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Homicidal Violence – HATESONGS
Veröffentlichungsdatum: 29.4.2016
Dauer: 43:37
Label: Eigenproduktion
HOMICIDAL VIOLENCE sind eine Death Metal Band aus Bayern, die sich bereits im Jahre 2000 gegründet hat. Zwei Jahre später veröffentlichte man dann das Debütalbum „Hatesongs“. Hä? Ist der Typ harte? Warum schreibt der jetztn Review zu ner 14 Jahre alten Platte? Hat der den DeLorean von seinen Eltern gekriegt oder ist er die neue Inkarnation von Dr. Who? Weder noch!
Es handelt sich hier um die remasterte Version des Debütalbums, um die Wartezeit auf den Nachfolger zu verkürzen, der gerade in der Mache ist. Ein durchaus legitimer Zug, wenn man bedenkt, dass die Band für 13 Jahre in der Versenkung verschwunden war. Seit 2004 hat man nichts mehr von den Bayern gehört, doch Mitte 2015 fanden zwei der drei Ursprungsmitglieder wieder zusammen und werden nun durch einen neuen Klampfer komplettiert. Für die Ursprungsaufnahmen und den neuen Mix war Schlagwerker Michael Gürkel zuständig. Zwar hört man, dass es sich nicht um eine High End Studioarbeit handelt, allerdings ist es im Vergleich mit vielen anderen DIY „Produktionen“ überdurchschnittlich gut gemacht. Der Sound ist druckvoll und differenziert, für meinen Geschmack könnte er aber erdiger, organischer und voller klingen. Vor allem das Schlagzeug ist recht dünn und klickerig.
Bereits zum Termin der Erstveröffentlichung konnte „Hatesongs“ gute Kritiken in z.B. Rock Hard und Hammer einheimsen, auch die Online Community war schwer begeistert. Wie sieht das heute aus?
„Hatesongs“ ist kein Wein, die Songs sind über die Jahre vermutlich nicht besser geworden, zumal sich die Metalwelt natürlich auch weiterentwickelt hat. Trotzdem kann man mit den 10 Tracks, die alles andere als altbacken (Alliterationen FTW!) wirken, sehr viel Spaß haben.
Hier ballert einem gut gemachter Brutal Death Metal um die Ohren, der sowohl Einflüsse von der amerikanischen Ostküste als auch der skandinavischen Schule aufweist. Schnelle Tremologitarren sägen vor sich hin, unterstützt von einem manischen Schlagzeug, die Lyrics werden abwechslungsreich vorgetragen, der Bass übernimmt eher Statistenrolle.
Die Old Schoolig wirkenden Tempovariationen innerhalb der Songs stehen HOMICIDAL VIOLENCE durchaus gut zu Gesicht, sorgen aber dafür, dass einzelne Passagen weniger tight klingen, als sie sollten. Vor allem bei „Opposite Reality“ scheint das Schlagzeug wegzurennen.
Ungeachtet dessen wirken HOMICIDAL VIOLENCE technisch ausgefeilter, als ein Großteil des restlichen Untergrunds.
Was die Ami-Einflüsse anbelangt, so werden Erinnerungen an SUFFOCATION oder CANNIBAL CORPSE geweckt, in den melodischeren Gefilden wie z.B. in „Failure of Humanity“ eher an frühe AMON AMARTH. Diese Melodien graben sich schnell ins Ohr, was auch daran liegt, dass sie recht häufig wiederholt werden und so vereinzelt zu Längen werden. „Hatesongs“ ist manchmal überraschend einfach, dabei aber äußerst simpel und schafft es trotzdem, oder gerade deshalb, Spaß zu machen. Wer mit den oben genannten Bands was anfangen kann, der sollte hier definitiv ein Ohr riskieren! Es wird sich zeigen, wie das neue Material im Vergleich zum alten klingt, und ob der Weggang von Gründungsgitarrist Gary Kietz einen schweren Verlust darstellt.
Die abschließende Liveversion von „Deathmachine“ hätte ich nicht gebraucht, allerdings ist es schon okay, den Song als Bonustrack auf die CD zu packen. Da HOMICIDAL VIOLENCE live ohne Bass agieren, wirkt die Aufnahme etwas dünn und lässt auch einige spielerische Unsauberkeiten entdecken. Trotzdem denke ich, dass das live durchaus Spaß macht.
Autorenbewertung
Vorteile
Nachteile
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