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KILLSWITCH ENGAGE – Wiedergutmachung… wofür?

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KILLSWITCH ENGAGE – „Atonement“

Veröffentlichungsdatum: 16.08.2019
Länge: 39:01 Min.
Label: Metal Blade Records (Sony)
Genre: Metalcore

3 Jahre ist es nun her seit KILLSWITCH ENGAGE, oder kurz: KSE, ihr letztes Album „Incarnate“ veröffentlicht haben. Besagtes Album hör ich immernoch sehr gern und auf ihr neues Werk „Atonement“ hab ich mich zugegeben schon ziemlich gefreut. Die vorher veröffentlichten Songs empfand ich schon als durchaus appetitanregend. Ebenso hat mich das Konzert Anfang des Jahres mit PARKWAY DRIVE wieder reichlich in Stimmung auf die Band versetzt. Nun hab ich das gute Stück endlich in den Fingern (also digital, in Form von Mausklicks und so, ihr wisst schon) und lass euch an meinen Eindrücken teilhaben. 

MUSIKALISCHE FREUNDSCHAFT

Als vor einiger Zeit „Unleashed“ auf die Menschen losgelassen wurde, war mir eigentlich schon klar, dass dieses Album nur gut werden kann. Typischer KSE-Sound, den ich so von der Band hören möchte. Dann folgte erst vor Kurzem Single und Video zu „I Am Broken Too“ und meine Fresse, was für ein emotionaler Song! Das ist vermutlich das, was man unter Kunstschaffenden als „Seelenstriptease“ bezeichnen würde. Das bewegende Video noch dazu. Auf jeden Fall zeigt es eine ruhigere Facette und hat mich neugierig gemacht, ob es da wohl noch mehr auf „Atonement“ geben würde. Da die Tracklist aber auch schon seit längerem bekannt war, hat mich ein anderer Song noch viel neugieriger gemacht: „The Signal Fire“. Fans der Band wissen sicher auch schon, warum. Bei dieser Nummer ist nämlich mit Howard Jones ein Gastpart vertreten (gab es bisher nur live). Ich kann euch auch verraten, dass sich die Spannung darauf mehr als gelohnt hat. Hier gibt es quasi alles, was das Fanherz begehrt. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn ich z.B. mochte schon immer beide Stimmen. Sie nun zusammen in einem Song zu hören ist schon echt geil. (Für alle, die diesbezüglich nicht im Bilde sind: Besagter Howard war auch einige Zeit Frontmann bei KSE und ist nun aktiv bei LIGHT THE TORCH.) 

Das soll aber auch nicht das einzige Feature bleiben, denn mit Chuck Billy von TESTAMENT konnte man für „The Crownless King“ einen weiteren, namenhaften Gastsänger finden. Auch der Song weiß auf ganzer Linie zu begeistern. Das tun sie übrigens alle, wer hätte es gedacht. Die Melodien sind herausragend, der Gesang und die Shouts von Jesse waren schon immer on top und wirken auf „Atonement“ sogar nochmal um einiges besser und reifer. Wirklich beeindruckend. Diese Entwicklung höre ich besonders bei „As Sure As The Sun Will Rise“ und „Take Control“. Ich denke, dass er alles, was an Gefühlen in ihm tobt, komplett in die Texte und Vocals gesteckt hat. Und das ist verdammt bemerkenswert! 

Ich will jetzt eigentlich garnicht weiter drum rum reden oder noch mehr Songs hervorheben. Bringen wir’s einfach mal auf den Punkt: meine Erwartungen hat Album Nummer 8 übertroffen. Wie oben geschrieben, dachte ich mir ja, dass es gut wird. Aber sooo gut?

KILLSWITCH ENGAGE wurden in der Vergangenheit schon mehrfach mit Titeln wie „Metal Album des Jahres“ geehrt, und ich habe so das Gefühl, dass ein vergleichbarer Titel auch für „Atonement“ gerechtfertigt wäre. Nicht nur wegen der genannten Dinge, auch die Produktion ist absolut makellos. Wer beim Sound dieser Gitarrenwände und den heftigen Drums nicht wenigstens mit dem Fuß zuckt, sollte wohl lieber das Genre wechseln. Gefühlvoll und doch in your face, melodisch und doch brachial – alles trifft hier zu! Anspieltipp ist aber nicht das oben erwähnte „I Am Broken Too“, da es quasi ein Ausnahmesong ist und in seiner faszinierenden Bedrücktheit nicht das gesamte Album reflektiert. Stattdessen gibt es „Unleashed“, welches so im Nachhinein betrachtet wirklich eine gute Wahl der Band war, um das Album anzuteasern. 

KSE im WWW

Autorenbewertung

10
Ja, ich bin Fan von KSE. Und ja, dass mir das Album gefallen wird, hab ich mir gedacht. Aber ich bin fest der Überzeugung, dass es das auch getan hätte, wenn ich noch nie etwas von der Band gehört hätte. Ich bitte inständig darum, "Atonement" zu hören! Ein weiteres Album als Anwärter auf mein persönliches Album des Jahres und sicherlich auch an anderer Stelle.
ø 4.4 / 5 bei 1 Benutzerbewertungen
10 / 10 Punkten

Vorteile

+ beeindruckende, stimmliche Entwicklung
+ perfekter Mix aus Härte und Gefühl
+ großartiges Feature "The Signal Fire"

Nachteile

- würde gern 11 Punkte geben

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