Heavier than Metal in Berlin

„HEAVIER THAN METAL“ lautete am 30.10.2016 im Club BI NUU in Berlin die Devise. Es ist Sonntagabend, einen Tag vor Halloween – The Devils Night. Was kann man an solch einem Abend besseres tun, als die „Division of Blood“ – Tour mit SUICIDAL ANGELS, SKULL FIST, EVIL INVADERS und MORTILLERY zu besuchen? Ich nehme an, nichts! El Zecho war für euch in Berlin und dieses Mal nicht nur zum Bier trinken.

Bei Bekannten übernachtet, kämpfe ich mich durch den Großstadt-Dschungel, der sich Hauptstadt schimpft. Jaja, ich weiß, dass ich vom Dorf komme, aber das weiß ich nach solch einem Wochenende echt zu schätzen. Vom Schlafplatz mit der S-Bahn und einem kurzen Fußmarsch direkt zum Konzert, wo auch schon die ersten Heavy Metal-Fans vor dem Club BI NUU warten. Von außen eher unscheinbar, geht man durch eine Tür in einen kurzen Flur direkt in die „Wartehalle“ wo auch schon das erste Bier am Tresen auf mich wartet. Frisch gezapftes Astra vom Fass: „Man, man, man, is‘ dat lecker!“ Gleich nebenan befindet sich der Konzertsaal, welcher sehr überschaubar, aber gemütlich ist. Um Punkt 18:30 Uhr geht es dann auch gleich los mit MORTILLERY. Man könnte ja meinen, dass im Heavy Metal bei den hohen und kreischenden Gesängen eher der weibliche Part am Mikro steht, statt eines Herren, und bei MORTILLERY liegt man dabei goldrichtig. Die Kanadier eröffnen die Show mit thrashigen Riffs und einem schnellen Schlagzeug. Sängerin Cara überzeugt mit kraftvoller Stimme und guten Einlagen zur Animierung des Publikums, obwohl dieses anfangs noch recht müde schien.

Als dann die Jungs von EVIL INVADERS die Bühne betreten, füllt sich der Saal und war rasch voll. Zur Einstimmung gibt es einen kurzen Part von EXCITERS „Violence and Force“, was die Stimmung gleich aufheizt. Schnelle Gitarren, ein harter Bass, ein Schlagzeug, welches keine Ruhe findet und eine Stimme, die wie ein 14-jähriges pubertierendes Mädchen klingt, ja, das zeichnet die Belgier aus. Es werden Klassiker wie „Fast Loud ´n´ Rude“, aber auch neue Sachen von der EP „In for the Kill“ dargeboten.

Nach kurzer Umbaupause kommt es dann zu meinem persönlichen Highlight: SKULL FIST. Ich höre den klassischen Heavy Metal, gepaart mit schnellen Riffs und eingängigen Schlagzeugsounds der Jungs aus Kanada schon eine ganze Weile. Somit freue ich mich über jede Chance, die ich bekomme, um die Liveshows genießen zu können. Erstmals steht aus gesundheitlichen Gründen nicht Frontsänger Jackie Slaughter am Mikro, sondern Brian Stephenson, welcher für die Tour einsprang. Anfangs hatte ich echt Bedenken, was das für Auswirkungen auf die Band und die musikalische Leistung haben würde, doch war ich ab dem ersten Song wirklich angetan und konnte somit das Konzert in vollen Zügen genießen. Die „Head öf the Pack“- und „Chasing the Dream“-Platten werden rauf und runter gespielt. Frontmann Jackie lässt, auch ohne Gesang, an seiner Gitarre die Sau raus und begeistert das Publikum mit gängigen Klassikern wie „Get Fisted“ oder „No False Metal“. Wie ich erfahren konnte, erscheint im kommenden Jahr die neue Platte und zusätzlich wird es noch eine Tour geben, die auch wieder in Europa Halt macht. An dieser Stelle kann man auch schon verraten, dass Herr Slaughter himself wieder am Mikrofon stehen wird.

 

Alles hat ein Ende (außer Florians Zahnlücke), welches die Headliner SUICIDAL ANGELS brachial zelebrieren. Im Jahre 2001 gegründet, gehören die Griechen schon lange nicht mehr zum Underground der Thrash Metal-Szene. Mit gutem Sound und ausgefallenen Kompositionen erreichen sie nicht nur mit der neuen Platte, sondern auch live zur gleichnamigen Tour „Division of Blood“, ein ganz neues Level. Ausgefallene Riffs, thrashiger Sound und ein schönes „Geballer“ vom Schlagzeuger lassen den Abend perfekt enden. Es war der vorletzte Abend vor dem Ende der Europatour und gefühlten 100 Terminen, was der Energie und Stimmung der Bands nichts abtut. Im Gegenteil, sie lassen sich den Spirit nicht nehmen und begeistern die Fans von der ersten Minute an, wodurch sich der Ticketpreis echt gelohnt hat. Der Sound der Bands war durchgängig gut abgestimmt und ich kann den Club BI NUU in Berlin nur weiterempfehlen und war sicher auch nicht zum letzten Mal dort. Nach Bier Nummer 10 und dem Ende der Veranstaltung, wurde Herr Zecho dann auch von den Securities herausgekehrt und ist wohlbehütet in sein Schlafgemach zurückgekehrt.


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