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NEVALRA – Wie man Stürme beschwört

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NEVALRA – „Conjure The Storm“

Veröffentlichungsdatum: 07.06.2019
Länge:
44:31 min
Label:
M-Theory Audio
Genre:
Extreme Blackened Melodic Death Metal

„Conjure the storm“, also „Einen Sturm heraufbeschwören“, so heißt das Debütalbum von NEVALRA. Das muss ich testen. Und tatsächlich – das ist ein ziemlicher Sturm, den mir meine Anlage da um die Ohren bläst! Allerdings erst ab dem zweiten Song – der erste Track, „Warchestra“, ist relativ gesehen noch ein bisschen verhalten und klingt ein bisschen so, als würden NEVALRA ihre Energie noch sehr kontrolliert zurückhalten. Im zweiten Song „…Of Ruination“, der gleichzeitig auch die erste Single von „Conjure the storm“ ist, lassen sie ihrer Energie dafür freien Lauf und ziehen das Tempo ordentlich an! Ich habe ziemlichen Respekt vor dem Gitarristen und Sänger Scott Eames. Er wechselt von hohen Screams zu tiefen Growls und zieht alle Register. Wenn er das auch Live aufzieht, können die anderen einpacken.

Scott Eames hat NEVALRA zuerst alleine gegründet und dann nach und nach Musiker „gesammelt“, die mit ihm auftreten wollen. Eine EP gibt’s schon seit 4 Jahren, aber mit dem Debüt haben NEVALRA noch gewartet und ihren Sound noch ein bisschen reifen lassen. Und das hat sich gelohnt! Jeder Song auf „Conjure the storm“ ist auf der Skala von Black Metal bis Melodic Death ein bisschen woanders. Der Titeltrack „Conjure the storm“ zum Beispiel überrascht mit einem Schwerpunkt auf den Gitarrenmelodien, während der Folgetitel „It dies in vain“ sehr viel schwärzer klingt und das Tempo wieder anzieht. In jedem Song passt der Mix aber zum Song, und wenn sich MeloDeath-Gitarren mit einem Double Bass-Black-Metal-Gewitter duellieren, kann ich das einfach nur genießen.

Melodic Death vs. Black Metal

Apropos Gitarren. Die hat wie schon erwähnt Bandleader Scott Eames eingespielt – und das ziemlich gut! Gerade die Gitarrensoli in Songs wie „Amidst the Ivory Towers“ sind sehr gelungen. Auch die melodischen Linien, die er unter seinen gescreamten Parts eingespielt hat, passen sich gut in das Songgefüge ein, auch wenn sie gerade in den schnelleren Songs sehr mechanisch klingen.

Touren, touren, touren!

Das scheint das Motto von NEVALRA zu sein – und vielleicht auch der Grund, warum ich jetzt erst das Debüt anhören kann. Denn Scott Eames und seine Truppe lassen keine Chance aus, live zu spielen. Schon ab dem 9.6. CARACH ANGREN auf Europatour! Mit dabei ist auch THY ANTICHRIST – so ein Zufall, da spielt Scott Eames ja auch als Gitarrist mit! Da ist es auch kein Wunder, dass Andres Vargas, der Sänger von THY ANTICHRIST, auch auf „Conjure the storm“ im Titeltrack mitsingen darf. Und das klingt nach was – selbst wenn die Screams dann eher ein bisschen höher sind.

Im Verlauf des Albums steigern sich NEVALRA meiner Meinung nach noch. Gerade die letzten beiden Songs wirken wie ein Finale. Mein Tipp: Das Album nicht im Shuffle-Modus hören! Die Reihenfolge der einzelnen Songs bringt eine bessere Abwechslung rein, als euer Player das jemals hinkriegen könnte! Mit „Conjure the Storm“ haben NEVALRA ein wirklich hervorragendes Debütalbum vorgelegt. Ob sie diesen hohen Standard auch beibehalten können? Wir werden sehen!

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Autorenbewertung

9
Ein Debütalbum? Genau so, bitteschön! NEVALRA verbinden Elemente aus dem Melodic Death und Black Metal auf eine Art, dass es komplett natürlich und locker klingt. Scott Eames und seine Band schaffen mit abwechslungsreichen Songs auch ein spannendes Album, bei dem einem nicht langweilig wird. Mehr davon!
ø 2.6 / 5 bei 2 Benutzerbewertungen
9 / 10 Punkten

Vorteile

- Screams in allen Tonlagen
- jeder Song ist anders und anders hervorragend
- alle Elemente ergeben ein gutes Gesamtbild

Nachteile

- Gitarrenläufe wirken manchmal etwas mechanisch

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