MAYA MOUNTAINS – die fantastische Geschichte des Enrique Dominguez

MAYA MOUNTAINS – „Era“

Veröffentlichungsdatum: 17. April 2020
Länge: 45:00 Minuten
Label: Go Down Records
Genre: Stoner Rock / Psychedelic Rock /Desert Rock

Auf ihrem ersten Album bedienten MAYA MOUNTAINS noch reichlich Kifferklischees. Das 2009 erschienene Werk trug den Namen „Hash and Pornography“ und enthielt Titel wie „My TV, My Sofa, My Food“. Danach konzentrierten sich die drei Musiker aus Venedig erstmal wieder auf andere musikalische Projekte. Vor fünf Jahren machten sich Marco Bortoletto, Emanuel Poletto und Alessandro Toffanello wieder gemeinsam an die Arbeit an neuer Musik. Es sollte ein langer Schreibprozess werden, durch den ein in sich stimmiger Output entstehen sollte. Zwischen fantastischen Traumwelten, bretternden Riffs und neu gefundener Stärke wurde letztendlich ein krachend lautes Themenalbum produziert.

Wo bin ich hier aufgewacht?

Das zweite Album von MAYA MOUNTAINS erzählt die Geschichte des Enrique Dominguez, welcher im ersten Track vorgestellt wird. In dieser grenzüberschreitenden Erzählung erwacht Dominguez in einer Wüste, nachdem der Landstreicher einen Zeitsprung erlebt hat. Schnell stellt er fest, dass diese Welt nicht sein Heimatplanet ist. Noch schlimmer ist, dass der Fremde Himmelskörper ihn nicht freudig zu erwarten scheint. Der unfreiwillige Reisende durchlebt heftige Halluzinationen, als er durch eine verlassene Stadt wandert. Dort sieht er, dass er nicht alleine ist. Minotauren und Cerbera tauchen auf und machen sich auf die Jagd auf Dominguez, da sie das Verlangen verspüren, dessen Blut zu trinken. Verängstigt findet sich der verwirrte Passagier auf einem heiligen Turm wieder, wo ihm ein Zauberer begegnet. Mit einer Katzenmaske wiederholt er die heiligen Gesänge des Fremden, bis sich Enrique Dominguez in einen Himmelskörper verwandelt und fortan ewig seine Bahnen zieht.

Trippy, fuzzy, loud

Die Geschichte, die das Album erzählt, könnte sowohl aus luziden Träumen, halluzinogenen Drogenerfahrungen oder echt guten Drehbüchern stammen. Darüberhinaus vertonen MAYA MOUNTAINS diese abgefahrene Geschichte, genau so wie sie sich anhört. Kratziger Stoner und Desert Rock mit maximal überdrehtem Fuzz brennt heiß wie tausend Sonnen, während psychedelische und echolastige Harmonien durch Zeit und Raum schweben. Musikalisch liegt das zweite Album der drei Venezianer grob zwischen BLACK SABBATHHERMANO, den MELVINS und DAILY THOMPSON. Trippiger Wüstensound mit Hang zum Raketenstart verzahnt sich mit mitreißenden Wachträumen.

 

Ab Mitte April wird „Era“ als CD, LP und als Download über das Label Go Down Records erhältlich sein. Wer sich gerne in Musik verliert oder sich von psychedelischen Jams treiben lässt, sehr viel Freude mit diesem Album haben. Auch Stoner Rock Fanatiker können Gefallen an „Era“ finden, sofern ihnen die psychedelischen Ausreißer nicht zu viel werden. Als großes Finale haben MAYA MOUNTAINS nämlich zu Ende des letzten Tracks „El Toro“ noch ein ganz besonders abgefahrenes Schmankerl eingebaut.

MAYA MOUNTAINS auf Facebook

Autorenbewertung

8
Von vorne bis hinten mitreißend. Das ist Musik zum Augen schließen und in den Sog ziehen lassen. Mit durchgeladener Fuzz-Kanone und Temperaturen weit über dem Siedepunkt bringen MAYA MOUNTAINS alles zum Schmelzen.
ø 4.7 / 5 bei 1 Benutzerbewertungen
8 / 10 Punkten

Vorteile

+ ausgefeiltes, inhaltliches Konzept
+ Traumreise für Erwachsene
+ kombiniert Stärken von Stoner und Psychedelic perfekt

Nachteile

- zum nebenbei hören zu trippy
- kann aufgrund des omnipräsenten Fuzz eintönig werden

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