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Ists nun erschienen oder nicht? – HEAVY TEMPLE
HEAVY TEMPLE – Chassit
Veröffentlichungsdatum: 26.05.2017
Dauer: 28:46 Min.
Label: Ván Records
Genre: Fuzzy Psychedelic Rock
Schon im Herbst letzten Jahres trat der werte Herr Zecho an mich heran und fragte mich: „Ey Promillo, willste die neue HEAVY TEMPLE reviewen?“ Leider kam es irgendwie nie dazu. Jetzt taucht dieses Teil schon wieder in der Promoliste auf. Um diese EP jetzt auch endlich mal abzuarbeiten, hab ich sie mir mal genauestens zu Gemüte geführt und bin durchaus überrascht, dass das Dreigestirn aus Philadelphia noch ein relativ kleiner Name in der Stoner/Doom-Hörerschaft ist. Warum die Platte nun schon wieder in der Bemusterungsliste mit dem Releasedate 26.05. auftaucht? Keine Ahnung, Metal Archives meint, dass sie schon letzten November rauskam und auf Ván Records ist sie auch schon käuflich zu erwerben. Mir Wurst… Ich schreibe trotzdem drüber!
Als regelmäßiger Kunde von Ván Records kann ich mir eigentlich schon denken, was mit „Chassit“ auf mich zukommt. Wahrscheinlich wird es wieder finsterer, an Spiritualität kaum übertreffbarer Okkult-Rock sein.
Naja, nehmen wir mal den Okkult-Rock weg, dann lag ich noch nicht mal so verkehrt. Die 3 US-Amerikaner/-innen zelebrieren feinsten psychedelischen Doom, dem es an Überraschungsmomenten an keiner Stelle fehlt. Trotzdem bleiben die Songs durchschaubar und man schwebt gemeinsam mit ihnen hinfort, ehe ein fieses Riff kommt, was dich wieder auf den Boden zurückschmettert!
Düsterrock at it´s best!
Spirituell, ja fast schon folkig, eröffnet „Key And Bone“ die EP, die von der Band trotzdem als Album gesehen wird. Sorry, aber da müsst ihr schon Grindcore spielen, dass es mit 28 Minuten zum Full Length Album wird! Vom ersten Takt an merke ich, dass HEAVY TEMPLEs neuestes Werk unglaublich homogen und griffig klingt. Dieser rohe und kraftvolle Sound tut meiner Innenohrbehaarung richtig gut! In letzter Zeit fiel mehr sehr oft auf, dass ich von Psychedelic Rock mit weiblichem Gesang sehr schnell gelangweilt bin. Nach THE DEVIL´S BLOOD kam in dieser Stilistik einfach kaum noch etwas Bedeutendes auf den Markt. JEX THOTH ruhen sich auf den Lorbeeren aus, BLUES PILLS ist mir einfach zu fröhlich und BLOOD CEREMONY zu ausgelutscht. Ich will HEAVY TEMPLE auf keinem Fall auf die selbe Stufe wie THE DEVIL´S BLOOD stellen, doch seit langem bin ich beim Hören von weiblichem Gesang wieder freudig erregt.
Zu Beginn von „Ursa Machina“ zeigt Sängerin High Priestess NightHawk was in ihr steckt. Bei diesem Gesang kann ich mir jetzt schon gut vorstellen, wie bei einem Live-Auftritt das Blut der Zuhörer in den Adern stockt und die Audienz in Demut erstarrt. Dieser drückende Sound soll sich aber nicht über die komplette Dauer des Songs ziehen. Wie schon in „Key And Bone“ wird der Titel mit einem erfrischend flotten Part zu Ende gebracht.
„Pink Glass“ startet so, wie der Vorgänger endete. Sommerliche Stoner-Riffs und der gekonnte Gesang machen mir auch die heißesten Temperaturen erträglich. Vielleicht auch, weil „Pink Glass“ der Song der Platte ist, der von der Grundausrichtung wohl am „fröhlichsten“ ist. Denkste, ab der Mitte des Stücks wird jegliche Dynamik aus dem Werk genommen, um die gerade etwas aufgelockerte Stimmung wieder vollends zu vernichten. Das soll aber kein Dauerzustand bleiben, denn das Ende bäumt sich nochmal ordentlich auf und gießt nochmal Öl ins Feuer.
Beschlossen wird die 28-minütige EP von „In The Court Of The Bastard King“. Nicht mehr ganz so flüssig, aber dadurch nicht weniger schlecht bahnt sich der Song den Weg in meinen Hörkanal. Abgehackt und hektisch entwickelt sich der Titel hin zu einer fetten Groovenummer, die mir noch einmal eine ordentliche Ampulle an Vorfreude auf das erste Album der jungen Ostküstler injiziert.
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Autorenbewertung
Vorteile
+ starker Gesang
+ kräftiger Gitarrensound
Nachteile
- an manchen Ecken könnte der Schlagzeugsound mehr knallen
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