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Locker mit links – hart am Strom

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Heavy Metal und Rock sind Spielweisen der Musik, welche eine Vielzahl unterschiedlicher Bands und deren Sounds hervorgebracht haben, und welche in ihrer bisherigen Geschichte nicht nur wegen unzähliger berühmt gewordener Hits ein fester Teil der modernen Musikgeschichte geworden sind. Wie in anderen musikalischen Genres auch, werden einige Werke, aber auch Bands und deren Erbe, mit Namen einzelner Musiker verbunden.

Betrachtet man einige davon genauer, fallen ein paar Besonderheiten auf. Um genauer darauf einzugehen, möchte ich hier mal ein paar Namen in den (virtuellen) Raum werfen: IGGY POP, KURT COBAIN, ANDREAS VON HOLST, PETE STEELE, JIMI HENDRIX, PAUL GRAY, DAVE LOMBARDO, CHRIS ADLER, PHIL COLINS, MIKE BORDIN.

Ideen, worum es geht? Nein, nicht Drogen. Jedoch haben diese Herren alle eine Gemeinsamkeit. Sie sind Linkshänder. Auch PAUL McCARTNEY und RINGO STARR ordnen sich in diese Sparte ein. Ok, manche Vertreter der Schlagzeug-Fraktion haben auf ein rechtshändiges Set umgelernt, sind aber von Natur aus auf die linke Hand als die stärkere fokussiert.

Das muss jetzt nichts Besonderes sein. Die Frage, die sich stellt, ist nur, ob Musiker mit einer solchen „Veranlagung“ Musik anders wahrnehmen, anders ausüben und auch anders schreiben. MOZART soll auch Linkshänder gewesen sein (wobei es da einige Diskussionen gibt bezüglich der Erkennbarkeit dessen an seinen Partituren), BEETHOVEN wohl ebenfalls. Früher wurden Schüler noch sehr streng auf die Schönschreibweise mit der rechten Hand regelrecht gezwungen.

Studien aus dem kognitionswissenschaftlichen Bereich gibt es dazu angeblich (laut einem Dozenten der Uni Köln, welcher sich mit solchen Themen beschäftigt), keine. Auch aus anderen Teilen der Musikwissenschaft (Kognition kann durchaus ein eigenes Gebiet dessen sein) gibt es diesbezüglich erstaunlicherweise kaum Forschungen. Ein mir bekannter und in dem Thema stark eingearbeiteter Musik-Wissenschafts-Dozent aus Mainz konnte mir diesbezüglich lediglich eine Diplomarbeit aus Wien mit dem Thema „Linkshändrigkeit bei Musikern“ nennen. Immerhin. Die komplette Arbeit konnte ich bisher noch nicht einsehen, jedoch schien eine Zusammenfassung davon eher oberflächlich und medizinisch nicht tiefergehend. Dass bei Linkshändern andere Hirnareale ausgeprägter sind als bei Rechtshändern (Mal von einer Fokussierung auf eine Seite ausgehend. Ich weiß, dass auch dies ein umstrittenes Thema ist.), gilt ja als bewiesen. Diese „andere Funktionsweise“ des Gehirns könnte durchaus eine Rolle bei dem Umgang mit Musik spielen. Dies zu belegen und tiefer zu untersuchen dürfte wirklich ein interessantes Forschungsfeld sein. Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass es dort noch so wenige Erkenntnisse gibt.

Sie sind unter uns!

Falls nicht, wäre das wirklich sehr schade. Mich selbst wundert das Feedback der Dozenten zumindest. Es zeigt mir aber, dass es dort demnach noch Raum für Forschungen gibt. Raum, mit dem ich mich, selbst Student dieses Fachgebietes, gerne tiefergehend beschäftigen will und werde. Trotz Verwunderung darüber, dass es anscheinend noch so wenige Erkenntnisse dazu zu geben scheint (sollte ich irren: ich freue mich über Infos).

Fakt ist: sie sind unter uns. Und sie machen geilen Scheiß. Das soll natürlich kein Beitrag sein, zu zeigen, dass Linkshänder die besseren Musiker sind. Man muss sie nicht mal als etwas Besonderes ansehen. Aber sie stellen in meinen Augen ein interessantes Phänomen dar, welches meiner Meinung nach einen Einfluss auf die Entwicklung der Musik und der Kultur haben, welcher unter diesem Aspekt möglicherweise noch nicht genug berücksichtigt und gewürdigt wurde.

Natürlich ist dies nur eine Kolumne mit bisher wenig fundierten Quellen. Vielleicht wird es mal einen zweiten Teil dazu geben. Wieso Musik nicht mal ein wenig wissenschaftlich betrachten?

 

 

Als Denkanstoß zum Schluss nun jedoch noch eine delikate Info für alle, die ihren Tellerrand ein wenig ausloten möchten: JUSTIN BIEBER ist ebenfalls Linkshänder. So!

 

 

 

 

 

 


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