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How to be a real Arschloch!!!

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Es gibt in der Metalszene ein sehr unschönes Phänomen, von dem man in gewissen Abständen immer mal beiläufig hört, über das aber so gut wie nie berichtet wird. Vor geraumer Zeit berichtete Big Boss Parabelritter mal von geheimnisvollen Backstagegeschichten. Wie er auch vollkommen richtig attestierte, passiert dort tatsächlich an den meisten Abenden nichts Außergewöhnliches. Und dennoch kommt es ab und an vor, dass irgendein Arschloch den bis dato guten Ruf seiner Band in den Dreck zieht. Womit? Mit seinem Aggressionspotential. Bei manchem reicht da schon ein Bier zu viel oder die „verkehrte“ Droge.
Aber es ist nicht nur die Band, die dadurch einen fetten Kratzer ins Image erhält und dadurch von Organisatoren nicht mehr gebucht wird, sondern auch der Konzertveranstalter, dem gehöriger Schaden zugefügt wird. Gerade im Metal ist es nur der kleinste Teil der Veranstalter, die diesen Job hauptberuflich ausüben.

Stellt euch folgendes Szenario vor:

Du arbeitest 40 Stunden pro Woche und das Konzert um die Ecke reicht dir irgendwann nicht mehr aus. Du willst eine eigene Konzertreihe veranstalten und opferst neben deinem Job jede Menge Zeit und Nerven, um etwas Brauchbares auf die Beine zu stellen. Nachdem du Kontakte zu Bands, Location und eventuell Sponsoren hergestellt hast, steht nun also dein erster selbstorganisierter Konzertabend an. Alles läuft perfekt. Es kommen genug Gäste und es wird ordentlich getrunken, sodass du am Ende der Veranstaltung die Kosten gedeckt bekommst. Bis zu diesem Moment denkst du dir:

„Geil, nächsten Monat das nächste Konzert!“

Doch der Gang in den Backstagebereich nach dem Konzert lässt dir die Fresse einschlafen. Eine der Bands hat ihre Musik scheinbar nicht genutzt, um ihre Aggressionen abzubauen, sondern sie damit scheinbar nur angestaut. Das komplette Reich der Kapellen ist verwüstet. Bücher wurden aus den Regalen gerissen und zerstört, sogar versucht anzubrennen. Jemand hat versucht, ein Gemälde an der Wand mit einem Messer zu verschönern. Diese Story ist nicht frei erfunden. Sie ist Dennis und mir vor mehreren Jahren selbst widerfahren. Glücklicherweise war der Besitzer der Lokalität mehr als kulant und beließ es bei einem bösen Blick. Trotzdem wurde das Aufräumen zu einer wahren Qual. Unser erster Gedanke war, dass wir mit dieser Berliner Black Metal-Band nie wieder etwas zu tun haben wollten. Tatsächlich war es das letzte von uns veranstaltete Konzert.

Die wahren Rock´n´Roll-Vandalen sind ausgestorben? Niemals!

Klar, wer kennt es nicht?! Lemmy und Philthy zerlegen ein Hotelzimmer. Eigentlich immer wieder ein amüsanter Clip, wenn du nicht gerade der Besitzer des Hotels bist. In diesem Fall wüsstest du allerdings sofort, wer die Übeltäter waren und könntest ihnen den Schaden in Rechnung stellen.
Im nächsten Fall gestaltet sich das aber nicht so leicht. Letzte Woche erreichte mich eine schockierende Nachricht von einem Freund. Zum zweiten Mal veranstaltete er in der Münchner Kranhalle das Necrosabbath Ritual. Tatsächlich schaffte er es, diesen Abend schon im Vorfeld als „AUSVERKAUFT“ zu vermelden. Kein Wunder, wenn man hochkarätige Bands wie DEATHHAMMER, OMEGA oder BLACKEVIL aus dem Hut zaubert.

Und auch an diesem Abend lief alles völlig reibungslos ab, bis der Veranstalter das Debakel im Backstagebereich vorfand: Zerstörte Toiletten (inkl. Wasserschaden), mit Glasflaschen zerstörte Wände und ein generelles Riesenchaos. Für den Schaden wollte natürlich keiner verantwortlich sein. Nun steht er mit einem riesigen Berg Schulden (als Student) da und hofft, dass sich die Kosten auf unter 10.000 € belaufen werden. Einige werden jetzt denken:

„WAR DOCH AUSVERKAUFT – DA WIRD ER SICH SOWAS DOCH LEISTEN KÖNNEN?!“

Negativ! Wenn du so über Veranstalter von Undergroundkonzerten denkst, solltest du dich mal besser informieren.

Symbolbild

Die Allerwenigsten wollen (und vor allem: können) bei so etwas Profit erwirtschaften, sie machen es einzig und allein aus Liebe zur Musik! Nun ist die Veranstaltung auch schon wieder über eine Woche her und langsam ist die Hoffnung, dass sich der Übeltäter stellt/ausfindig gemacht wird, nahezu passé.
Hier sein Hilferuf im Wortlaut (inkl. Spendenlinks)

To clarify the damage. The toilet was destroyed, water was all over the bathroom. Walls were smashed with bottles and have to be repainted, objects replaced, which have been destroyed. Working hours for workers and administration and hotels for bands, which cannot use the backstage in the time, it is being refurbished. And it’s still being refurbished.

We are in shock and heartbroken and in deep shit and hope that the damage will stay below 10.000 €.

We are infinitely thankful for any kind of support.
PayPal: ytyrnov@gmx.de

Crowdfounding: https://www.gofundme.com/vandalism-damage-coverage-at-nsr-ii

Das schlimmste an dieser Situation ist allerdings, dass es mal wieder niemand gewesen ist. Wahrscheinlich hat jeder, der schon einmal mit Alkohol in Berührung gekommen ist, im Rausch so richtig Scheiße gebaut. Doch was bei dieser Veranstaltung abgegangen ist, ist verheerend. Sowohl Veranstalter als auch Location stecken jetzt richtig tief im Dreck.

Ihr merkt also, dass Freud und Leid als Veranstalter extrem nah beieinander liegen. Im einen Moment planst du im Kopf schon das nächste Konzert und dann reißt dir irgendein Idiot den Boden unter den Füßen weg.
Wenn ihr Jeff und das Necrosabbath Ritual unterstützen möchtet, scheut euch nicht, zu spenden. Jeder auch noch so kleine Betrag wird dringend benötigt und dankend angenommen. Sorgt dafür, dass diese Veranstaltung auch nächstes Jahr wieder stattfinden kann, denn die ersten Bands stehen schon wieder fest, obwohl im Moment alles noch auf Eis liegt.
Am Ende ist es nicht bloß „das eine Konzert“. Es ist der Herzschlag der Szene, den wir am Leben halten müssen.

Necrosabbath Rituals

 

Bild mit freundlicher Genehmigung von Necrosabbath Ritual

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