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HEXER – das Übel kriecht langsam umher
HEXER – Cosmic Doom Ritual
Veröffentlichungsdatum: 14.04.2017
Dauer: 36:08 Min.
Label: Vendetta Records
Stil: Death/Black Doom
HEXER überraschen einen tatsächlich in einigen Sachen. Nur 3 Lieder gibt es auf „Cosmic Ritual Doom“ zu hören, dafür aber 36 Minuten lang. Klar, wenn man in doomigen Sümpfen wildert, darf es auch gerne ein wenig länger sein. Schnell noch einen klischeehaften Albumtitel auswählen und los geht die wilde Fahrt. Die ersten 3 Minuten wabert „Merkaba“ ziemlich tiefenentspannt umher, bis der herbe Bass-Overkill über einen hereinbricht. Mit zweistimmigen Stimmbandmalträtierungen schleppt sich das Stück die nächsten 120 Sekunden wie ein angeschossenes Tier zum Tode. Drückt schon ordentlich, muss ich zugeben. Auch wenn der Ausbruch geordnet klingt und schnell verschwindet, die durchaus düstere Stimmung bleibt.
Hoffentlich kommt noch die totale Eruption, schließlich wurde im Beipackzettel noch was von Black-Metal-Einflüssen geredet. Denn bis jetzt regiert absoluter Zeitverlust und repetitives Geschwurbel. Allerdings sagt mir die trist wirkende Klangwelt (ca. 9:30 Min.) sehr zu. Das hat was ziemlich Eigenes und erinnert mich an alte Horrorfilme in Schwarz und Weiß. Das hält aber nicht lange an, denn wie aus dem Nichts poltern HEXER mit dumpfem Gedresche um die Ecke. Hier ist der Sound leider übersteuert und wirkt für mich keineswegs hart oder gar evil. Da kann der Sänger noch so keifen, wie er mag. Schnell setzen die Gitarren noch ein, das hilft wenigstens ein bisschen, um dann ein ziemlich seltsames Ende einzuleiten.
Akustische Hexereien findest du HIER
Der Hexer ist ziemlich eigenwillig
Im zweiten Drittel dürfen die sakralen Synthesizer den Anfang machen. Ein wenig wie URFAUST verändert sich der Song von gezielten Schlägen, die immer wieder in Pausen münden, zu einem orientalisch tönendem Konstrukt. Das sind dann wohl die erwähnten Elemente, welche Mythologie mit Sci-Fi vermengen sollen. Und ich muss gestehen, der Plan scheint gut aufzugehen, wenn auch nicht durch neuartige Ideen. Schlussendlich steigert sich das Lied in einen treibenden Rhythmus, nur um wieder in gänzlicher Langsamkeit zu versinken.
„Black Lava Flow“ macht hingegen seinem Namen alle Ehre. Vom gespenstischen Geschrei bis zum boshaften Einstieg entwickelt hier die Band etwas sehr interessantes. Qualvolle Minuten verstreichen, es wird im Zeitlupentempo gedoomt. Das steigert sich in simple und gleichzeitig treibende Gefilde. Auch hier ist der Bass präsenter als die Gitarren. Schade eigentlich, denn in den letzten Minuten von „Cosmic Doom Ritual“ kommt dann so richtig Stimmung auf.
Autorenbewertung
Vorteile
+ auch Black Metal schimmert ab und an durch
+ jeder Doom-Metal-Fan kann ein Ohr riskieren
Nachteile
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