LEIPZIG ALLSTARS 2022 – Klein aber fein!

Wir schreiben den 3. September 2022 und das Leipzig Allstars lockt auch dieses Jahr zum fröhlichen Moshen. Letztes Jahr war es sogar ein ähnliches LineUp, nur eben unter anderen Bedingungen. Dieses Jahr sollte das Event, das sämtliche Core-Acts aus und um Leipzig versammelt, mal „vernünftig“ und ohne Tische und Stühle stattfinden. Nur eine Etage höher… 

VOM FELSENKELLER IN’S TANZLOKAL

Alabama Hot Pocket

Das Naumann’s Tanzlokal ist eine kleinere Location, allerdings integriert in das Gebäude des Felsenkellers, in dem das Event ursprünglich auch wieder stattfinden sollte. Aufgrund leider schleppendem Kartenvorverkaufs entschied man sich nun, das Ganze eben eine Etage höher in’s Naumann’s zu verlagern. Als ich gegen 15:00 Uhr ankomme, musste ich mich erstmal dahin finden, denn als ich hier das letzte Mal zugegen war, war besagte Location noch nebenan. Dort findet sich aber nun das Naumann’s als Gastraum für Speis und Trank. Wurde alles recht hübsch umgestaltet, kannte ich nur so noch nicht. Egal, Treppe hoch! Denn 15:10 Uhr eröffnen auch schon ALABAMA HOT POCKET den Tag. Als ich den Raum betrete, hat die Deathcore Kombo bereits gestartet und mich wippt es eigentlich fast schon wieder zur Tür raus. Entweder bin ich nix mehr gewohnt, oder es ist für die Größe der Location einfach zu laut. Vielleicht liegt es auch daran, dass es momentan noch nicht so voll ist. Bis auf ein paar minimale, technische Probleme macht die Band aber schon reichlich Laune, auch wenn ich mich eher ganz hinten aufhalte. Dort treffe ich auch Lanni, eine Freundin mit umgeschnallter Kamera. Da ich heute allein hier bin und weder Equipment noch Ahnung von Konzertfotos habe, muss ich doch direkt mal die Chance nutzen und fragen, ob ich eventuell etwas vom Fotokuchen abbekommen kann. Wie ihr seht, hat sie das nicht verneint. Daher an dieser Stelle schonmal FETTES DANKE

Jede Band bekommt heute eine halbe Stunde Spielzeit. Das find ich ziemlich cool, denn so wirkt niemand „benachteiligt“ und es entsteht auch kein „Vorband-Headliner“ Gefälle.

Park And Riot

Bei der Menge an Bands aber ohnehin sehr sinnvoll. 16:00 Uhr geht es weiter mit PARK AND RIOT. Die Band, welche nur aus 2 Leuten besteht, und welche letztes Jahr schon für gehörig Spaß gesorgt hat. Da hab ich mich im Vorfeld schon drauf gefreut. Auch heute begeistern die Beiden wieder mit einer Show, die manche Band mit 3 mal soviel Musikern nicht hinbekommt. Spaziergänge durch’s Publikum, Klettereinlagen auf alles, was man in dem Raum erklettern kann – alles untermalt von dem stimmungsgeladenen Sound, bestehend nur aus Gitarre und Drums. Musikalisch nach wie vor schwer einzuordnen, aber extrem unterhaltsam und bedeutungsschwanger. Ich würde mir gern mal ein Fulltime-Set anschauen! 

BITE

Weiter geht’s 16:50 Uhr mit WELK und ihrem sehr düsteren, atmosphärischen Sound, der wieder auf ganzer Linie punkten kann. Irgendwo zwischen Black Metal und Deathcore angesiedelt, verdient die Band besonders stimmlich meinen höchsten Respekt! Weiter geht’s 17:50 Uhr mit BITE. Diese haben erst dieses Jahr eine beachtenswerte EP veröffentlicht, welche mit einer sägenden Mischung aus Metalcore und Hardcore aufwartet. Ich war recht gespannt auf den Auftritt, und auch das Publikum (welches mittlerweile immer mehr wird) hat sichtlich Bock, und zwar schon beim Soundcheck. Während der Show kann eigentlich kaum jemand stillstehen und die reichlich vorhandenen Moshpits bestätigen das nur. Die Temperatur übrigens auch.  Das Schöne ist, dass man zwischen den Bands immer vor die Tür in den lauschigen Außenbereich kann, um mal etwas Sauerstoff zu tanken. 

