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IN FLAMES – Ohne Maske

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IN FLAMES – „I, The Mask“

Veröffentlichungsdatum: 01.03.2019
Länge: 50:57 Min.
Label: Nuclear Blast
Genre: Melodic (!) Death

Es ist wieder soweit: Eine der ersten Bands, die ich im Metal generell für mich entdeckt hab (ca. 2002, hab ich grad herausgefunden), veröffentlicht ein neues Album. Ich weiß, IN FLAMES sind jetzt keine für meine Verhältnisse typische Band, doch stehen die Schweden schon seit meiner Entdeckung für eines: extrem starke Melodien. Über die letzten Alben wurden immer wieder Stimmen laut, dass es nicht mehr das sei, was es früher mal war. Das stimmt auch ohne Zweifel, aber muss es deshalb schlecht sein? Mit „I, The Mask“ erscheint nun das mittlerweile 13. Studioalbum, diese Tatsache an sich finde ich schon beachtlich. 

5 Singles gab es bereits zu hören…

Und die haben schon für reichlich Diskussionsstoff gesorgt. Der Doppelrelease von „I Am Above“ und „This Is Our House“ war schon ein cleverer Schachzug, könnten die beiden Songs unterschiedlicher kaum sein. Wo Ersterer viele „Langzeitfans“ hat frohlocken lassen, da wieder angenehm an Härte zugelegt wurde, wurde beim Zweiten eigentlich nur gemeckert, weil dieser für viele „zu weich“ zu sein scheint. Ich würde eher sagen: Er ist für die Bühne geschrieben (zugegeben: Der Text ist ziemlich mau, bleibt aber hängen). Es ist quasi bei jeder Band das Selbe, nur fällt es natürlich bei IN FLAMES besonders ins Gewicht, weil diese sich wirklich stark entwickelt und verändert haben. Für mich gehört sowas dazu – gerade bei einer so langen Karriere – und ich begrüße das auch (fast) immer. Andere wünschen sich halt ein zweites „Jester Race“. Patrick von CALIBAN hat in unserem Interview zu einem ähnlichen Vergleich gesagt: „Dann sollen die Fans das Album halt nochmal kaufen.“ Find ich witzig und sehr passend. Aber Geschmäcker und Rechtmachen, und ich schweife sowieso ab.

Neben den erwähnten 2 Singles gab’s im Vorfeld noch die Appetithappen „I, The Mask“, „Burn“ und ganz frisch „Call My Name“. Mir haben auch diese das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Bleiben noch 7 weitere Tracks. Bereits der Opener „Voices“ deutet ein spannendes Werk an. Mit sauber platzierter Elektronik zu Beginn fühle ich mich direkt wieder in den geschätzten IF-Sound versetzt.  Ich werde auch auf Albumlänge nicht enttäuscht, es gibt Unmengen an Ohrwurmkandidaten. Sänger Anders sagte kürzlich in einem Interview, dass es bei IN FLAMES schon immer um eines ging: „…die Melodie!“ Und genau das ist, was auch das gesamte Album ausmacht. Titel wie „We Will Remember“ oder „All The Pain“ fressen sich schon ziemlich ins Ohr und nisten sich da auch ein. Bei „Deep Inside“ bekommt man zudem einen orientalischen Moment serviert, der erstmal für Überraschung sorgt, sich dann aber zu einer genial umgesetzten Melodieführung im Chorus formt. Der Song hat sich nach den bisherigen Durchläufen auch zu meinem persönlichen Favorit entwickelt. Dicht gefolgt von „Stay With Me“, welcher sich immer weiter aufbaut, und gerade textlich mitreißt.

Was hat sich sonst getan?

Auf dem Vorgänger „Battles“ befindet sich mit „Here Until Forever“ das für mich bedeutendste Lied überhaupt. Dass es sowas nicht direkt wieder geben wird, habe ich mir natürlich irgendwie geahnt, aber ein bisschen schade ist es schon, dass ich einen solchen Hammer auf „I, The Mask“ vermisse. Ich würde das jetzt aber nicht unbedingt als Kritik betrachten, da es eben wirklich sehr persönlich zu verstehen ist. Alles in allem kann ich nämlich nichts Negatives ausmachen.

Im Gegenteil, denn beim letzten Album fand ich die Produktion sehr eigenartig. Es klang in meinen Ohren zu flach, zu zurückhaltend. Das hat sich nun aber wieder geändert und der Sound verfügt über reichlich Tiefe und Druck. Was unbedingt noch erwähnt werden muss, sind die Vocals von Anders. Für meine Begriffe finden wir auf dieser Scheibe seine bisher beste Performance. Wie ich hörte, spielt da auch Stimmtraining eine tragende Rolle. Ich finde auch, dass in Gänze betrachtet wieder an der Härteschraube gedreht wurde, sowohl stimmlich, als auch auf instrumenatler Seite. Aber eben genau so viel, um allen Elementen, die den (aktuell) typischen Stil der Band ausmachen, genug Raum zu geben. 

Offizielle Website

Autorenbewertung

9
Ich mag eigentlich die gesamte Diskographie der Schweden. Auf jedem Album habe ich so meine persönlich Favoriten, und besonders die Letzten treffen genau meinen Nerv. Man merkt einfach, dass IN FLAMES ihr Gespür für Melodien immer wieder ausbauen und erweitern. "I, The Mask" ist dafür das Paradebeispiel, auch, wenn der "Überhit" fehlt. Dann wäre es die volle Punktzahl geworden.
ø 3.3 / 5 bei 5 Benutzerbewertungen
9 / 10 Punkten

Vorteile

+ "Melodic"!
+ Produktion wieder sauber
+ sehr starke Vocals

Nachteile

- ein richtiger "Kracher" fehlt

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2 Kommentare

  1. […] Am Above” ist für jeden etwas dabei. Wie gesagt, ich mag eigentlich alles. Was ich in meinem Review zum aktuellen Album vermutet habe, bestätigt sich nun übrigens: “This Is Our House” […]

  2. […] kommt die neue Platte “I, The Mask” raus – wie sich das gute Stück so hört, hat Daniel für euch herausgefunden. Das Schöne an dem Album: Es geht nicht nur um guten Metal, sondern auch um aktuelle Themen, hat […]

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