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MEDIØKRIST – ein Traum in deutsch?
MEDIØKRIST – „Traumwelt“
Veröffentlichungsdatum: 21.06.2019
Länge: 40:00 Min.
Label: Timezone
Genre: Metalcore
Metalcore aus Deutschland ist keine Seltenheit. Bricht man dies dann aber runter auf (ausschließlich) deutsche Texte, sieht’s schon ziemlich dünn aus. Hand hoch, wer jetzt nicht sofort an CALLEJON denkt. Nun mag manch einer möglicherweise sagen „Bitte nicht!“, weil man mit deutschen Texten grundsätzlich wenig anfangen kann. Also mit „manch einer“ meine ich zum Beispiel mich, denn genau so geht’s mir in der Mehrheit der Fälle. Aber eben genannte Band konnte mich nach einigen Jahren des Zweifelns doch noch auf ihre Seite ziehen. Das ist noch nicht einmal lange her, und schon stehen MEDIØKRIST mit ihrem ersten Langspieler namens „Traumwelt“ da und liefern ebenfalls Texte in meiner Muttersprache. Nun denn, wohlan!
AUFKLÄRUNG GEFÄLLIG?
Wer sich bereits fragt, wer oder was eigentlich ein MEDIØKRIST ist: ein Durchschnittsmensch. Wusste ich bis zum Schreiben dieser Zeilen auch noch nicht, aber zum Glück gibt es meistens informative Promotexte. Dieser verrät mir zudem, dass gezielt eingesetzte Synthies einen 80er Charme in den Sound der Band einfließen lassen. Da haben wir ihn wieder, einen Punkt, der mich schon vor dem Reinhören neugierig macht. So ist es tatsächlich! Zumindest beinahe. Denn die Zwischenstücke wie „Omen“ könnten direkt aus besagtem Zeitalter stammen. Auch beginnen einige Songs in dem Stil. Allen voran „Neo Homo Superior“, welches einen wundervollen Übergang zwischen dem Synthiesound und schmetternden Gitarren schafft. In der Tat lockern diese Elemente das Album herrlich auf und sorgen für interessante Momente. Leider stehen besagte Sounds aber nur für sich und flechten sich nur selten in’s Gesamtbild. Das find ich irgendwie schade, denn damit würde man ein klasse Alleinstellungsmerkmal für sich verbuchen können.
Die Texte handeln oft von durchaus sinnvollen Themen, wie zum Beispiel der krankenden Menschheit in all ihren Facetten. Zum Teil schön kritisch verpackt, ohne aufgesetzt zu wirken. „Monochrom“ hat es mir diesbezüglich, als auch generell besonders angetan. In dem Song stimmt alles: Stimmung, Abwechslung und Melodie. „Katharsis“ spielt technisch in der selben Liga. Der Grundsound von „Traumwelt“ ist sowieso über jeden Zweifel erhaben. Schön brachial und doch eingängig. Leider kann ich mich nicht immer mit den Cleans anfreunden. Mal sitzen sie perfekt, mal wünsch ich sie mir am Liebsten weg. Ich weiß nicht, ob es am Deutsch liegt, oder einfach am Klang der Stimme, der eben nicht immer meinen Nerv trifft. Die Shouts sind aber immer sauber und passen wie Hinterteil auf Eimer.
Prinzipiell ist der Erstling von MEDIØKRIST wirklich gelungen. Die kleineren Minuspunkte trüben meinen Gesamteindruck nur etwas, tun aber auch nicht wirklich weh. Das ein oder andere, mittlerweile schon fast witzige „Blegh!“ hätte übrigens auch nicht sein gemusst. Zwinker.
Autorenbewertung
Vorteile
+ verspielte Synthies...
+ Sound top!
Nachteile
- ...die leider meist einsam dastehen
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