KATATONIA in Köln – Good for the Future
Kennt ihr dass? – Man geht abends weg auf ein Konzert, man freut sich darauf, man kommt in die Venue, zieht sich ein Bier, hängt am Merch Stand rum. Und kurz bevor es losgeht, muss man aufs Klo. Man muss so richtig auf KLOGR. Die müssen nämlich auch. Auf der, ähm, die Bühne.

Ok, sorry. Die richtige Betonung ist eventuell k-log-r. Steinigt mich gerne. Aber ja, die erste Band an diesem Samstag abend in der Kölner Live Music Hall heißt wirklich so. Eine Band aus Italien und Amerika, die Einflüße aus Alternativ und Prog mischen, nach dem Gesetz S=KlogR, das der experimentellen Psychologie entstammt (ok, das ist verrückt und cool. Wen es interessiert, ihr findet bestimmt bessere Quellen als ich) und servieren dem Publikum eine Vorspeise, die es in sich hat. Atmosphärisch, cineastisch und einfach eine Band, die schon trotz der verhältnismäßig frühen Stunde die Halle füllt. Chapeu.
Danach kommt eine kurze Umbaupause (wow, wie unvorherserbar), um danach EVERGREY auflaufen zu lassen. Die geheimen zweiten Ersten an diesem Abend sind das, was ein solcher Abend braucht. Rhythmisch unkonventionell, fast tanzbar, nicht aggresiv, aber sehr eindringlich und Härte, die nicht weh tut. Glückwunsch! Wieso tropft jetzt schon der Schweiß von der Decke?

Nach einer Pause im örtliche Biergarten (9 Euro für ne Curry Wurst und Pommes? Läuft…) geht es los. Der Main Act kommt auf die Bühne. KATATONIA haben ihre eigenen Gewitterwolken mitgebracht. Während der Songs schwebt man in grauem Nebel, Blitzen und Wetterleuchten, dass man irgendwann vergisst, wo oben und hinten ist.
Toll. So muss so ein Konzert sein!

Muss es?
Also die Halle ist echt schnuckelig, vielleicht war hier früher mal eine Werkstatt drin oder sonst irgend ein Betrieb. Das gibt dem ja auch einen gewissen Charme. Aber als jemand, der mit Nähe an sich schon nicht klarkommt und froh ist, zum Fotografieren in den Graben zu dürfen, muss ich sagen, das Konzert war echt zu voll. Das hörte man immer wieder auch von anderen. Es gab mehrere Leute, die im dritten Set kollabiert sind, die hintersten Reihen konnten schlicht nicht mehr in die eigentliche Halle.
Ich wünsche es allen Bands, gut verkaufte Konzerte zu spielen, da sie damit heutzutage verdienen. Aber das muss nicht sein. Da kann man auch Würstchen in der Dose nen Kopfhörer aufsetzen. Ja, viele metalbegeisterte sind „gut für die Zukunft“, wie KATATONIA-Sänger Jonas Renkse zufrieden anmerkt. Aber es gibt Grenzen.
So. Die Hyäne geht erstmal. Wenn man schon hinten am Rand steht und trotzdem ständig angerempelt wird, macht es keinen Spaß mehr.
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