Startseite»Live»Konzerte»Die Kreatur live in Leipzig – LANDMVRKS

Die Kreatur live in Leipzig – LANDMVRKS

0
Geteilt
Folge uns auf Pinterest Google+

Es ist der 4. Mai 2024, für mich der Tag nach einem wundervoll emotionalen VV Konzert. Heute gibt’s zwar auch Emotionen, aber auf anderer Ebene. LANDMVRKS spielen in Leipzig und dabei haben sie THE DEVIL WEARS PRADA, LIKE MOTHS TO FLAMES und GUILT TRIP. Ein herrlicher Kontrast zum Vortag, also auf in den Felsenkeller!

Kurz vor 18:00 stelle ich fest, dass Einlass genau jetzt ist. Zeit wird knapp, also noch fix was futtern und los! Kurz vor 19:00 komme ich an, Einlass und Fotopass laufen entspannt und freundlich und ich begebe mich direkt zum Fotograben, denn um sieben starten auch schon GUILT TRIP und machen mit der ersten Ansage schon klar, worauf das heute hinauslaufen wird:

„Das ist eine Hardcore Show, also bewegt euch!“

Das war sicher nicht nur mir klar, denn das Publikum ist direkt dabei. Still steht hier eigentlich niemand, denn die Band strahlt von Sekunde 1 eine ansteckende Energie und Spielfreude aus, die einfach mitzieht. So darf das gern weitergehen, für mich ein absolut gelungener Opener! Nach einer halben Stunde ist das erste Set für heute beendet und ich kann erstmal richtig ankommen… also ein Bierchen an der Bar shoppen. 

Guilt Trip

Laut Timetable dauert die Umbaupause nun 20 Minuten und 19:50 sollen LIKE MOTHS TO FLAMES die Bühne entern. Tun sie auch, der Zeitplan sitzt! Wir bewegen uns nun mal etwas weiter Richtung Metalcore, denn bei der Band gibt es auch clean vocals. Musikalisch ballert es aber auch hier deutlich mehr, als bei handelsüblichen Genrevertretern. Ich hatte sie bisher noch nicht so wirklich auf dem eigenen Muiskradar, aber ich muss sagen, dass sie mich schon auch mitreißen. Besonders die Shouts gehen mir angenehm ins Ohr und werden mich in den nächsten Tagen wohl mal mehr der Band auschecken lassen. Was man aber mittlerweile feststellen kann: das Event ist ausverkauft und so langsam sieht der Innenraum auch danach aus. Wenn auch noch mit etwas Luft. Das Publikum selbst ist heut jedenfalls in absoluter Feierlaune. Das merkt man nicht nur an Moshpits und Crowdsurfern, sondern auch am Beifall generell. Es scheint noch ein sehr feiner Abend zu werden! 

Like Moths To Flames

Die beiden ersten der vier Bands bekamen 30 Minuten Spielzeit und 20:40 sind THE DEVIL WEARS PRADA dran, welche 45 Minuten für Stimmung sorgen dürfen. Ich bin gespannt, denn diese sind mir sehr wohl bekannt, aber noch ein unbeschriebenes Blatt in meiner Live Geschichte. Der Zeitplan wird erneut ziemlich exakt eingehalten und was mir sofort auffällt: die Band hat einen Keyboarder! Irgendwie nicht ganz so üblich in diesem Sektor der Musik, aber dadurch umso spannender. Jener scheint viel für Samples und Background Melodien zuständig zu sein, lockert den Sound des Gigs aber ungemein auf. Für viele scheint die Band auch einer der Hauptgründe heute zu sein, denn die Stimmung und entsprechende Rufe aus den Reihen könnten nicht auffälliger sein. Mich überzeugt das Set sehr, denn was bisher heute noch nicht der Fall war: es gibt auch ruhige Parts. Gerade an so einem Abend finde ich das immer super, denn meist folgt auf sowas dann komplette Eskalation. Denke ich mir und genau so passiert es! Toller Gig und ein hervorragender letzter Anheizer für den Hauptact… 

The Devil Wears Prada

21:55 – Zeit für das Highlight des Abends, Zeit für Frankreichs Exportschlager Nummer 1 in Sachen Core, Zeit für LANDMVRKS! Wie schon zB. beim Full Force 2023 ertönt als Warm Up Musik „Maniac“ (natürlich eine der Metalversionen), welche das Publikum bereits lauthals mitzusingen weiß. Danach startet das Intro und das symbolische V beginnt die Masse zu hypnotisieren. Die Band beginnt ihr Set mit dem Tournamen gebenden „Creature“. Besser kann man an der Stelle eigentlich nicht eröffnen, denn die Nummer steht repräsentativ für alles, was LANDMVRKS ausmacht. Das wird auch gebührend von allen Fans gefeiert, denn den erschütternden Breakdown brauch die Band nicht selbst einzuleiten. Tja und was soll ich sagen, genauso geht es das gesamte Set weiter. Die Security hat wahrlich alle Hände voll zu tun, um die permanent ankommenden Crowdsurfer aufzufangen, mitgesungen wird praktisch bei jedem Song und die Band hat eine unfassbare Energie, welche sich natürlich in Frontmann Flo manifestiert, der mal wieder wie ein Flummi über die Bühne agiert. Was für eine Power! Körperlich und besonders stimmlich! Für meine Begriffe ist seine Range unvergleichlich. Das wird auch noch besonders untermauert, als mit „Suffocate“ ein Song performt wird, der bisher noch nicht im Liveset war. Auch solo an der Akkustikgitarre kann er überzeugen, fetten Respekt! Für mich das heimliche Highlight des Abends. Nach ziemlich genau einer Stunde ist dann auch leider schon Schluss. Eine Zugabe gibt es leider auch nicht. Schade irgendwie, „Fantasy“ hat mir tatsächlich gefehlt. ABER es war ein großartiger Gig! Ich hab die Jungs schon ein paar Mal gesehen, und es fühlt sich wirklich so an, als ob sie mit jedem Konzert besser werden. 

Landmvrks

Abschließend noch ein paar Worte zum Rundrum. Der Felsenkeller als solches ist für mich schon eine kleine Heimat für Konzerte meiner liebsten Genres geworden. Auch das Team von Eastern Projects, welche eigentlich immer in besagte Shows involviert sind, hat sich mittlerweile zu einer festen Größe und stetigem Ansprechpartner entwickelt. An der Stelle daher Danke an alle Beteiligten und Glückwunsch zu einem gelungenen, ausverkauften Abend! Bemerkenswert finde ich in dem Zusammenhang die Kalkulation im Bezug zu ausverkauft. Kürzlich war ich in einer ausverkauften Location, in der man praktisch keinen Zentimeter mehr zum Bewegen hatte. Genau das gab es im Felsenkeller nicht. Durch die Bereiche um den Innenraum konnte man immer und überall hin, und auch wieder zurück. Hier scheint also nicht auf den letzten Zentimeter gerechnet zu werden, und das macht es verdammt angenehm! Wer will, kann in die Mitte zum Moshen, Menschen wie ich, die es eher ruhiger genießen möchten, können völlig ungestört an den Rändern bleiben. So macht das wirklich Spaß! 

Der angesprochene Zeitplan wurde zwar eigentlich auf die Minute eingehalten, allerdings fiel das auch stark auf. Keine der Bands konnte eine Zugabe spielen, Rufe danach konnten erst gar nicht stattfinden, da nach den Sets sofort die Pausenmusik einsetzte und man dadurch gemerkt hat, dass hier im Hintergrund eben eine Uhr tickt. Warum das so strikt passieren musste, weiß ich zwar auch nicht (sicherlich Auflagen, die nicht dem Veranstalter geschuldet sind), aber es fiel halt auf. Alles in allem aber ein super Konzertabend, der gern wiederholt werden darf!


Du liest diesen Beitrag, weil unsere Autoren lieben, was sie tun - wenn du ihre Arbeit liebst, kannst du uns, wie andere schon, unterstützen. Wie? Mit einem kleinen monatlichen Beitrag über silence-magazin@patreon Patreon
letzter Artikel

SILENCE MUSICFRIDAY #182

nächster Artikel

Fiddler's Green - The Green Machine auf Tour

Keine Kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert