HOLDING ABSENCE – abwesend?
HOLDING ABSENCE – „Holding Absence“
Veröffentlichungsdatum: 08.03.2019
Länge: 47:54 Min.
Label: Sharptone Records
Genre: Melodic/Post Hardcore
Viel hat man bisher noch nicht von HOLDING ABSENCE gehört. Es gab bisher eine Hand voll Singles und vor gut einem Jahr eine Split-EP mit LOATHE, auf der jede der beiden Bands 2 Songs beigesteuert hat. Diese 2 Songs haben mich auf die Band aufmerksam und wirklich Appetit auf mehr gemacht. Besonders „Everything“ ist sehr eingängig und atmosphärisch. Den Stil, den die Band da präsentiert, mag ich im Bereich des Melodic- bzw. Post Hardcore sehr. Da nun der erste selbstbetitelte Langspieler erschienen ist, bin ich sehr gespannt, was sich in einem Jahr getan hat und ob dieser Sound ausgebaut wurde.
Bereits im Opener „Perish“ wird klar, dass genau das der Fall ist. Der Song ist schwermütig und wahnsinnig fesselnd. Im Hintergrund schwingt immer diese Stimmung mit, die einen mit Flächensounds gefangen nimmt. Gefällt mir schon mal sehr gut. Besonders in den (reichlich vertretenen) ruhigen Momenten des Albums finden sich solche Klänge immer wieder. Der harmonische Gesang von Sänger Lucas überzeugt dabei auf ganzer Linie und weiß, diese vielfältigen Töne zu tragen. Auch wenn HOLDING ABSENCE Fahrt aufnehmen und mit Songs wie „Like A Shadow“ mal aus sich rauskommen, zeigt sich, dass auch Shouts dem musikalischen Gewand gut stehen. Es dominieren hier aber ganz klar die sanften Nummern. Das gipfelt dann bei „Marigold“ sogar in einer nur von Piano- und Synthmelodien getragenen Ballade und wirkt beim kurzen Zwischenstück „Purge“ fast schon wie düstere Filmmusik.
Ihr seht also, hier stehen ganz klar die melancholischen Parts im Vordergrund. Und wenn man in der Stimmung für genau so etwas ist, bietet das Album definitiv den perfekten Soundtrack. Ein paar Melodien beginnen außerdem richtig stark, verlieren sich aber dann irgendwie leider. Ein Beispiel hierfür ist „Last Of The Evening Light“, welches eine Granate hätte werden können, wenn nicht dieser eine gewisse Funke fehlen würde. Alles in allem ist HOLDING ABSENCE aber ein rundum stimmiges Album mit viel Atmosphäre und einer einprägsamen Stimme.
Das folgende „Monochrome“ schafft es zudem, das gesamte Werk in einem Song zu repräsentieren.
Autorenbewertung
Vorteile
+ starke Vocals
+ bewegend ruhig
Nachteile
- zum Teil zu melancholisch
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