 

Jetzt wird es mal etwas melodischer, denn 18:30 Uhr sind LETTERS SENT an der Reihe. Tut recht gut, auch mal solche Klänge zu hören! Der Post-Hardcore Sound begeistert mich

Chiefland

jedenfalls sehr, das Cover der Kollegen von BLACKTOOTHED ist auch recht passend eingebaut, und der Applaus für die Ersatzgitarre, die wegen Saitenriss beim letzten Song einspringen muss, ist auch gerechtfertigt! Tolle Show! Durch ein paar kleinere technische Schwierigkeiten hier und da bisher, schiebt sich der Zeitplan mittlerweile schon etwas nach hinten, und gegen 19:45 Uhr sind CHIEFLAND dran. Musikalisch wohl der bisher ruhigste Teil des Abends. Die rockigen und melodisch-gefühlvollen Sounds der Band kommen bei mir grad genau zur rechten Zeit, um mal etwas runterzufahren. Die Band hab ich bisher auch noch nie gesehen, würde aber jederzeit wiederkommen. Gefällt mir sehr!

AM ABEND

Wir schreiben nun mittlerweile 20:45 Uhr und grande Vorfreude macht sich in mir breit. Warum? LEAVE. stehen nun auf der Bühne! Und wer meinen Bericht vom letzten Jahr gelesen hat, wird auch schon wissen, warum mich das so freut: „Abyss“ heißt der Grund. Die Band spielt wieder ein großartiges Set, mit allen Songs, die man sich wünschen kann. Allen voran natürlich eben genannter. Und da sind sie wieder: die Freudentränen. Ja, genau für sowas ist Musik gemacht, danke! Martin, seineszeichens Sänger von LEAVE. muss nun auch die Bühne nicht verlassen, denn im Anschluss folgt das -musikalisch betrachtet- krasse Gegenteil. Bei INNER SPACE steht er nämlich an der Gitarre. Diese liefern eine wirklich knüppelharte Show, bei dem der Puls bei allen vor der Bühne wieder stark nach oben schießt. Auch an den Vocals sieht man ein vertrautes Gesicht: Eric, welcher auch die Stimme von WELK ist. Verdammt starke Show, da kann ich kein graues Haar dran lassen! 

LEAVE.

Ich schaue nun schon nicht mehr auf die Uhr, weil sich alles eben nach hinten geschoben hat. Mittlerweile hat sich auch Kollegin Pia von Powermetal.de zu mir gesellt, und ich muss den Rest des Abends nicht mehr allein genießen. Liebe Grüße an der Stelle! 🙂 Als nächstes Highlight stehen THE SLEEPER auf dem Plan. Was direkt natürlich auffällt: für 6 Musiker ist die Bühne ein wenig eng, denn die Band spielt mit Keyboarder. Geboten wird wundervoll klassischer Metalcore, mit allem, was das Genre ausmacht. Besonders die eingängigen Refrains und der sympathische Frontmann Steven dominieren das Set. Schmankerl natürlich der Song „Coven“

Bevor die letzte Band des Abends an der Reihe ist, stehen noch ME ON MONDAY in den Startlöchern. Diese haben mich letztes Jahr schon verdammt gut unterhalten, und was soll ich sagen? Heute sogar noch mehr! Vermutlich liegt es auch daran, dass der Sänger heute nicht mit Gipsarm auftreten muss. 🙂 Pop-Punk ist normalerweise nicht so mein musikalisches Umfeld, aber die Jungs machen dermaßen Spaß, kann ich wirklich nur jedem empfehlen! 

FINALE

Den krönenden Abschluss des Tages bilden BLACKTOOTHED. Muss man über diese Band noch viele Worte verlieren? Sie haben sich völlig verdient den Weg zu Arising Empire geebnet und präsentieren heute in den nur 30 Minuten einen guten Mix aus aktuellen Songs des Albums „Juli“ und einigen Klassikern. Auch wenn mein absoluter Favorit „Between You & The World“ leider anderen Songs Platz machen musste, so ist dieses Konzert wirklich die perfekte Kirsche auf dieser bunt gemischten Torte heute! Ich sag’s gern nochmal: Henni ist einfach mit einem genialen Organ am Mikrofon ausgestattet und mit Matti an der Gitarre kann nix schiefgehen! Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder. 

Zusammenfassend muss ich sagen, war das wieder ein wirklich gelungener Tag. Für meine Begriffe war es zwar dennoch etwas zu laut für die Größe des Raumes, aber egal. Einen Tag mit Piepen im Ohr nimmt man dafür gern in Kauf. Auf der anderen Seite möchte ich an der Stelle mal an alle Konzertbesucher appellieren: Ja, die momentane Situation ist nach wie vor irgendwie nicht das Gelbe vom Ei, aber bitte, BITTE kauft Tickets für die Veranstaltungen, die ihr gern besuchen würdet! Ich verstehe, dass man irgendwie immer dieses Risiko einer Verschiebung oder gar Absage aus den letzten 2 Jahren im Hinterkopf hat, aber gerade für so „kleine“ Events ist Planungssicherheit einfach unabdingbar. Abendkasse schön und gut, aber stärkt den Veranstaltern lieber den Rücken im Vorfeld. Es wäre schade drum. 

Danke an Eastern Projects für die wie immer tolle Zusammenarbeit und auch herzliche Grüße an das Team vom Naumann’s. Bis zum nächsten Mal! 

Und natürlich nochmal herzlichen Dank für die Fotos @catheadxii 


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