HØSTSOL rauschen vorbei wie ein Eisschauer
HØSTSOL – „LÄNGE LEVE DÖDEN“
Veröffentlichungsdatum: 13. Januar 2023
Label: Avantgarde Music / The Sinister Initiative
Länge: 44:33
Genre: Black Metal
Ihre erste Veröffentlichung feierte die skandinavische Supergroup HØSTSOL bereits im Dezember 2021, als die 12“ Split LP „Din Skördetid Är Nu Kommen“ mit SHINING erschien. Dass die Platte über den Webshop der schwedischen Black Metal Legende vertrieben wird, ist weitaus mehr als nur Ersparnis von Lieferwegen. Ein weiterer wichtiger Grund hierfür ist, dass Niklas Kvarforth von SHINING auch bei HØSTSOL an vorderster Front mitwirkt. Die weiteren Mitglieder von HØSTSOL sind Rainer Tuominkanto (AJATTARA), Kalmos (ex-BARATHRUM) und Cernunnus (MANES). Wer sich im skandinavischen Black Metal auskennt, hat eventuell schon den grenzüberschreitenden Charakter des Line-Ups bemerkt, denn HØSTSOL sind eine schwedisch-finnisch-norwegische Supergroup.
Vereint im Frost
Mit „Länge Leve Döden“ hat das Quartett nun sein erstes Album fertiggestellt, welches bei Avantgarde Music und The Sinister Initiative erscheint. Der trans-skandinavische Charakter spiegelt sich auch in Name und Songtexten wider. Der Bandname HØSTSOL ist norwegisch und bedeutet auf deutsch Herbstsonne, der Albumtitel „Länge Leve Döden“ wiederum ist schwedisch für „Lang lebe der Tod“. Auch die Texte sind bis auf das englischsprachige Stück „As seen through the Eyes of the Prophet“ komplett in schwedischer Sprache gehalten. Die gemeinsame Sprache der vier Mitwirkenden ist sowieso eine andere, denn alle Mitglieder von HØSTSOL sind vereint im Black Metal.
Nostalgie auf nordisch
Fünf Stücke, davon keines kürzer als siebeneinhalb Minuten, strotzen vor Nostalgie und Ehrerbietung an die zweite Black Metal Welle in den 1990er Jahren. Eisig kalt, von dunkler Atmosphäre geprägt und in rasender Geschwindigkeit wird hier eine dreiviertelstündige Hommage an Bands wie GORGOROTH, IMMORTAL, EMPEROR oder MAYHEM präsentiert. Natürlich hat auch der Sound der anderen Bands, in denen die Mitglieder mitwirken, ihre Spuren im Klangbild von HØSTSOL hinterlassen. Wo sich „Länge Leve Döden“ wiederum vom 90er Black Metal aus den nordischen Landen absetzt, ist die Produktion. Das Mastering wurde von Andy LaRoque (KING DIAMOND) in den Sonic Train Studios umgesetzt und verbindet schwarzmetallenen Minimalismus mit volltönenden Breitseiten.
Im frostigen Zirkel gefangen
„Länge Leve Döden“ macht von vorne bis hinten Spaß, hat keinerlei Aussetzer oder unnötige Passagen. So weit, so gut. Aus größerer Entfernung betrachtet jedoch macht sich vor allem in Sachen Alleinstellungsmerkmale ein frostiges Loch bemerkbar. HØSTSOL bieten uns in grandioser Tonqualität ein Album an, dass klingt schon mal gehört – und zwar oft. Begriffe wie Hommage, Revival, Tribute oder dergleichen mögen hier in den Kopf schießen. Letzten Endes ist „Länge Leve Döden“ ein starkes Album, das dennoch nicht weiter auffällt.
Das Cover Artwork wurde und freundlicherweise von Metaversus PR zur Verfügung gestellt.
Autorenbewertung
Vorteile
+ großartiger Sound
Nachteile
- keine Nachhaltigkeit
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1 Kommentar
[…] und letzten Endes bleibt trotz guter Leistung nichts hängen. Wer mehr dazu lesen möchte, darf hier entlang zur Rezension. Dass es auch anders geht, beweisen GRÁ, die ebenfalls bei Avantgarde Music ihr viertes […]