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IRON SAVIOR – Hart wie Eisen oder weich wie Blei?

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Iron Savior – „Kill or get killed“

Veröffentlichungsdatum: 15.03.2019
Länge:
53:56 Minuten
Label:
AFM Records
Genre:
Power Metal

 

Beim Durchblättern der Neuerscheinungen bleibt mein Blick direkt hängen. Gut, ich habe kurz IRON MAIDEN gelesen. Aber dann gefällt mir auch „Eiserner Retter“ gut, und ich gebe mir das neue Album „Kill or get killed“ von IRON SAVIOR auf die Ohren.

Und da werde ich auch nicht enttäuscht. Wuchtig, kraftvoll und schön treibend geht es vorwärts und mein banges Warten auf die Stimme des Sängers wird auch belohnt. Keine Höhenflüge oder Rob Halford-Schreie, dafür aber eine kernig-kräftige Stimme, die schön rau den Opener präsentiert und sich in den nächsten Tracks noch mehr entwickelt.

Klassisch – aber kein Stück altbacken!

Beim Klang der Mucke gehen mir sofort einige andere Bandnamen durch den Kopf, von ACCEPT über SAXON bis hin zu GRAVE DIGGER, und die Stimme erinnert schnell an DIRKSCHNEIDER. Die Lieder wecken einfach Erinnerungen an richtig guten alten Heavy Metal bzw. Power Metal. Besonders die Gitarren begleiten die Songs wuchtig-aggressiv, aber auch mit schrillen Höhenflügen. Dabei verleihen sie den Tracks die nötige Bissigkeit, bis dann die kräftige Stimme von Sänger Piet Slieck einsetzt. Das gefällt mir gut, mein Metalherz ist geweckt!

Insgesamt bieten die 11 Tracks keine weltbewegenden Neuerungen und sicher wird das Album auch nicht als wegweisendes Masterpiece in die Ruhmeshallen einziehen. Aber das ist gar nicht schlimm, denn es bietet dagegen etwas, das auf vielen Scheiben ein wenig verloren gegangen ist: die Seele des Metal! Nicht zu episch, keine Supergroup, keine Features von anderen Gruppen, keine Orchester oder was es eben noch so alles gibt. Einfach richtigen Metal im Stil der 80er Jahre, und das auch richtig gut gemacht!

Und nicht ohne Grund sind mir die oben genannten Bands eingefallen. Denn tatsächlich sind IRON SAVIOR so etwas wie die Bewahrer des „alten“ deutschen Metals. Piet Slieck ist Gründungsmitglied von HELLOWEEN und schon vor der Bandgründung 1996 als Produzent von URIAH HEEP, BLIND GUARDIAN, SAXON und GAMMA RAY bekannt gewesen. Auch ein gewisser Kai Hansen (HELLOWEEN und GAMMA RAY) war für einige Zeit in der Band vertreten. Und die Herrschaften sind vielleicht älter geworden, aber haben es immer noch richtig drauf! Hier im Video ein kleiner Vorgeschmack:

Nix mit Ruh´ – das hier ist Trve!

Das Album gefällt mir sofort. Es klingt genau zu 100% nach dem, was man erwartet, wenn man die Bandgeschichte überfliegt. Der Opener „Kill or get killed“ geht direkt ins Ohr, schön wuchtig und schnell. In den nächsten 2 Tracks „Roaring Thunder“ und „Eternal Quest“ bekommen dann auch die beiden Gitarren ihre großen Auftritte, mit treibenden Riffs und verspielt-schnellen Einlagen. „From dust and ruble“ hat dann einen etwas elektronischen Einstieg und erinnert mich an gute Songs der hierzulande schwer unterschätzten SCORPIONS. „Sinner or Saint“ hebt die Stimme von Piet Slieck wieder gut hervor. Der Refrain bricht hier etwas mit der Melodie, aber bleibt gut im Ohr hängen. Der Refrain fällt auch bei „Stand up and fight“ direkt auf, denn das Lied ist fast ein wenig zu soft. Ich war kurz davor, es zur „Schwachstelle“ des Albums zu ernennen. Aber der Refrain verkehrt das ins Gegenteil, klasse gemacht!

Es gibt hier keinen wirklich schwachen Track. Jeder hat eine kleine Nuance, die ein wenig auffällt, und ihn von den anderen Liedern unterscheidet. Damit bleibt das Album insgesamt spannend! Ein wenig aus dem Rahmen fällt hier „Until we meet again“, das mit seiner ruhigen Art ein wenig den Job der Ballade auf dem Album übernimmt. Und auch das AC/DC-Cover „Sin City“ zum Schluss ist noch einmal hörbar anders.
Nach dem Hören bleibt: ein klasse Eindruck und Lust auf mehr!

Fazit:

Mit gefällt das Album sehr gut, weil es „einfacher“ Power Metal ist, der ohne viel Aufsehen und ohne zu epische oder zu abgefahrene Ausflüge in andere Genres das gesamte Album prägt.  Der wird dafür absolut klasse abgeliefert und macht mir persönlich sofort Lust, in meiner Sammlung die Platten aus den 80er rauszukramen und darin zu schwelgen!

Ach ja, ein einziges kleines Manko habe ich zum Schluss: Das Schlagzeug könnte im gesamten Album dominanter sein. Einigen Tracks würde eine richtig schön losmarschierende Double-Bass noch das perfekte i-Tüpfelchen geben!

 

Autorenbewertung

8
Und so würde ich auch die 8 Punkte rechtfertigen: Geiles Ding, sehr gut gemacht und macht richtig Spaß! Ist aber andererseits nichts, was die Metal-Geschichte verändern wird – aber das will es auch gar nicht!
ø 4.7 / 5 bei 1 Benutzerbewertungen
8 / 10 Punkten

Vorteile

+ guter, klassischer Heavy Metal
+ ein Sound, der Lust auf mehr aus den "alten Zeiten" macht
+ passt perfekt zur Band

Nachteile

(kein wirkliches Manko - aber ein dominanter Schlagzeug hätte mich noch mehr begeistert!)

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