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Mit dem Schiff ins Land der Träume? – ORMYST

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ORMYST – Arcane Dreams
Veröffentlichungsdatum: 31.03.2017
Dauer: ca. 48 Min.
Label: M&O Music
Genre: Power Metal

Ach ja… das Segeln. Etwas, das mir, und sicher auch vielen anderen, großen Spaß macht. Ein guter Grund, zur Newcomer-Band ORMYST zu greifen, welche ja ein wunderschönes Cover auf ihrem Debütalbum „Arcane Dreams“ haben. Die Band kommt aus Frankreich und behaupten selbst von sich, dass sie etwas für die Fans von NIGHTWISH und EPICA wären. Ob das wirklich so ist? In diesem Review geh ich der Sache auf den Grund!

Wir steigen in das Debüt ein mit einer Mischung aus Instrumental und Sprechgesang. Der Introsong „Beneath the Hat“ führt ruhig und gemächlich in das Album ein und ich bekomme das Gefühl, dass selbiges Intro auch auf jedem der neueren EPICA-Alben gut zu hören wäre.

Nach einem nahtlosen Übergang startet auch schon das erste richtige Lied. „Following Three Ghosts“ bringt hier die erste Schwäche der Band zum Vorschein. Der Einstieg mit einer wirklich guten Instrumentalbegleitung und einer fast technischen Melodie überrascht mich wirklich sehr. Fast genauso, wie die Stimme der Sängerin. Das ist leider auch die Schwäche … die Stimme. Sie erscheint an manchen Passagen viel zu hoch und fast schon opernhaft. Ein wenig lässt sich der Stil von TARJA heraushören, der hier vielleicht als Vorlage genutzt wurde. Das Stück, durch ein bombastisches Instrumental und einen wirklich einprägsamen Refrain – auch wenn der Song gegen Ende etwas langatmig wird und der übertriebene Höhenwechsel der Sängerin etwas stört -, ist doch ein solider Einsteiger.

Im dritten Musikstück „Above Airplanes“  zeigt sich leider noch eine enorme Schwäche der Band auf. Es scheint, also würde die Sängerin krampfhaft versuchen, gegen das Instrumental anzukämpfen, was den Song ein bisschen kaputt macht. Trotz alledem ist die Arbeit der Instrumente unglaublich gut und sie trägt mich über den Rand des „Traumschiffes“ hinaus.

Im Anschluss leitet „Taste of your Tears“  mit einem ruhigen Anfang ein und die Stimme versucht nicht mehr das Instrumental zu besiegen. Man bekommt einen 1-A-Symphonic-Metal-Klassiker, welcher es Wert ist, gehört zu werden.

Weniger ist oftmals mehr

Urplötzlich zieht das Tempo an und Blast Beats dröhnen auf mich ein. Unterstützt von einer famosen Gitarrenarbeit, sackt das Tempo ab und die Sängerin, an deren Stimme man sich langsam gewöhnt, setzt ein. Leider gibt es in „Lady Shalott“ keine wirkliche Besonderheit, weder ist er schlecht noch wirklich gut. Er schwimmt im selben Fahrwasser wie beispielsweise der zweite Song der Platte. Den habe ich nicht erwähnt, na ja, warum wohl …

Herausstechend ist im Folgenden das Lied „Scratching Game“, welches mit einem bombastischen Refrain, einer angenehmeren tieferen Stimme und einem sehr guten Instrumental Richtung Ohrwurm rast.

Nach „Dreamsailor“, welcher wieder unspektakulär in den Gehörgang dudelt, hören wir auf dem Song „Back to Salem“ eine Ballade, welche den Titel „Dreamsailor“ meiner Meinung nach mehr verdient hätte als es der eigentliche Song hat. Mit dieser Ballade bekomme ich zum ersten Mal auf diesem Album das Gefühl, man entwickle sich weiter und segle mit einem leicht schaukelnden Schiff in Richtung Ruhe und Frieden, was „Back to Salem“ zu einem kleinen Highlight macht.

Der vorletzte Track „Randomization“ wartet leider mit keiner Besonderheit auf und ist nach Ende desselbigen sehr schnell vergessen.

Zum Schluss des Albums bekommt man den 9-Minütigen Track „Arcane Dreams“ vor den Latz geknallt und man wartet darauf, dass noch einmal die gesamte Power von ORMYST zum Vorschein kommt. Was leider nicht passiert. Der Song startet ruhig und träumerisch, bis wieder alles hämmert und die Stimme einsetzt. Der Refrain kommt mir komischerweise bekannt vor, als hätte man das Instrumental des zweiten Liedes komplett kopiert. Leider etwas, worüber man sich nicht wirklich freuen kann.

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Bandcamp


Dies ist ein Gastautorenbeitrag von: Sebastian K.


 

Autorenbewertung

4
Man sagt ja immer es gibt zwei Arten von Debütalben. Erstens sind das Meilensteine der Kunst, wo quasi das Rad neu erfunden wurde und zweitens unterdurchschnittliche Alben von Bands, die sich ihres Stils noch nicht sicher sind und erst noch forschen, bis sie einen soliden Klang haben. "Arcane Dreams" ist leider ein Kandidat für zweiteres. Die Stimme scheint in ihrer großen Höhe nach Perfektion zu suchen und dabei ihre Mitspieler verdrängen zu wollen. Auch wenn es ein, zwei Highlights gibt, hat die Band noch viel Arbeit vor sich.
ø 3.6 / 5 bei 10 Benutzerbewertungen
4 / 10 Punkten

Vorteile

+ gute Instrumentalisierung
+ schönes Cover

Nachteile

- viel zu hohe Stimme
- sehr ziehende Lieder
- komplette Melodie kopiert in verschiedenen Songs
- ab und zu leichte Übersteuerung
- Stimme muss gegen Instrumental kämpfen

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4 Kommentare

  1. Andre Meier
    7. Mai 2017 bei 20:14 — Antworten

    Da hast du Recht. Jeder hat andere Ohren und nimmt unsere geliebte Mucke anders wahr.

  2. Andre Meier
    7. Mai 2017 bei 5:53 — Antworten

    Wird noch schlimmer. Schafft das Mädchen es auch auf der Bühne? Schön gemacht im Studio. Immer nur Hall, Hall, Hall. Helene Fischer kann es wesentlich besser. Ist so eine Sirenia-Geschichte. Im Konzert einfach nur zum Weglaufen.

  3. Andre Meier
    7. Mai 2017 bei 5:33 — Antworten

    Das wurde aber sehr hoch bewertet. Gute Instrumentalisierung?
    Vielleicht schon. Aber nicht für Metal. Und wo ist da das Feuer. Epica oder Nightwish sind da aber eine anderen Liga. Ich habe mir das Album angehört. Nett. Das kleine Wort für … Es ist einfach nur Schlager.

    • Sebastian K.
      7. Mai 2017 bei 10:54 — Antworten

      Ich muss hinzusagen, dass mir manche Passagen durchaus zusagten, weshalb ich das Album ja auch nicht als Schrott deklarieren wollte. Du hast schon recht, aber ich denke es liegt im Auge des Betrachters.
      Aber Danke für deinen Kommentar! 🙂

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