Startseite»Reviews»Training für den Nacken mit LESSON IN VIOLENCE

Training für den Nacken mit LESSON IN VIOLENCE

0
Geteilt
Folge uns auf Pinterest Google+

LESSON IN VIOLENCE – „THE THRASHFALL OF MANKIND“

Genre: Thrash Metal
Länge: 39:31
Label: Iron Shield
Veröffentlichungsdatum: 18. Februar 2022

Der Name LESSON IN VIOLENCE mag bei einigen Lesenden Gedächtniszellen aktivieren. Einer der möglichen Gründe könnte unser Artikel zum Metal Franconia 2020 sein, den wir vor etwas mehr als zwei Jahren veröffentlicht haben. Darauf können wir gleich nochmal zurück kommen. Deutlich wahrscheinlicher ist allerdings, dass der Bandname an das 1985 veröffentlichte Debütalbum der US-Thrasher EXODUS erinnert, denn der vierte Track dieses Releases heißt „A Lesson in Violence“; und genau diese Referenz gibt uns schon mal einen guten ersten Eindruck, was wir von der Band LESSON IN VIOLENCE und ihrem ersten Album „The Thrashfall of Mankind“ erwarten dürfen.

In the Name of Thrash Metal

Knapp vierzig Minuten bringen die elf Lieder von „The Thrashfall of Mankind“ auf die Uhr. In dieser Zeit bedient sich das Quintett an sämtlichen Elementen des Thrash Metal. Es gibt brachiale und halsbrecherische Geschwindigkeitsattacken wie in „Social Madness“ sowie massiv stampfende Midtempo Stücke wie „Liar“, wobei LESSON IN VIOLENCE niemals auf die Bremse treten oder auch nur daran denken. Die Geschützfeuer des Schlagzeugs von Matthias Krapp ist on point und zerstörerisch und erhält starken sowie gut hörbaren Feuerschutz von Bassist Roland Schäfer. Die beiden Gitarristen André Loesch und Florian Helbig sorgen für einen volltönenden, abwechslungsreichen und brutalen Klang, der sich durch raues, hartes sowie rasend schnelles Spiel auszeichnet. An vorderster Front steht Florian Negwer, der mit kraftvollen und eingängigen Shouts das Klangbild komplettiert.

Smashing Thrash oder abgedroschenes Dreschfest?

Beim aktiven Hören und Beobachten lassen sich an vielen Stellen und auf allen Ebenen Elemente erkennen, die sehr genretypisch sind. Abgesehen vom musikalischen Stil, der seine Wurzeln klar im US-Thrash der 1980er hat, wären da folgende Aspekte: ein Cover Artwork, das an dystopische Filme à la Blade Runner oder Terminator erinnert, Texte über Gewalt, Rebellion, Widerstand, Stärke, gesellschaftlichen Verfall oder Selbstdarstellung („Thrash Metal Mankind“). Die Frage ist aber doch, ob das stört; und die lässt sich eindeutig verneinen. Das Rad des Thrash Metal wird hier nicht neu erfunden. Stattdessen schmieden LESSON IN VIOLENCE ebendiesem Rad neue Beschläge aus feuerfestem Stahl, und lassen somit das Genre in all seiner Kraft aufleben.

Und zum Abschluss kommen wir nochmal auf das Thema METAL FRANCONIA zurück, das anfangs angeschnitten wurde. So COVID will und wenn alles gut geht, wird das Festival in Unterfranken dieses Jahr stattfinden, und auch LESSON IN VIOLENCE werden ihren Auftritt dort nachholen.

Homepage von LESSON IN VIOLENCE

Autorenbewertung

7
Thrash Revival mit voller Kraft. Kompromisse, Kuschelkurs oder Kuchen zum Tee gibt es wo anders, denn LESSON IN VIOLENCE sorgen für ausgiebiges Nackenmuskulaturtraining.
ø 4.4 / 5 bei 1 Benutzerbewertungen
RLG7 / 10 Punkten

Vorteile

+ mitreißendes Thrash Revival
+ geht kompromisslos und schnörkellos direkt zur Sache
+ volltönend und gut produziert

Nachteile

- es sticht sehr weniges prägnant heraus

Du liest diesen Beitrag, weil unsere Autoren lieben, was sie tun - wenn du ihre Arbeit liebst, kannst du uns, wie andere schon, unterstützen. Wie? Mit einem kleinen monatlichen Beitrag über silence-magazin@patreon Patreon
letzter Artikel

SILENCE MUSICFRIDAY #68

nächster Artikel

HEXEREI - Bibis böse Kontrahenten

Keine Kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert