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Langeweile und ein verhunztes Nirvana-Cover – EXTINCTION
EXTINCTION – The Monarch Slaves
Veröffentlichungsdatum: 30.04.2017
Dauer: 50 Min.
Label: Unholy Fire
Stil: Thrash Metal
Der erste Eindruck bei einer Scheibe ist immer die Optik, also leiten wir dieses Review doch mit einem Verweis auf das Cover-Artwork ein: Sieht nicht gut aus. Sogar gegen alte Power-Rangers-Episoden wirkt das billig. Hoffen wir mal, dass das Album der italienischen Formation das klanglich wieder aufwiegen kann! Erfahrung sollte die in den Neunzigern gegründete, zwischendurch aber aufgelöste Truppe schließlich mitbringen.
Viele Baustellen
Zweites Wehwehchen auf der Tagesordnung: der Sound. „The Monarch Slaves“ tönt erschreckend drucklos – nicht unerträglich unsauber aber sicher nicht wie etwas, das die Gehörgänge verwöhnt. Auch der üblich-rumpelige Thrash-Charme geht der Scheibe leider ab, weshalb es hierbei schwerfällt, ein Auge zuzudrücken. Immerhin hat alles seinen Platz, womit die Sache nicht zur Tortur wird, sondern eben nur vergleichsweise lustlos wirkt.
Beim Songwriting sieht es ähnlich aus, wenn auch etwas besser. Ein paar Nummern wie das zweitlängste Stück „Fight For Yourself“ lassen zwischendurch aufhorchen – beim genannten Beispiel etwa wegen der zurückgenommenen, melodischen Seite im späten Mittelteil. Ein Totalausfall ist dagegen mit dem NIRVANA-Cover „Smells Like Teen Spirit“ zu vermelden. Ist ja nett, dass die Truppe diesem Klassiker huldigen möchte, noch dazu ist der Ansatz nicht uninteressant, diese Nummer in ein Thrash-Gewand zu hüllen. Das Problem ist einfach, dass dieser Interpretation alles abgeht, was den Song ausgezeichnet hat. EXTINCTION haben es geschafft, daraus eine 08/15-Thrash-Nummer zu machen, die man nicht einmal mögen will, weil sie das Original so stumpf durch den Fleischwolf dreht.
Kein Feuer
Der Großteil des Albums – und das ist das Hauptproblem – mutet fürchterlich blutleer an. Zwar gehen EXTINCTION der breiten Masse aktueller Thrash-Bands aus dem Weg, womit sie nicht in der Masse verschwinden, aber einen bleibenden Eindruck können sie deswegen nicht hinterlassen. Die paar Death- und Doom-Elemente treten selten bereichernd hervor, und wirklich zwingende Passagen haben die Italiener auch nicht im Gepäck.
Statische Drums und sehr gleichförmiges Gekeife wären dann wohl die letzten beiden Sargnägel. „The Monarch Slaves“ gehört zu jenen Alben, die niemand so wirklich braucht. Bis auf das grottige Cover (kann jetzt auf das Artwork und den NIRVANA-Song gemünzt werden) tut nichts so richtig weh, aber das allein ist kein Kaufgrund. Es ist verwunderlich und schade gleichermaßen, dass die Truppe nach so langer Zeit nicht mehr zu sagen hat, als in diesen zehn Tracks gezeigt wird. Da reißen es auch die vereinzelt ganz ansehnlichen Melodien und Riffs nicht wieder raus, „The Monarch Slaves“ ist beim Schreiben dieser Zeilen mit ziemlicher Sicherheit zum letzten Mal aus den heimischen Lautsprechern gedröhnt.
Autorenbewertung
Vorteile
Nachteile
- verhunztes Cover
- ungelenke Breaks
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