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Melodien der Moderne – TRINITY SITE

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TRINITY SITE – After The Sun
Veröffentlichungsdatum: 26.05.2017
Dauer: 45 Min.
Label: Independant
Genre: Melodic Death Metal

Kennt ihr das, wenn ein Album erst nach ein paarmal hören so richtig sein Potenzial entfaltet? Dies war für mich bei TRINITY SITEs „After The Sun“ definitiv der Fall. Meine ersten Gedanken zu der Platte waren ungefähr wie folgt: Eher langweilige Musik, zu moderner Sound, uninteressante Vocals – und auch sonst bleibt kaum was hängen.

Aber! Ich bin froh, dass ich der Sache noch eine zweite Chance gegeben habe. Denn, je öfter ich mir das Debüt-Album der fränkischen Formation anhöre so scheint es, desto besser gefällt es mir. Viele der Melodien sind mittlerweile fest in meinem Kopf verankert, der Sänger hat weitaus mehr drauf, als er in den ersten Minuten des Openers preisgibt (schnelle, oberflächliche Meinungsbildung ist eine dumme Sau!) und der Sound passt auch eigentlich ganz gut zur Musik.

„Gloriously melodic but definitely not for sissies“

Mit diesem Satz beschreiben sich TRINITIY SITE auf ihrer Facebook-Seite selbst – und es passt! Die Energie ist präsent, es wird sich nie lang in schlafinduzierenden, balladesken Schnulzenpassagen verloren, und dennoch bleibt die Mucke konstant schön melodisch. Mein Lieblingssong in dieser Hinsicht ist „Omnicide“, der dritte Titel der Platte. Er eröffnet das Feuer mit einem energetischen Uptempo-Part, steigt dann abwechselnd zu hohen Melodie-Exzessen hinauf und wuchtig-rhythmischen Stampf-Passagen hinab. Der Opener und Titelsong „After The Sun“ hat durchgehend einen sehr treibenden Charakter, genau wie noch so manch anderer Song. Und hier liegt meiner Meinung nach auch die Stärke von TRINITY SITE. Wo sich Uptempo-Beats mit melodischen Gitarren paaren, ist das Resultat ein gutes.

Die Midtempo-Passagen hingegen haben gelegentlich die Tendenz, die Aufmerksamkeit des Hörers ein bisschen zu verlieren. Nicht, dass diese schlecht wären, aber irgendwie hat man als Letzterer das Gefühl, das alles schon mal gehört zu haben – ein generelles Problem der modernen Melodeath-Szene. Zum Sound: Auch dieser hält sich, wie bereits erwähnt, in einem eher modernen Bereich. Klar und deutlich ist jeder Schlag und jedes Riff herauszuhören. Eigentlich etwas Gutes, doch manchmal klingt Musik einfach (noch) besser, wenn sie etwas organischer, natürlicher erklingt. Doch dies nur am Rande. Ich bin übrigens sehr dankbar, dass (quasi) keine Clean-Vox auf dem Album zu finden sind, denn auch das ist leider ein nicht selten vorkommendes Gebrechen von New-Age-Melodeath-Bands.

Alles in allem ist „After The Sun“ ein stabiles Erstwerk. Es hat zwar keine allzu herausragenden Höhenflüge, kann aber durchgehend mit qualitativer Musik glänzen. Der Sound könnte etwas mehr Ecken und Kanten vertragen, und das Midtempo-Zeug verliert mit der Zeit hier und da mal an Interesse. Doch davon abgesehen ist alles knorke. Gerne weiter so machen, keep the energy up! Da steckt Potenzial dahinter! Ich freue mich schon auf das nächste Album!

Autorenbewertung

7
Alles in allem ist "After The Sun" ein stabiles Erstwerk. Es hat zwar keine allzu herausragenden Höhenflüge, kann aber durchgehend mit qualitativer Musik glänzen. Der Sound könnte etwas mehr Ecken und Kanten vertragen, und das Midtempo-Zeug verliert mit der Zeit hier und da mal an Interesse. Doch davon abgesehen ist alles knorke.
ø 4 / 5 bei 2 Benutzerbewertungen
7 / 10 Punkten

Vorteile

+ melodisch
+ überzeugende Uptempo-Parts
+ not for Sissies

Nachteile

- Sound etwas zu glatt
- Midtempo-Parts scheinen teils etwas uninspiriert

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1 Kommentar

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