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In Gedenken an die Gefallenen – Memoriam
MEMORIAM – For The Fallen
Veröffentlichungsdatum: 24.03.2017
Dauer: 43:36 min.
Label: Nuclear Blast
Es war nur eine konsequente Handlung, die glorreichen BOLT THROWER nach dem viel zu frühen Ableben des Schlagzeugers Martin „Kiddie“ Kearns zu Grabe zu tragen. Doch einige Musiker haben noch nicht genug vom Ganzen und hiefen kurzerhand mit MEMORIAM eine neue Band aus der Taufe. Und natürlich klingt das Ganze stark nach dem britischen Vorgänger. Zu groß ist der Wiedererkennungswert von Karl Willets Stimme und dem Songaufbau. Umso spannender, wie sich das neue Projekt unterscheiden möchte.
Den Start gestaltet das Quartett in typisch bedrohlicher Manier, sodass sich in aller Ruhe der Vorhang erheben kann. Ein wenig moderner als BOLT THROWER schunkelt sich der namensgebende Titeltrack in Stimmung.
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Der Krieg wütet los
Und zwar richtig. Ohne Umschweife knattert die Band mit ihrem auf CD gebannten Panzer über die Kopfkino-Felder und der Karl bellt wie gewohnt heiser in der Gegend rum. Das, meine Lieben, ist Death Metal der ganz alten Schule! Denn anders als bei vielen gesichtslosen Truppen der heutigen Zeit, verstehst du noch jedes Wort. Schon mal ein Pluspunkt dafür, dass der Sänger eben nicht wie ein Krümelmonster klingt, welches voller Inbrunst in eine Dachrinne göbelt.
„War Rages On“ bezirzt dazu noch mit unverkennbarem Rhythmus die Sinne, obgleich sein Anschlusstreffer „Reduced To Zero“ (cooler Titelname) wieder modern geraten ist. Irgendwie ein wenig ungewohnt, allerdings nicht störend. Bis jetzt überzeugt das erste Drittel durch altbewährte Trademarks und neuartige Zutaten, auch wenn einige Lieder etwas lang geraten sind.
Dafür poltern schnelle Kinnhaken a la „Corrupted System“ punkig, ja fast schon vom Grind beeinflusst, durch die Botanik. Dies beschert die nötige Abwechslung, bevor es zu sehr nach einer bloßen Kopie von BOLT THROWER klingt. In diesen Momenten klingt das wirklich brutal und mächtig.
Angriff von allen Seiten und ein letztes Wort von Memoriam
Der erfolgt mit „Flatline“ und „Surrounded By Death“ erfolgreich, die Kugeln fliegen vor dem Auge nur so rum. Da haben MEMORIAM ein richtiges Gespür für Härte und Hitpotenzial gehabt, trotz stolzer Spielzeit von siebeneinhalb Minuten. Jetzt wird noch eine Schippe an Groove draufgepackt und fertig ist der Lack. Kompromiss- und schnörkellos. Deshalb bleibt eigentlich nur noch das Schlusslicht „Last Words“ zu erwähnen, schließlich zeigen die Jungs noch mal alles was sie während ihrer langen Dienstzeit gelernt haben. Die Nummer ist so etwas wie eine Hommage an den verstorbenen Drummer von BOLT THROWER geworden. Es wird natürlich eine Metapher für den Krieg mit einbezogen, aber ihr könnt zwischen den Zeilen genau erkennen, dass die Lyrics an einen engen Freund gerichtet sind. Dementsprechend fällt der Song auch schwermütig aus.
Autorenbewertung
Vorteile
+ ein ganz eigener Charme, auch wenn man genau weiß, wem er ähnelt
+ besser hätten es BOLT THROWER nicht machen können
Nachteile
- kleine Längen sind bei 2 Songs vorhanden
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