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KERRY KING – Eine Ikone bleibt sich treu
Am 30. November 2019 spielte eine der großen amerikanischen Thrash Metal Bands ihr letztes Konzert und hat sich danach aufgelöst – ein Einschnitt für die gesamte Szene. Die Rede ist natürlich von SLAYER. Nicht nur die Fans waren enttäuscht, auch Teile der Band waren nicht glücklich mit diesem Schritt. Gitarrist Kerry King hat sich daraufhin eine neue Gruppe zusammengesucht, um weiterhin seine musikalischen Ideen verwirklichen zu können. Jetzt ist die erste CD im Kasten. Und er ruft, um sie der Pressewelt vorzustellen.
Treffpunkt dafür ist am frühen Nachmittag in einem kleinen Dorf, irgendwo zwischen Pforzheim und Stuttgart. Idyllisch, nett, beinahe etwas bieder. Man dreht das Radio leiser, wenn man in den Ort rein fährt. Die metallische Fachpresse trifft sich im historischen Landgasthof „Grüner Wald“. Das Label lädt ein. Um die Zeit, bis alle da sind und es zum eigentlichen Ort des Geschehens geht, zu überbrücken, wird Flammkuchen serviert. Geil! Ich liebe Kontraste. Und diese Menschen.
Dann geht’s los. Wir werden auf eine kleine Burg gefahren, die lustigerweise in einer Senke liegt. Man sieht sie wirklich erst im letzten Moment. Dort gibt es Lagerfeuer und Bier aus einer lokalen Brauerei. Chillig! Man tauscht sich aus, trinkt, springt übers Feuer – nein, letzteres war gelogen. Oder? Pssst!
Irgendwann taucht er dann auf. KERRY KING! Beinahe unscheinbar kommt er auf den Burghof. Alle freuen sich. Auch das Feuer lodert auf. Es gibt Bilder, ein wenig Smalltalk, dann geht’s rein in den Saal. Nach einer kurzen Begrüßung geht es los. „FROM HELL I RISE“, das erste Album, das King zusammen mit Paul Bostaph, Kyle Sanders und Mark Osegueda aufgenommen hat, hämmert auf die Anwesenden ein.
Und, was denkt ihr jetzt? Na? Na? – Nichts?
Ok, also: Kerry King selbst sagt nach der Session, dass er vor allem stolz sei, dieses Album endlich vorstellen zu können und den Rahmen sehr wertschätze. Für ihn sei es einfach „top-to-bottom“, es sei wirklich kein einziger Lückenfüller mit drauf. Und er hat Recht. Man erkennt ganz klar seine Handschrift, es ist durchgehend in-your-face. Es grooft, es treibt, zwischendrin ist mal ein fast lässiger Beat drin, und der Gesang ist sehr tight. Man hat kaum Zeit, mal Luft zu holen. Im Nachgang waren die Meinungen der Anwesenden ziemlich einhellig. Er selbst sagt, er habe während dem Hören alle beim Kopfnicken beobachtet. Erwischt!
Also, was noch? Klar werden alle Songs, die auf der Platte sind, auch live gespielt werden. Dazwischen werden wahrscheinlich auch ein paar Cover eingestreut, hauptsächlich von Bands, die nicht mehr bestehen (er kennt eine davon persönlich sehr gut), die nicht mehr auftreten können (MOTÖRHEAD beispielsweise) oder Songs, die von bestehenden Bands nicht mehr gespielt werden (IRON MAIDEN). Und, sein Lieblingsdinosaurier ist der Velociraptor. Wegen der langen mittleren Klaue. Ihr versteht? Fu..
Am Ende finden sich die Menschen von der Presse im Wald wieder. Im Grünen Wald. An Holztischen. Man diskutiert das Erlebte, singt die Lieblingsmelodien nach, trinkt und isst noch was und der Abend wird dunkel im Wald. Aus der Ferne klingt der wohlige Thrash einer altbekannten Ikone, ein Velociraptor tanzt mit der Hyäne durch die Burg und es brennt. Er ist wieder auferstanden. Aus der Hölle. Wie der Phoenix. Feuer!
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CREDIT: © Hard Media/RPM
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