Startseite»Reviews»Death Metal»IMMOLATION – Die Rückkehr von Legenden!

IMMOLATION – Die Rückkehr von Legenden!

1
Geteilt
Folge uns auf Pinterest Google+

IMMOLATION – Atonement
Veröffentlichungsdatum: 24.02.2017
Dauer: 44:39 Min.
Label: Nuclear Blast

Im bereits 29sten (!!!) Jahr des Bandbestehens legen die New Yorker von IMMOLATION ihr zehntes, und seit einigen Jahren auch bestes Album vor! 

Obgleich der Eröffnungstrack „The Distorting Light“ mit einigen Takten ruhiger Gitarre einsteigt, sollte man sich davon keinesfalls in die Irre führen lassen, denn nur wenige Sekunden später wird das Riff aufgenommen und mit Volldampf nach vorne geprügelt. Die Stoßrichtung für das gesamte Album steht bereits jetzt fest.
Vertrackt und morbide wie eh und je hämmern sich die neuen Songs durch die Boxen, für die sich wie seit Anbeginn der Bandgeschichte Bob Vigna und Ross Dolan verantwortlich zeigen. Daran ändert auch Neuankömmling Alex Bouks (u.a. RUINOUS, Ex-INCANTATION) nichts, der im vergangenen Jahr ohne viel Trara den langjährigen Gitarristen Bill Taylor ersetzte. Die Umstände wurden nie wirklich beleuchtet.

IMMOLATION

Während mir die letzten beiden Alben, vor allem „Kingdom Of Conspiracy“, den Zugang durch ihren Sound erschwerten, so liefert „Atonement“ ein Klanggewand, das frisch, modern und differenziert klingt und den Songs damit noch den letzten, brillanten Schliff verpasst. Obwohl die Band bereits seit „Failures For Gods“ (1999) mit Produzent Paul Orofino und seit „Majesty And Decay“ (2010) mit dem für Mix und Mastering verantwortlichen Zack Ohren zusammenarbeitet, stellt das zehnte Album der Jungs aus New York die bislang gelungenste Ausgeburt dieser Kollaboration dar. So ist im Vergleich zum Vorgänger endlich wieder die Snare zu hören und versinkt nicht im muffigen Sumpf aus Bässen.

Bereits die erste Single „Destructive Currents“ konnte unter Beweis stellen, dass das Gitarrenspiel von Bob Vigna immer noch mindestens so sehr zupacken kann, wie ein osteuropäisches Inkassounternehmen. Auch wenn sich alles in mir dagegen sträubt, besonders die Leads als schön oder eingängig zu bezeichnen, so kreiert Vigna doch kontinuierlich sowas ähnliches wie Ohrwurmmelodien, die sich schon nach wenigen Durchläufen festsetzen.
Neben der ersten Single stechen hier auf dem Album besonders die geniale Walze „When The Jackals Come“, „Thrown To The Fire“ sowie der Titeltrack heraus.

Das abschließende „Epiphany“ wurde in der vergangenen Festivalsaison bereits präsentiert, und war wohl einer der ersten Songs, die für das Album fertiggestellt waren. Mochte mich das Stück live damals noch nicht so recht überzeugen, so entpuppt sich der Rausschmeißer des Albums zwar nicht als repräsentativste Nummer, wohl aber als einer der langsamsten und auch stärksten Songs.

Obwohl die zweite Hälfte des Albums etwas weniger zupackt, als die ersten paar Songs, so wird hier immer noch Brutalität, aber auch Variantenreichtum geboten, wofür besonders „Lower“ sowie „The Power Of Gods“ passende Beispiele darstellen. 

So schaffen IMMOLATION auf „Atonement“ wieder mal eine Atmosphäre die so pechschwarz und morbide ist, dass sie fast schon in Black-Metal-Maßstäben betrachtet werden muss. Für mich stellt das zehnte Album die stärkste Veröffentlichung dar, die das Quartett um Ross Dolan und Robert Vigna in den letzten Jahren geschmiedet hat.

 

Facebook 

 

Bild mit freundlicher Genehmigung von Immolation

Autorenbewertung

7
Auch wenn die New Yorker bei der Betrachtung von amerikanischem Death Metal leider oft hinten runter fallen und nie in die gleichen Sphären vorstoßen konnten, wie viele Kollegen aus Florida, so beweisen sie anno 2017 eindrücklich, dass sie immernoch mit zu dem besten gehören, was die Ostküste der Vereinigten Staaten zu bieten hat. „Atonement“ zeigt IMMOLATION als Meister ihres Fachs und ihrer Charakteristika, zeitgemäß, packend, düster und kein bisschen altbacken oder eingestaubt!
ø 4.8 / 5 bei 1 Benutzerbewertungen
7 / 10 Punkten

Vorteile

+ bester Sound seit Jahren
+ packende Songs
+ Geniale Riffs von Bob Vigna

Nachteile

- Sackt im hinteren Teil des Albums etwas ab
- nicht alle Songs können das hohe Level halten, das manche vorlegen

Du liest diesen Beitrag, weil unsere Autoren lieben, was sie tun - wenn du ihre Arbeit liebst, kannst du uns, wie andere schon, unterstützen. Wie? Mit einem kleinen monatlichen Beitrag über silence-magazin@patreon Patreon
letzter Artikel

Corpsepaint ist rassistisch!

nächster Artikel

Deutschland, deine Festivals - #10: Bremen

Keine Kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert