlchen, jedoch ist ihnen damit auch ein astreiner Hit gelungen, der tatsächlich aus den 80ern stammen könnte und mit seinem Charakter durchaus an die deutschen Aushängeschilder erinnert.
Neuland betritt der Fünfer in Form von „Where Love Grows“, denn hier wird zum ersten Mal in der Bandgeschichte ein Mittelteil mit der Akustikgitarre vollzogen. Funktioniert prima. UFO oder gar URIAH HEEP stechen hier deutlich hervor. Auch der mehrstimmige Gesang passt dazu hervorragend. Aber das ist noch nicht alles. Besonders hat es mir das fette „Divided Road“ angetan, da es JIMI HENDRIX pur ist.
Einen besonderen Pluspunkt gibt es noch in puncto Gesang zu vermelden, denn inzwischen hat sich die Leistung von Patrick Fülling gesteigert. Da können die Kritiker sich bald eine neue Baustelle suchen. Herzblut ist mir sowieso lieber als künstliche Perfektion.
Nostalgie gibt es HIER
Autorenbewertung
Vorteile
+ starke Riffs
+ gesamtes Album klingt wie aus einem Guss
Nachteile
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