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Horrorpunk’s not dead! – Scarecrow
SCARECROW – Exterminators of the Year 4000
Veröffentlichungsdatum: 19.12.2016
Dauer: 47:43 Min.
Label: DSB Records
Genre: Horrorpunk/Metal
Eigentlich sollte man denken, dass Horrorpunk schon seit Mitte der 2000er nicht mehr so im Trend stehe. Gefühlt schaffen es nur noch die Ikonen MISFITS oder ARGYLE GOOLSBY wirklich erfolgreich mit ihrer Musik zu sein. Doch hin und wieder versucht es auch mal eine kleine Undergroundband sich aus ihrem Sarg zu erheben und den Geist des Horrorpunks wieder aufleben zu lassen. Eine dieser Bands ist SCARECROW aus dem beschaulichen Finnland. Diese wollen sich jedoch vom klassischen Stil dieses Genres abheben, was sie mit einem bunten und skurrilen Mix mit Metaleinflüssen schaffen wollen. Doch kann das überhaupt taugen?
Horrorpunk auf die Fresse
Die Platte beginnt, wie der Titel „Exterminators of the Year 4000“ schon ahnen lässt, wie ein Sci-Fi-Soundtrack, nur um dann musikalisch auf die Fresse zu geben. Das Intro-Riff ist schnell und macht direkt Laune auf mehr. Aber was ist das? Auf einmal setzt eine sehr raue Stimme ein! Das ist jedoch weder Growl, Grunt oder sonst eine Art von gutturalem Gesang. Eine Stimme, die auf der einen Seite passt, auf der anderen Seite jedoch unglaublich komisch und gewöhnungsbedürftig klingt.
Nach dem treibenden Intro geht es nochmals weiter mit guter Laune. „Horror of the beach party“ lässt mit einer ordentlichen Portion Melodik die Einflüsse der Horrorpunk-Titanen MISFITS spüren – Einflüsse, die durch das ganze Album zu hören sind. Apropos „Einflüsse“: zu diesen zählt, wie vorher erwähnt, auch der Metal. Primär bedient man sich dabei am Thrash und Doom. Das gibt den Finnen aus Hyvinkää einen ganz eigenen Sound, der jedoch sehr gewöhnungsbedürftig klingt.
Mittlerweile sind wir beim fünften Titel „Angels death“ und somit bei knapp der Hälfte des Albums angekommen. Spätestens jetzt kann man sich nun ganz sicher bezüglich des Stils von SCARECROW sein: treibende, harte Gitarren, eine gehörige Portion Melodik, eine raue Gesangsstimme, die immer noch nicht so ganz gefallen will und Refrains, zu denen man gern laut mitgrölen möchte. Leider gibt es aber kaum Veränderungen in der Songstruktur. Die anfängliche Euphorie weicht langsam der Langeweile.
Comedy statt echtem Horror
Dabei ist das Konzept aber gar nicht so schlecht. Neben der Verspieltheit zwischen den verschiedenen Genres, punkten die Finnen nämlich zusätzlich mit einer gehörigen Portion Witz. Statt ernstem Spuk und Horror, klingt „Exterminators of the Year 4000“ wie eine Anspielung auf die „Scary Movie“-Reihe, in der der Horror auf die Schippe genommen wird. Es ist so, als würde man an Halloween nachts auf dem Friedhof Party machen – mit Discokugel und Beerpong. Makaber, aber doch lustig.
Zum Schluss klingt die Platte so aus, wie sie begonnen hat. Ähnlich einem Abspann von „Star Trek“ endet das Stück. Zurück bleibt eigentlich nichts. SCARECROW bieten einen kurzweiligen Spaß ohne viel Tiefgründigkeit. Unterhaltung ja, während das Album vor sich hin plätschert, jedoch nichts, was einen im Nachhinein noch einmal fesselt.
Bilder, mit freundlicher Genehmigung, von SCARECROW.
Autorenbewertung
Vorteile
+ spannende Mischung aus Metal und Horrorpunk
Nachteile
- Gesangsstimme sehr gewöhnungsbedürftig
- Produktion lässt zu wünschen übrig
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