INSIDE CORE – Von Anspieltipps und fremden Ländern

Wenn mich jemand nach meinem bevorzugten Genre fragt, antworte ich nur mit: Core! Dann heißt es meistens „Was denn für welchen? Es gibt doch tausende Subgenres!“. Genau so ist es, und davon höre ich mindestens die Hälfte, Hauptsache es klingt geil und hat idealerweise auch noch das gewisse Etwas. So findet sich in meiner Playlist alles, von klassischem Metalcore über Post-Hardcore bis hin zu Trancecore. Ok, davon eher weniger, aber schon die ein oder andere Band. Um euch mal einen Einblick in meine Sammlung zu geben, habe ich hier ein paar Bands rausgesucht, die für mich besagtes Etwas haben. Was das ist, erklär ich euch im Folgenden. Vielleicht entdeckt ihr ja noch etwas Neues?

OUR MIRAGE

Melodic-Hardcore aus Deutschland. Eine Band, welche sich erst 2017 gegründet hat, doch irgendwie auch keine Newcomer sind. Frontmann Timo sang bereits bei FOREVER IN COMBAT, welche eine dezent andere Richtung verfolgt haben. OUR MIRAGE liefern eine unfassbar eingängige Atmosphäre in ihren Songs, welche ich selten so ausgefeilt und auf den Punkt gehört hab. Die Stimme des charmanten Sängers (und Shouters) sticht auf angenehme Art auch aus der Masse. Und das alles überzeugt mich mit gerade einmal 3 Songs. Jeder dieser Songs geht aber derbe unter die Haut. Schon als ich das erste Mal „Nightfall“ gehört hab, haben sich mir im positiven Sinne die Nackenhaare gesträubt. So setzte sich das dann auch bei „Revivor“ und dem erst kürzlich veröffentlichten „My Distress“ fort. Man kann sagen, dass ich jetzt schon Fan bin. Das einzige Problem, welches ich bisher mit den Jungs hab: Es gibt momentan eben nur diese 3 Songs! Ich fiebere einer ersten EP, bzw. natürlich einem Album deshalb sehr entgegen. Als Anspieltipp gibt es von mir ihren Debütsong: 

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THUS I END

Progressive Hardcore aus Österreich. Ihr merkt schon, wir entfernen uns. Wenn ihr euch das Bandfoto hier anschaut, was würdet ihr vermuten, wer hier schreit und wer singt? In den meisten Fällen solcher Bands ist ein Mann für die Shouts zuständig, und die Dame trägt ihre liebliche Stimme als Klargesang vor. Im Fall von THUS I END ist es genau das Gegenteil. Frontfrau Anni schreit sich die Seele aus dem Leib, während Alex nebst Gitarre auch die clean vocals übernimmt. Ich persönlich war sehr überrascht, als ich auf diese Band stieß, da mir so eine Konstellation noch nicht untergekommen war. Die Band hat jüngst ihre neue EP „Simia Quinta“ veröffentlicht und damit auch voll ins Schwarze getroffen. Für meine Begriffe ist diese mit 7 Tracks zwar über dem Niveau einer EP, aber ok. Dann wird das nächste Album halt doppelt so lang. Die Musik spricht für sich selbst, doch erwähnen muss ich hier ganz klar den deutschsprachigen Song „Scheuklappen“. Unbedingt reinhören! Als Hörprobe gibt es hier allerdings „On Fire“:

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CONQUER DIVIDE

Metalcore aus den USA (zumindest wohnhaft). Wir befinden uns nun schon über dem großen Teich. Aber nur, weil die Band da angesiedelt ist. Die einzelnen Mitglieder stammen aus mehreren Teilen der Welt, wie England und Serbien. Was hier natürlich sofort auffällt: CONQUER DIVIDE besteht komplett aus weiblichen Musikern. Auch das hab ich im Corebereich so noch nicht gesehen. Die Discographie beinhaltet zwar bisher nur das 2015 erschienene, selbstbetitelte Album, aber das kann auf ganzer Linie punkten. Shouterin Janel wechselt sich genretypisch perfekt mit Sängerin Kia ab, welche eine verdammt gute Stimme hat. Ihr Gesangsstil könnte auch wunderbar in anderen Genres funktionieren. Ansonsten bietet das Album eine Menge Vielschichtigkeit. Auch ruhige Momente wird man nicht vermissen. Erwähnenswert ist auch noch ein Feature mit Denis Stoff, damals noch bei ASKING ALEXANDRIA. Für euch gibts zum Probelauschen „Eyes Wide Shut“:

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CRYSTAL LAKE

Metalcore aus Japan. Somit sind wir nun in Asien angekommen. Ich habe nicht nur eine Schwäche für Musik, sondern auch für Japan. Sieht man sich da um, gibt es natürlich die üblichen J-Rock und Visual Kei-Bands, aber stöbert man dann etwas außerhalb dieser Bereiche, entdeckt man auch richtig starke Corebands. Meine absolute Lieblingskombo diesbezüglich möchte ich euch mit CRYSTAL LAKE vorstellen. Diese sind eher für die Gemüter unter euch, die nichts mit clean vocals anfangen können. Denn auf solche wird verzichtet. Dafür bekommt man aber geniale Klangteppiche, jede Menge Details, genresprengende Experimente und die kraftvolle Stimme von Frontmann Ryo. Der Gute braucht sich hinter den ganz Großen nicht verstecken. Die meisten Bands aus dem Land der aufgehenden Sonne singen in ihrer Muttersprache, was es mir immer sehr schwer macht, die Texte zu verstehen. Noch ein Pluspunkt für CRYSTAL LAKE, hier wird ausschließlich englisch gesungen. Wäre ich aber früher auf den Japanzug aufgesprungen, hätte ich die Sprache gern gelernt. Jetzt kann ich mir weder irgendwas merken, noch habe ich die Zeit dafür. Egal, hier einer der geilsten Songs, „Omega“:

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Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen und natürlich beim Hören. Wenn euch der Artikel gefallen hat, ich habe noch reichlich solcher Bands vorzustellen …


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