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Nur was fürs Auge, diese hübsche Norwegerin? Denkste!

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Kennt ihr solche Momente, in denen man neue Bands oder Künstler entdeckt, und schon nach den ersten Klängen total vom Hocker ist? Man hört weiter und geht voll ein, weil es irgendwie nicht aufhört, so gut zu sein. Die Anzeige deines Glücks-Barometers geht vor Freude durch die Decke, und egal, wie beschissen dein Tag bisher war: Jetzt ist er geil! Denn du hast verdammt gute neue Musik für dich entdeckt!

So ähnlich erging es mir vor ein paar Tagen. Ich war sofort gepackt von den ersten Klängen der brandneuen „Wistful“-Platte, die mir ein Kumpel zuvor empfohlen hatte. Bam! Was für eine atemberaubende Schönheit sich im Raum verbreitet, wenn ihre Musik aus den Boxen hallt! Wessen Musik? Die Musik der wunderschönen Künstlerin SYLVAINE. Sie hat es geschafft, mich vom ersten Moment an mit ihrem neuen Album zu verzaubern.

Für alle, die SYLVAINE – wie auch ich – bisher nicht kannten: Das ganze Ding ist ein Solo-Projekt im Bereich Shoegaze/Blackgaze, in dem die norwegische Schönheit SYLVAINE alle Instrumente selbst einspielt, und auch alle Vocals komplett einsingt. Wer jetzt allerdings denkt, da kommt bestimmt nur Prinzessinengeklimper und Mimimieh à la Aschenbrödel, der hat sich gewaltig geschnitten. Neben ihrer elfengleichen Stimme und den wahnsinnig beflügelnden Gitarrensounds scheppern euch shoegazige Riffs und hohe, teuflische Screams entgegen. Echt ein verdammt guter Mix! Die Frau weiß, was sie macht.

 

Sylvaine - "Wistful"

 

Das am 13. Mai 2016 über Season of Mist erschienene und insgesamt zweite Album der Solo-Künstlerin ist von vorn bis hinten vertonte Melancholie und Selbstreflexion, als würde die Norwegerin ihre gesamte Gefühlswelt in ihre Musik packen. SYLVAINE wirkt sehr echt – sie weiß, zu begeistern. Grundsätzlich ist „Wistful“ eine sehr tragende und spirituelle Platte. Es geht auch mal dagegen, aber der Großteil der Stücke ist eher gediegen. Rein von der Art her, wie die Musik auf mich wirkt, könnte sie auch aus der „Franzosenfamilie“ Alcest & Co. stammen. Ganz großes Klang-Kino.

Am meisten interessiert mich immer: Was stellt das gesamte Werk mit mir an? Was bewirkt es? Das ist bei vielen Platten aus diesem Genre oft unterschiedlich. „Wistful“ beispielsweise entspannt mich zutiefst und holt mich zurück auf den Boden der Tatsachen (das ist mal ganz gut so, wo ich doch sonst die Klappe nie halten kann). Alles wirkt insgesamt super stimmig – als spielten sich die Songs, trotz ihrer Verschiedenheit, gegenseitig in die Hände. Ab und zu etwas ruppig, dann wieder leicht wie eine Feder „gleitet“ man durch das gesamte Album.

Ich kann daher nicht mal sagen, welcher der sieben Songs mir von der Platte am besten gefällt, nach mehrmaligem Hören stechen für mich aber vor allem „Delusions“, „In the Wake of Moments Passed By“ und „Earthbound“ hervor. „Earthbound“ ist so der vergleichsweise rustikalste Track der Platte, der sich auf jeden Fall wahnsinnig einprägt, und in dem die Screams der reizenden SYLVAINE am besten zur Geltung kommen.

 

Mein Urteil: Diese Platte sollte jeder hören, der die Art des französischen Shoegaze/Blackgaze so sehr mag, wie ich, und der sich von solcher Musik gern inspirieren lässt. Das Ding hat mich echt überrascht! Ein Must-Have im Bereich der melancholischen Musik! Ich bin echt gespannt, was von SYLVAINE in Zukunft noch so kommt. Hoffentlich gibt’s mal die Möglichkeit, sich die Songs von ihr live vorträllern zu lassen.

Webseite: Music

Facebook: FB

Bild mit freundlicher Genehmigung von Sylvaine

Autorenbewertung

8
Elfengleiche Stimme und wahnsinnig beflügelnde Gitarrensounds treffen auf shoegazige Riffs und hohe, teuflische Screams. Echt ein verdammt guter Mix!
ø 4.1 / 5 bei 21 Benutzerbewertungen
8 / 10 Punkten

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14 Kommentare

  1. […] SYLVAINE – „Wistful“ Vor diesem Album war mir SYLVAINE gänzlich unbekannt, ist jetzt aber für mich nicht mehr wegzudenken. […]

  2. […] 4/5 Metalfan (NL) – 82/100 Dies Irae (JP) – 82/100 Lords Of Metal (NL) – 81/100 Silence Magazin (DE) – 8/10 Ave Noctum (UK ) – 8/10 Queens Of Steel (ES) – 8/10 Metal Bite […]

  3. Svenja
    23. Mai 2016 bei 18:07 — Antworten

    Danke für den Tipp! Mir gefällt besonders diese Vielfalt innerhalb eines einzigen Songs und dazu so melodisch und entspannend 🙂 Würde mich echt auch interessieren wie die live so wirkt.
    LG Svenja

    • 24. Mai 2016 bei 9:18 — Antworten

      Da kann ich dir nur zustimmen. 🙂 Na vielleicht sieht man sich ja mal irgendwann auf ’nem Konzert von Sylvaine.

  4. Niklas
    20. Mai 2016 bei 20:18 — Antworten

    Vielen Dank für den Tipp, das Album ist grandios, die Stimme einmalig und eine geniale Instrumentation…
    Damit habt ihr mir eine weitere lieblingsband neben Fallujah und DWEF präsentiert, die ich ohne euer Engagement wohl nie geunden hätte. Da hätte ich wirklich was verpasst
    Deshalb nochmals danke, für eure großartige Arbeit und macht weiter so:)

    • 20. Mai 2016 bei 23:00 — Antworten

      Vielen Dank für die netten Worte, Niklas! Das haut uns vom Hocker! Cool! 🙂

  5. Elli
    19. Mai 2016 bei 22:38 — Antworten

    Hej, vielen Dank für diesen grandiosen Musik Tipp! Und du hast Recht, ich liege gerade im Bett und entspanne mich wirklich zutiefst nach einem anstrengenden Tag zu diesen Klängen. Gefällt mir. 🙂

    • 20. Mai 2016 bei 7:05 — Antworten

      Sehr gut, wenn die Musik auch bei dir so wirkt. Finde ich gut!

  6. Marvin
    19. Mai 2016 bei 19:43 — Antworten

    Sofort bestellt , dankesehr! 🙂

  7. Paul
    19. Mai 2016 bei 9:39 — Antworten

    Wow, danke für diesen Artikel. Hab das Album mal angehört und bin bis jetzt begeistert. Macht weiter so, mir gefällt die Website bis jetzt sehr.

    LG Paul

    • 19. Mai 2016 bei 9:46 — Antworten

      Hi Paul,
      so etwas liest man gern. Danke dir!

  8. Pascal
    19. Mai 2016 bei 7:59 — Antworten

    Vielen Dank für diesen Artikel. Ihr habt mir soeben den Tag bereichert ☺ Daumen hoch und weiter so

    • 19. Mai 2016 bei 9:18 — Antworten

      Das freut uns zu hören! 🙂

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